Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
Vom Netzwerk:
gekidnappt, weil mein Name auf irgendeiner Todesliste steht? Dann wäre das ja ein Fall für die MDV «, spottete sie. »Das Ganze hat überhaupt nichts mit mir zu tun und Sie können mir auch nichts geben, das ich wollen würde.«
    Was den ersten Punkt betraf, lag sie falsch. Es hatte nur mit ihr zu tun, doch das durfte er ihr nicht verraten, schließlich sollte sie ihr Einverständnis geben – und zwar so schnell wie möglich. Und wenn sie wüsste, wozu, würde sie bestimmt die Sonne, den Mond und die Sterne auf einmal von ihm verlangen. Und er müsste sein Möglichstes tun, um ihr alles zu beschaffen. Nur über seine Leiche!
    »Die Frauen, die ermordet wurden, waren Verbündete«, mutmaßte sie.
    »Ja.« Und wenn die Gefallenen sie zuerst ausfindig gemacht hätten, wären sie Seelenverwandte geworden. Hätten die Gefallenen es doch bloß gewusst. Die Frauen waren potenzielle
Seelenverwandte
gewesen.
    »Dämonen-Junkies?« Sie zog die Schultern hoch, als ekelte sie schon der bloße Gedanke daran, dass es Frauen gab, die sich einfach so von einem der Gefallenen abschleppen ließen. Zer hatte nicht den Eindruck, dass sie jemand war, der andere wegen ihres Sexuallebens verurteilte, warum also bereitete ihr die Vorstellung an ein kurzes, aufregendes Stelldichein im Austausch gegen einen Gefallen dann solches Unbehagen?
    »Nein, Verbündete. Sie waren etwas Besonderes.« Frauen standen auf Romantik. Er musste behutsam vorgehen. Alle Geheimnisse zu verraten und ihr von den Seelenverwandten zu erzählen kam nicht infrage. Noch nicht zumindest. »Sie hätten alles haben können, was sie sich wünschten, und nur danach zu fragen brauchen.«
    »Es gibt Wichtigeres im Leben als kleine Gefälligkeiten und Sex, Zer.«
    Verdammt, er bekam schon einen Ständer, wenn sie bloß seinen Namen aussprach.
    »Mag sein.« Wenn man dermaßen lange lebte, wie die Gefallenen es taten, verzichtete man nicht so einfach auf sinnliche Freuden. Man nahm, was man kriegen konnte, egal woher, Hauptsache man fühlte sich ein bisschen lebendiger und nicht mehr so tot. »Stell dir einen Liebhaber vor, der schon weiß, was du willst, bevor es dir selbst überhaupt bewusst wird. Der nur existiert, um dir Lust zu bereiten.«
    »Das ist kein Geschenk.«
    Doch schon, und irgendwie aber auch wieder nicht. Zer war noch nicht so abgestumpft, dass er nicht erkannt hätte, wie recht sie mit ihrer Aussage hatte, auch wenn er es unbedingt abstreiten wollte. »In jeder Beziehung geht es ums Geben und Nehmen«, antwortete er deshalb. »Unsere Frauen geben uns das, was wir brauchen – und wir ihnen jederzeit alles, was sie dafür haben möchten.« Seine Brüder waren die perfekten Verführer. Nessa hatte keine Chance. Sie saß bei ihm fest, bei
ihnen.
Je eher sie ihre Rolle akzeptierte und aufhörte, dagegen anzukämpfen, desto schneller könnte er mit den wichtigen Angelegenheiten weitermachen.
    »Weißt du, was die Verbündeten sind?«
    »Frauen«, antwortete sie. »Frauen, die ihre Seelen für einen Gefallen verkaufen.«
    So, wie sie es sagte, klang das schäbig. Leidenschaftslos und abgeklärt. Dabei war es alles andere als das. Nein, es ging um brennende und heftige Begierde, den satten Duft des Körpers einer erregten Frau. Was daran sollte leidenschaftslos sein? Aber das würde sie schon noch früh genug begreifen. »Wir suchen uns nicht irgendjemanden aus«, tadelte er sie.
    »Ja, genau. Sie wählen. Die Frau tut also gar nichts?«
    Oh doch. Nessa St. James würde etwas tun. »Sie wählt ebenso«, flüsterte er geheimnisvoll. »Sie sucht sich aus, was sie möchte. Sie wählt ihr Vergnügen.«
    »Warum?« Ihre Frage überraschte ihn. Wenn sie an den Gefallen dachten und daran, welche Möglichkeiten sich ihnen dadurch eröffneten, bekamen die meisten Frauen einen ganz verträumten Blick. »Alles« war ein mächtiges Versprechen. Er glaubte nicht eine Sekunde daran, dass Nessa St. James einfach nur die Vorstellungskraft fehlte. Sie mochte ihre Fantasien unterdrücken, sie sorgsam im Zaum halten, doch sie hatte mit Sicherheit schon über das Bündnis nachgedacht, und natürlich ebenso über die Gefälligkeit.
    Auch wenn sie das ihm gegenüber nie zugeben würde.
    »Das sind unsere Bewährungsauflagen«, sagte er leichthin. »Als wir einen Tritt in den Hintern bekamen und aus dem Himmel flogen, wurden wir dazu verurteilt, hier unten in eurer Welt die Verführer zu geben. Wir führen euch in Versuchung und euch gefällt das, Baby.«
    »Also wurden Sie dazu

Weitere Kostenlose Bücher