Unsterbliche Sehnsucht
jegliche Selbstbeherrschung, befand sich direkt unter ihm und wollte ihn dennoch nur noch näher an sich ziehen.
Aus süßem Verlangen heraus krallte sie sich an seinem Mantel fest, und, Gott stehe ihr bei, er würde ihr genau das geben, wonach sie verlangte.
Zer ging davon aus, dass seine Professorin endlich die Klappe halten würde, wenn er sie nur weiterküsste. Nessa St. James musste aufhören, gegen ihn anzukämpfen, sich dem Plan fügen und mit ihm ins Geschäft kommen. Als er ihren unglaublichen Geschmack wahrnahm, versteifte er sich allerdings und zog ihren warmen kleinen Körper noch näher an sich. Dieser Kuss und ihre zögerlichen Berührungen waren eine Offenbarung. Zwar machte er ihr durch sein Gebaren unmissverständlich klar, viel größer, böser und gefährlicher zu sein als sie, wünschte sich jedoch, es nicht getan zu haben. Als sie seinen Kuss erwiderte, ihre Zunge scheu gegen seine drückte, als hätte sie seit Jahren keinen Mann geküsst und wüsste nicht mehr genau, wie das ging, verlor er sich in ihr.
Er sog sie ein, ihr süßes, zartes und anregendes Aroma durchströmte ihn und füllte die leere Stelle in ihm aus, an der seine Seele gesessen hätte, wäre er nicht solch ein herzloser Bastard gewesen. Gott, sie schmeckte so gut. Er konnte gar nicht genug von ihr bekommen, und sie, also sie schmolz nur so unter ihm dahin, bog sich seinen Liebkosungen entgegen, als würde sie womöglich auch nicht genug von
ihm
bekommen. Er intensivierte seinen Kuss und drückte seinen Mund fest auf ihren, als er mehr von ihr trank.
Unvermittelt packte Nael ihn am Kragen – welch unliebsame Störung. Der Bruder blickte ihn kalt und entschlossen an. »Lass sie jetzt. Hör auf!« Nael drehte die Hand, mit der er das Leder gepackt hielt, so, dass er Zer im Griff hatte, und zerrte an seinem Mantel. »Jetzt hör endlich auf!«
Zer knurrte und wünschte sich sofort, er hätte es nicht getan.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte Nessa zu ihm hoch, benommen und blass.
Zu blass. Nun, da er sich ganz von ihrem Mund gelöst hatte, erkannte Zer, wie weiß sie im Gesicht war. Er wollte etwas sagen, wusste jedoch nicht, was. Wie der übelste Abtrünnige, der sich dort draußen herumtrieb, hatte er von ihr getrunken. Doch statt sinnlose Entschuldigungen zu formulieren, wich er nur von ihr zurück, als wäre sie ansteckend.
Zer atmete scharf ein und bemerkte dabei die warme, zum Zerschneiden dicke, von Pheromonen geschwängerte Luft im Wagen. Und auch seine Brüder würden sie riechen können, verdammt.
Nessa St. James war für einen von
ihnen
bestimmt, nicht für ihn. Er selbst wollte keine Verbündete, da er nicht garantieren konnte, ob er sie nicht umbrächte, wenn er sie zu seiner Frau machte. Niemals im Leben hatte er eine Seelenverwandte verdient.
Mit einem letzten tiefen Atemzug setzte er sich ans andere Ende der Rückbank und starrte aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Straßenzüge. Nessa St. James wehzutun gehörte nicht zu seinem Plan.
Noch nicht zumindest.
4
Zer klopfte auf das in seinen Staubmantel eingewickelte Bündel über seiner Schulter. Es war keine besonders elegante Transportmethode, doch Nessa hatte sich geweigert, aus dem SUV auszusteigen, und ihm damit keine Wahl gelassen. Als sie einen dumpfen Schrei der Entrüstung von sich gab, tätschelte er ihren Po. Verdammt schade … Abermals fuhr er mit seiner Hand über die weichen Kurven. Ja, das war definitiv ein Arsch. Weich. Warm. Appetitlich. Schön weiblich. Der Bruder, der sie nehmen würde, wäre ein verdammt glücklicher Mann.
Der Türsteher des G2 ließ sie, ohne zu zögern, ein, aber das neugierige Funkeln in seinen Augen und sein wollüstiger Schlafzimmerblick, als er kapierte, was dort gerade vor sich ging, waren nicht zu übersehen. Er bedachte Zer mit einem kurzen Nicken und konzentrierte sich dann sofort wieder auf die Straße. Guter Kerl. Hier, im Herzen ihres Territoriums, hatten sie zwar eigentlich nichts zu befürchten, doch man überlebte nicht drei Jahrtausende lang, wenn man unvorsichtig handelte.
Zwei Stufen auf einmal nehmend, lief Zer die Treppe hinauf, wobei er den Arm fester um Nessa St. James legte, da diese sich nun wieder heftiger wehrte. Sie war nicht dumm. Sie wusste, dass sie in der Falle saß, weshalb ihn Nael und Vkhin sicherheitshalber begleiteten und ihn zu beiden Seiten flankierten. Selbst wenn Nessa sich aus Zers Griff befreien könnte, würde sie nicht weit kommen.
Als sie vor seinem Apartment
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