Unsterbliche Versuchung 2
Stunden verschwunden sein würde.
Dan bäumte sich plötzlich unter mir auf, die Zähne fest zusammengebissen.
„JULES! Gott … tu doch irgendetwas!“, schrie ich panisch und drückte seinen Oberkörper zurück auf die Couch.
Sie kauerte schon neben mir und presste seine Beine nach unten. „Verfluchte Scheiße“, zischte sie und wies Brandon an irgendein Beruhigungsmittel aus der Tasche zu holen.
„Ich finde nichts!“, schnauzte er und trat gegen das Tischbein. „Wenn dieser Bastard aufwacht, um mich aufzuschlitzen, bin ich hier weg!“
„Wenn du dich nicht gleich konzentrierst, werde ich dich aufschlitzen“, knurrte Jules so böse, dass selbst mir für einen Moment das Blut in den Adern gefror. „Nimm das verdammte Morphium!“
Brandon sah sie verdutzt an. „Das hab ich nicht eingepackt.“
Wütend sprang Jules auf und nagelte Brandon mit einem wütenden Grollen an der Terrassentür fest. Sie schlug ihm die geballte Faust so hart ins Gesicht, dass sein Blut auf den cremefarbenen Teppich spritzte.
Mit zitternden Armen kniete ich auf Dans Brustkorb, die Hände fest in seine Schultern gestemmt. „Können wir das Zeug irgendwie aus seinem Organismus spülen? Vielleicht verträgt er die Infusion nicht?“, rief ich dazwischen und versuchte die Enttäuschung in Brandons Blick auszublenden, als dieser blutend auf dem Boden kauerte und vor sich hin starrte.
Plötzlich war es still. Dan erstarrte mit durchgedrücktem Rückgrat unter mir. Ich senkte den Blick und hätte mich fast übergeben. Er sah mich an. Ausdruckslose, pechschwarze Augen starrten mir entgegen, so unmenschlich, dass es mir eiskalt den Rücken runter lief. „Dan?“, flüsterte ich vorsichtig und berührte seine Wange. Sofort erschlaffte sein Körper unter mir und eine ohrenbetäubende Stille senkte sich über den ganzen Raum.
„SEIN HERZ!“, schrie Jules und riss mich von Dan runter. Völlig fassungslos stand ich da und sah dabei zu wie sie mit der Faust auf ihn einschlug. Eine Rippe brach, dann die nächste.
„BEATME IHN!“, schrie sie mich an, doch ich begriff kein Wort. „YEN. Verdammte Scheiße.“
Sie beugte sich vor, griff nach seinem Kinn und öffnete seinen wundervollen Mund, dann küsste sie ihn einfach, ehe sie weiter auf ihn eindrosch.
„Du bringst ihn ja um!“, keuchte ich und versuchte sie von ihm fortzuzerren.
„Sein Herz ist stehen geblieben“, schnauzte sie nur. Wieder küsste sie ihn und diesmal verstand ich. Energisch drängte ich sie zur Seite und senkte immer dann meinen Mund auf seinen, atmete für ihn, wenn sie es sagte. Meine Gedanken wirbelten wie ein Karussell umher, während ich mir vorkam, als würde ich in einem schlechten Film mitspielen. Ich atmete tief ein, berührte seine kühlen Lippen mit meinen und atmete aus. In jeden Zug steckte ich so viel Kraft wie möglich, während Jules ihm weiter die Rippen brach und ihre Faust kraftvoll auf seine Brust niederstieß.
Plötzlich stand Brandon neben uns. „Du zerdrückst seine Organe. Lass mich das machen.“ Jules wich sofort nach hinten und schob den Tisch zurück, um uns allen mehr Platz zu bieten, die wir dicht gedrängt um die Couch herumstanden. Keine zehn Sekunden später machte Dans Herz einen kräftigen Satz und er tat einen tiefen, rasselnden Atemzug.
Kreischend sprang ich Brandon um den Hals und knuddelte ihn so fest, dass seine Knochen laut knackten, dann widmete ich mich Dan, der sich leise stöhnend auf der Couch wandte und tätschelte schluchzend sein Gesicht. „Dan? Kannst du mich hören?“
„Baby?“, flüsterte er matt und ich warf mich heulend auf ihn.
„Ich bin hier!“, rief ich schniefend und rubbelte mit einem Deckenzipfel den glänzenden Schweiß von seinem hübschen Gesicht, das mir in diesem Moment als das Heißeste vorkam, das ich jemals gesehen hatte. „Ich bin hier“, wiederholte ich leise und schmiegte mich an ihn. Es war mir gleich, dass Jules und Brandon es mitbekamen, es wäre mir auch scheißegal gewesen, wenn in diesem Moment eine Horde wildgewordener Stiere ins Haus eingedrungen wären. Nichts und Niemand hätte mich jetzt von ihm fortreißen können.
Ich ignorierte Jules zischende Äußerung, als ich ihm „Ich liebe dich!“ ins Ohr flüsterte. Seine starken Arme schlangen sich schwach um meine Taille. Überglücklich kuschelte ich mich noch dichter an ihn, und bettete seinen Kopf an meiner Brust. Ununterbrochen streichelte ich durch sein feuchtes Haar und zählte jeden einzelnen seiner Herzschläge. „Ich liebe
Weitere Kostenlose Bücher