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Unsterbliche Sehnsucht

Unsterbliche Sehnsucht

Titel: Unsterbliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Marsh
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bereits zu weit gekommen, und Nessa verdiente etwas Besseres als eine Bestie.

8
    Wo, zum Teufel, war sie da nur hineingeraten?
    Während Nessa ihren Laptop hochfuhr, hielt sie einige Sekunden lang die Luft an. Ohne Internetzugang wäre sie erledigt. Und sollten die Gefallenen die WLAN -Karte in ihrem Notebook bloß übersehen haben, dann würde ihnen diese Nachlässigkeit wohl sicher bald auffallen.
    Obwohl sie diesen ganzen Entführungsversuch eh nicht sonderlich ernst anzugehen schienen.
    Dennoch musste sie dringend dort raus. Wie sie auf den Anführer der Gefallenen reagierte, war peinlich. Welche Frau begehrte denn schon ihren Kidnapper?
    Mit zitternden Fingern startete sie ein Telefonprogramm und tippte ihr Passwort ein. In dem Bewusstsein, dass es wahrscheinlich nur wenige Sekunden dauern würde, bis die Gefallenen die Verbindung bemerkten, rief sie bei Genecore an. Der Präsident der Stiftung nahm sofort ab.
    Als hätte er auf ihren Anruf gewartet.
    »Sie sind drin«, begrüßte er sie, noch ehe sie etwas erklären konnte. »Sehr gut.«
    »Wie bitte?«
    »Die Gefallenen haben Sie aufgegriffen. Und nun sollten Sie Zugriff auf deren DNA besitzen. Also auf alles, was Sie, wie Sie erzählten, brauchen.«
    Dieses Gespräch verlief irgendwie anders als geplant. »Aber Sie sagten doch,
Sie
hätten die DNA -Proben, die ich dann wiederum benutzen wollte. Ich habe mich nie dazu bereiterklärt, mich verdeckt irgendwo einzuschleichen und bei den Dämonen zu leben.« Bei labilen, psychotischen … aber auch irgendwie aufregenden Dämonen.
    »Das ist bloß Haarspalterei.« Rücksichtslos ging er mit kaltem Tonfall über ihre Einwände hinweg. »Frische Proben sind besser. Sie haben eingewilligt, für mich zu arbeiten. Ich habe nur dafür gesorgt, dass Sie auch Zugriff bekommen.«
    »Sie haben dafür gesorgt, dass ich entführt werde?« Diese Tatsache sollte sie einfach außen vor lassen und ihre Arbeit machen? Er redete über ihre Entführung, als wäre sie ein genialer Aufstieg auf der Karriereleiter. Ein Scheißdreck war das Ganze. Man hielt sie gefangen.
    »Dazu habe ich nie mein Einverständnis gegeben. Ich hätte dabei umkommen können«, fuhr sie ihn an.
    »Nein«, gab er kühl zurück. »Meine Leute hatten ihre Anweisungen.«
    Vielleicht wollte er ja wirklich nur, dass sie ihre Forschungen abschloss. Vielleicht war die Entführung nur eine verrückte Art, ihr die notwendigen Mittel dafür bereitzustellen. Doch das konnte sie sich nicht vorstellen. Er hatte irgendetwas anderes mit ihr vor.
    »Ich habe mich nicht vertraglich verpflichtet, das hier zu tun. Diese ganze Such- und Rettungsaktion wurde von keinem Geringeren als dem verdammten Anführer der Truppe geleitet. Er wird nicht tatenlos dabei zusehen, wie seine Pläne den Bach runtergehen.« Und das war noch milde ausgedrückt. »Sie haben mich hier in eine üble Lage gebracht – um nicht zu sagen: eine katastrophale Lage.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung zögerte keine Sekunde. »Ihnen bietet sich nun eine günstige Gelegenheit. Nutzen Sie sie. Ich rate Ihnen allerdings dringend davon ab, sich mit einem von den Kerlen zu verbünden.«
    »Kein Problem. Ich steh nicht auf sexuelle Abhängigkeiten. Genauso wenig, wie ich mich gewaltsam gefangen nehmen lasse.«
    Mit kalter Stimme unterbrach er sie. »Falls Sie sich mit einem von ihnen verbünden, dann wird derjenige uneingeschränkten Zugriff auf Ihre Gedanken haben. Sollte er sich die Zeit nehmen, sie zu lesen, wird er sofort wissen, dass Sie ein Spitzel sind. Und sobald er das herausfände, würde es ziemlich ungemütlich für Sie werden.«
    Zum Teufel! Die Sache wurde immer besser, was? »Ich gehe. Betrachten Sie unsere Zusammenarbeit als beendet.« Geschäftspartner enthielten einander nicht entscheidende Informationen vor – und sie inszenierten ganz bestimmt auch keine Entführungen. Nichts, noch nicht einmal ihre eigene Karriere, geschweige denn ihre Forschungsarbeit, rechtfertigte ein solches Vorgehen. Sie wollte sich nicht in moralischen Grauzonen bewegen.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen, und Nessa überlegte, einfach aufzulegen, entschied sich dann jedoch dagegen. Es wäre unprofessionell gewesen, auch wenn die Versuchung groß war. Sie hatte der Versuchung an diesem Tag allerdings schon einmal nachgegeben.
    »Viel Glück«, wünschte er ihr schließlich. »Ich schlage vor, dass Sie sich darauf konzentrieren, Ihre Forschungen abzuschließen. Wenn es so weit ist und Sie die Ergebnisse

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