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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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»Zögere nicht«, ermahnte er ihn und brauchte nichts weiter zu erklären, schließlich kämpfte sein Bruder genauso wie Zer gegen den Abtrünnigen in sich selbst an – einer der Gründe, warum er Vkhin blind vertraute. »In dem Moment, da ich aus der Reihe tanze, zieh deine Klinge und handele sofort.«
    »Ich verspreche es dir.«
    Eigentlich hatte Zer keinen schnellen Tod verdient, doch er war schlicht und einfach zu gefährlich, um anders vorzugehen. Wie dem auch sei, nun brauchte er Nahrung. Und zwar fix.
    Zum zweiten Mal an diesem Tag stürmte Zer ins G2 und lief zur Treppe. Das, was er wollte – diejenige, die er wollte –, war ganz nah. Als ihm die Wachen auf ein stummes Signal hin den Weg versperrten, begann er zu knurren.
    Noch während er gegen den Drang ankämpfte, seine Messer zu ziehen und sich einen gottverdammten Weg zum Fahrstuhl freizukämpfen, begriff er, dass ihm seine Verwandlung am Gesicht abzulesen sein musste. Und auch er spürte in seinem Inneren, wie die dunkle Kraft in ihm rumorte und sich Bahn zu brechen drohte.
    Oh Gott, er steckte in Schwierigkeiten.
    Am liebsten wäre er die Treppe hochgerannt und hätte sie sich genommen, von ihr getrunken. Sie wartete auf ihn, quasi wie ein verpacktes Geschenk – und er würde sich um seinen verdammten Durst kümmern, der ihm so zusetzte.
    Unerfreulicherweise fasste ihn Nael plötzlich bei den Unterarmen. Sein Griff war locker, doch der Bruder konnte auch richtig zupacken – und würde es tun. »Du willst das nicht machen.«
    Oh doch. »Du wirst mich nicht aufhalten, Nael. Fang jetzt keinen Kampf an, den du eh verlieren wirst.«
    Immerhin handelte es ich bei ihm um den verdammten Anführer und der strotzte nur so vor Kampfeslust. Der Durst nach einer Seele äußerte sich als schmerzhaftes Hungergefühl, das er am ganzen Leib spürte, und das G2 war wie ein gut gefülltes Büfett. Die verführerischen, köstlichen Seelenstränge riefen förmlich nach ihm, reizten ihn mit falschen Verheißungen. Und das, obwohl Zers Nerven ohnehin schon blank lagen. Erlösung … Bedauerlicherweise wollte er nichts von dem, was unten im Club zum Verkauf stand. Nein, er wollte
sie
.
    Nael nickte zwar, doch der Bastard bewegte sich nicht vom Fleck und ließ seine Hände, wo sie waren.
    »Wenn es unbedingt sein muss, werde ich dich zu ihr bringen.« Nael betrachtete ihn, ohne zu blinzeln, mit seinen dunklen Augen. »Aber das, was du brauchst, findest du hier unten, Herr.«
    »Nein, tue ich nicht.« Das, was er brauchte, war dort oben und wartete in seinem Apartment auf ihn. Etwas in ihm versuchte, ihm ins Gedächtnis zu rufen, dass es womöglich einen Grund gab, warum er nicht nach oben gehen sollte.
    Ohne hinzusehen, winkte Nael jemanden heran. Eine Frau kam von der Tanzfläche herübergeschlendert, eine weitere zufällig herausgegriffene Fremde. Kurz flackerte etwas in Naels Augen auf. »Lass mich das für dich tun und geh dann zu ihr. Leg erst einmal eine Verschnaufpause ein.«
    Die Luft war von dem berauschenden Duft der fremden Frau erfüllt, die nun auf ihn wie ein einziges üppiges Versprechen wirkte, absolut bereit, und zwischen Nael und Zer hin und her schaute.
    »Hiernach wirst du dich besser fühlen«, murmelte der Bruder. »Vertrau mir.«
    Es handelte sich nicht um die richtige Frau, doch der Durst war mittlerweile übermächtig und Zer gerade noch Manns genug, um zerknirscht festzustellen, dass sein Gehirn aussetzte. Ja, er verhielt sich wie von Sinnen. Und das war ihm von den Männern, die sich wie eine Mauer zwischen ihn und den Aufzug gestellt hatten, auch deutlich gemacht worden. Ein Teil von ihm schien zumindest so weit bei Verstand zu sein, dass er dies dankbar zur Kenntnis nahm. Seine Brüder passten auf ihn auf und würden nicht zulassen, dass er zu weit ging.
    Jemand mit kräftigen Händen drückte ihn auf einen Stuhl.
    »Vertrau mir«, wiederholte Nael, doch dieses Mal wusste Zer nicht, mit wem er gerade sprach. Die fremde Frau nickte jedenfalls und Zer bemerkte ihren begehrlichen Blick. Sie wollte, was auch immer sie kriegen konnte – und dafür war sie genau am richtigen Ort.
    »Zeit, sich fallen zu lassen, Schätzchen«, flüsterte Nael und hob sie auf Zers Schoß. Sie setzte sich, als gehörte sie nirgendwo sonst hin und krallte sich mit den Fingern an seinem Ledermantel fest.
    Eine warme, süße Frau auf seinem Schoß. Es handelte sich zwar um die falsche, aber das war egal. Die, die Zer wollte, konnte er nicht haben. Dazu war es mit ihm

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