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Unsterbliche Versuchung 2

Unsterbliche Versuchung 2

Titel: Unsterbliche Versuchung 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Roger um die Ecke gedackelt kam, war von mir nur ein leises Summen in der Luft übrig geblieben. Diese Tour würde mich wieder Stunden vor dem Spiegel kosten.
Kurz nach meiner Verwandlung, als ich mit der übernatürlichen Geschwindigkeit noch nicht klargekommen war, hatte ich mehrmals versucht mir die Haare mit einer Glasscherbe abzuschneiden. Vielleicht würde ich es heute Nacht wirklich tun!
Ich brauchte dringend irgendeine Veränderung.
Mittlerweile waren meine Haare jedoch so lang, dass ich mir wie eine Mörderin vorkommen würde. Kaum hatte ich einige hundert Meter hinter mir gelassen, da spürte ich bereits wie sich ein fusseliger Knoten in den Spitzen bildete. Fluchend blieb ich stehen. Ich war so sehr mit meiner Frisur beschäftig, dass ich Roger total vergessen hatte, der mir just in diesem Moment in den Rücken prallte und mich von den Füßen riss.
Ohne nach meinem Wohlbefinden zu fragen, rutschten seine Hände schon meine Schenkel hinauf und unter meinen Rock. „Rrrrrrr“, stöhnte er und biss mir in den Po.
Irgendwo in der Nähe ertönte das hauchfeine Bimmeln eines Glöckchens und leise Stimmen drangen an mein Ohr.
„Gute Nacht, Mrs. Percy. Passen Sie auf sich auf“, murmelte eine sanfte männliche Stimme, die mich augenblicklich in ihren Bann schlug.
„Ach, Sie sind so ein liebenswürdiger junger Mann, Toma.“ Sie kicherte verhalten.
„Lass … mich … endlich … los!“
Jedes meiner Worte untermalte ich mit einem kräftigen Tritt in sein Gesicht. Schließlich gab mich der Idiot frei. Ich kam auf die Füße und rannte los. In halsbrecherischem Tempo stürzte ich aus der Gasse und hätte dabei fast eine auf einem Gehstock gestützte Frau mit schütterem grauem Haar über den Haufen gerannt. Ungeschickt hüpfte ich um sie herum und kämpfte mit dem Gleichgewicht.
„Die Bibliothek ist geschlossen“, murmelte die Stimme des liebenswürdigen Kerls.
Ich versuchte, aufreizend mit den Wimpern zu klimpern, stürmte die Treppe rauf und quetschte mich an ihm vorbei ins stickige Innere.
„Hey! Miss! Wir haben geschlossen!“
Drinnen angekommen, wurden meine Schritte von einem lehmfarbenen Faserteppich gedämpft, auf dem deutliche Gebrauchsspuren zu sehen waren, die sich wie kleine Trampelpfade über den Boden schlängelten.
Diese Bibliothek hatte ihre besten Tage wohl längst hinter sich. Die verblichene Tapete wellte sich an einigen Ecken bereits als seien die Grundmauern irgendwann einmal feucht geworden und nur langsam getrocknet. Feuchtigkeit war, soweit ich das behaupten konnte, absolut tödlich für Papier.
Der Empfangstresen bestand aus einem wuchtigen, hölzernen Kasten, hinter dem sich eine ebenso breite Front metallener Schließfächer befand, die an den Scharnieren bereits hübsche, rostrote Flecken aufwiesen. Links und rechts davon zweigte je ein Gang ab. Nach links waren die Besucher öfter gegangen, was man an der Stelle der Türschwelle erkennen konnte. Der Teppich war dort ausgefranst und löchrig. Hellbraune Holzdielen blitzten darunter hervor.
Ohne auf das Schild neben dem Durchgang zu achten, flitzte ich hindurch und duckte mich hinter das erstbeste, haushohe Bücherregal. Sofort hüllte mich eine Duftwolke aus ranzigem Tierfett, Harz und Kleber ein, die meine persönliche Note fast vollständig unter sich begrub. Dann flitzte ich mit gespitzten Ohren weiter.
Ich verzog mich in eine der letzten Regalreihen und musste feststellen, dass es keinen Hinterausgang gab. Wenn Roger mich hier entdeckte, käme ich um eine ordentliche Prügelei nicht mehr herum. Und dabei würde alles Umstehende zu Kleinholz verarbeitet werden. Darauf war ich nicht versessen, denn dem Geruch nach zu urteilen, waren einige der ledergebundenen Bücher wahnsinnig alt.
„Verflucht und zugenäht!“, schnatterte ich und sah mich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Wie Spiderman, nur nicht annähernd so elegant, erklomm ich das robuste Regal neben mir. Es machte einen relativ stabilen Eindruck. Das Holz jedoch knarzte bedrohlich laut als ich mich daran hochzog. Beleidigt zog ich eine Schnute. „So schwer bin ich nun auch nicht!“
„Was zum Teufel tun Sie denn da?“, rief eine entsetzte Stimme zu mir rauf. Erschrocken zuckte ich zusammen.
„Ach du bist ´s. Musst du mich so erschrecken?“ Der Blondschopf stand mit leicht gespreizten Beinen da und streckte die Arme nach oben. „Komm doch und hol mich!“ Ich streckte ihm frech die Zunge raus und schwang vorsichtig die Beine auf das letzte Regalbrett. Mit

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