Unsterbliche Versuchung
erwischte. Was hatte er denn erwartet? Dass ich sie freudestrahlend zur Tür begleiten und ihr dafür danken würde, dass sie meinen Freund gemolken hat, wie der Bauer eine Kuh?
Ich schnaubte leise. Langsam musste ich mir ernsthaft überlegen, wie ich diesen verdammten Kerl dazu bringen konnte, endlich seine Flossen von anderer Frauen Ärsche fernzuhalten.
Seine großen Hände strichen über ihren nackten Körper, ließen ihre Wunden heilen und löschten ihr Kurzzeitgedächtnis. Dann zog er sie an und sah zu mir hoch. „Sag Dan, er soll die Kleine in die Innenstadt chauffieren und irgendwo rauswerfen.“
„Aber gerne doch, Darling“, flötete ich zuckersüß und hauchte ihm einen Kuss zu. Dan würde das kleine Mäuschen an der nächsten Mülldeponie absetzen, so viel stand fest, denn er war ziemlich verknallt in mich und konnte den Gedanken nicht ertragen, dass mich mein langjähriger Betthüpfer betrog.
Vor nicht allzu langer Zeit, war unser Chauffeur sogar vor mir auf die Knie gefallen, hatte mich aus seinen wunderschönen schokoladenbraunen Augen angesehen und um meine Hand angehalten. Erstaunlicherweise war ich knallrot angelaufen, eine äußerst untypische Reaktion.
Ich hatte ihm einen kleinen Vorgeschmack auf das gegeben, was er niemals besitzen würde, denn er war einfach zu süß gewesen, als dass ich ihn hätte ignorieren können.
Ich würde Toma daran erinnern müssen, dass er unbedingt die Lederbezüge der Rücksitze austauschte, die ich ausversehen zerbissen hatte, als Dans geschickte Zunge mich fast in den Wahnsinn trieb.
Nun ja, das war natürlich nur ein Ausrutscher gewesen, nichts Ernsthaftes versteht sich und würde auch ganz bestimmt nie wieder vorkommen!
„Wo gehst du hin, Baby?“
Tomas schneeweißes Badetuch glitt über seine anbetungswürdigen Hüften und schrubbte kurz und kräftig seinen Hintern. Die Zähne fest aufeinandergebissen, stellte ich mir vor, dass ich das Frottee in seinen Händen wäre. Seufzend riss ich den Blick von seinem dampfenden Körper los und angelte meine Handtasche vom Sofa.
„Ich habe einen Termin.“
„Ach? Davon hast du mir ja gar nichts erzählt.“
Misstrauen huschte über sein Gesicht und er musterte mein schickes Outfit. „Findest du nicht, dass du deinem Termin den Blick auf dein Höschen verwehren solltest?“
Stirnrunzelnd sah ich an mir runter. „Du übertreibst mal wieder. So kurz ist der Rock nun auch wieder nicht.“
Einen Herzschlag später stand er schon vor mir, presste seinen feuchten Körper an meinen und griff mir unter den Rock. „Hmm … unten ohne“, schnurrte er wie ein Kater.
„Nimm deine Pfoten weg, Idiot“, schimpfte ich und hasste ihn dafür, dass er genau wusste, wie er mich anfassen musste, damit ich mich ihm wollüstig entgegenstreckte.
„Komm schon, Yen. Ich weiß, dass du das magst.“
Sein Kiefer knackte laut, als ich ihm meine Handkante fest ins Gesicht schlug. „Nimm einfach deine notgeilen Flossen weg.“
„Bist du immer noch sauer?“ Eingeschnappt zupfte er das heruntergerutschte Badetuch zurecht und schob die Unterlippe vor.
„Ich bin doch nicht sauer.“ Blitzschnell sausten meine Finger dorthin, wo er sie haben wollte. Toma zischte leise und stöhnte erregt. „Ich leide einfach nur unter Zeitdruck, mein Lieber.“ Vielleicht knetete ich etwas zu fest an seiner Männlichkeit, denn er erbleichte ein bisschen. Dann ließ ich ihn einfach stehen.
„Zieh dir wenigstens einen Slip an, herrgott nochmal“, schnauzte er mir hinterher. Winkend, ohne mich noch einmal umzudrehen, stöckelte ich auf den leise brummenden Mercedes zu, der auf dem weißen Kiesweg vor dem Haus parkte.
„Wohin?“, fragte Dan kurz angebunden.
Überrascht, weil er so kühl klang, beugte ich mich zwischen den Vordersitzen hindurch und betrachtete ihn von der Seite. Sein Kiefer trat scharf hervor, als er die Zähne aufeinanderbiss und versuchte, mich zu ignorieren. „Dan? Was ist los?“
Der Wagen setzte sich ohne meinen Befehl in Bewegung. Er schaltete irgendeinen Radiosender an, drehte den Sound so laut, dass mir die Ohren klingelten. Schulterzuckend lehnte ich mich nach hinten und strich gedankenversunken mit den Fingern über die Bissspuren auf der Rückenlehne. Ganz automatisch glitt mein Blick zurück zu Dan und ich fragte mich bestimmt zum hundertsten Mal, wieso einer wie er Vampire herum chauffierte, anstatt einen richtigen Job zu machen. Arzt oder Koch oder so etwas in der Art, geschickte Hände hatte er ja. Aber nein, er hockte Tag
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