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Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12

Titel: Unsterblichen 02 -Unsterblich wie ein Kuss-neu-ok-27.01.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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verneigten sie sich vor ihm: Alexander,
Oberhaupt des Ostclans, Isabelle, Oberhaupt des Westclans, und sein bester
Freund, Ismail, Oberhaupt des Südclans. Sie alle bezeugten ihm ihre
Ehrerbietung. James, der frühere Anführer des Nordclans, war zurückgetreten.
    Das
war's, dachte Patrick verblüfft, es ist vorbei.
    »Der
Anführer des Nordclans, er lebe hoch!«, brüllte James. Und wie ein Mann ging
die auf dem Strand versammelte Menge in die Knie.
    »Der
Anführer des Nordclans, er lebe hoch!«

2. Kapitel
     
    London,
sechs Wochen später
     
    Etliche
Ausgaben der London Times senkten sich, und interessierte
Blicke folgten dem Neuankömmling, der festen Schrittes die Räume des exklusiven
Herrenclubs durchmaß.
    Die
menschlichen Anwesenden betrachteten ihn aus reiner Neugier. Sie kannten zwar
seinen Namen und wussten, dass er offenbar viele einflussreiche Freunde besaß,
darunter zwei Herzöge und Prinz und Prinzessin Kourakin, beides Lieblinge der
Londoner Gesellschaft. Die meisten jedoch hatten ihn noch nicht persönlich
kennen gelernt.
    Die
Vampire hingegen verneigten sich unmerklich vor ihrem neuen Anführer. Mit
leuchtenden Augen verfolgten sie seine Schritte.
    Als
Patrick sein Ziel erreicht hatte, blieb er stehen und beäugte skeptisch das
Glas, das sein Gegenüber ihm anbot.
    »Whisky«,
erklärte Alexander.
    Patrick
warf dem Anführer des Ostclans einen Blick zu und hob die Brauen, dann nahm er
das Glas und schnupperte daran.
    »Wie
kommst du darauf, dass ich einen Whisky nötig habe?«
    Alexander
zuckte die Achseln. »Ich weiß noch, wie ich das erste Mal den White's Club
betreten habe und von diesen Blicken verfolgt wurde. Ich glaube, ich habe es
gerade noch bis zu einem Sessel geschafft und mir einen Whisky bestellt. Einen
doppelten, wenn ich mich recht entsinne.«
    Patrick
nahm dankbar einen Schluck und stellte seufzend das Glas ab. Er hatte
tatsächlich einen Drink gebraucht, allerdings nicht wegen der bohrenden Blicke
der Neugierigen.
    »Nicht
ganz so gut wie der Whisky, den sie auf Skye produzieren, aber nicht übel.« Er
merkte auf einmal, wie müde er war. Mit seinen zusätzlichen Pflichten als
Clanführer hatte er gerechnet, aber das, was er heute zu tun gezwungen gewesen
war, erschütterte ihn.
    »Ich
habe das mit dem Wirt gehört.« Alexander musterte seinen Freund. Und was er
dann sagte, verriet Patrick, dass man ihm seine Erschöpfung wohl nur zu
deutlich ansehen musste. »Eine äußerst unangenehme Aufgabe, das Gedächtnis
eines Menschen zu löschen, aber manchmal einfach unvermeidlich.«
    Patrick
presste grimmig die Lippen zusammen. Er wusste selbst, dass die
Gedächtnislöschung unvermeidlich gewesen war. Es durfte zu keiner neuen
Verfolgung der Vampire kommen. Nachdem es den Vampiren - allen voran Alexander
Kourakin - gelungen war, das Zeitalter der Vampirjäger zu beenden, hatten die
Clanoberhäupter Gesetze erarbeitet, die dafür sorgen sollten, dass die Existenz
der Vampire geheim blieb.
    Das Trinken von
Menschenblut wird mit dem Tode bestraft. Keinem Menschen darf ein Leid
geschehen. Kein Mensch darf etwas von der Existenz der Vampire erfahren.
    Dies
waren die wichtigsten Gesetze im Gesetzbuch der Vampire. Denn wenn die Menschen erkannten, dass nach wie vor Wesen unter ihnen lebten,
die nicht nur stärker und schneller waren als sie, sondern die auch weitaus
länger lebten und sich von Blut ernährten, würden sie in Panik geraten.
    Und
die Jagd begann erneut.
    Die
Menschen würden nicht glauben, dass Vampire sich ebenso gut von Tierblut
ernähren konnten. Sie würden nicht glauben, dass Vampire kein Interesse daran
hatten, sich ins politische und gesellschaftliche Leben der Menschen
einzumischen. Dann war es nur eine Frage der Zeit, bis ein zweiter Van Helsing
auftauchte, der gemeinsam mit einem ängstlichen, wütenden Mob die Jagd auf
Vampire wieder eröffnete. Das Abschlachten würde wieder beginnen, Männer,
Frauen, Kinder. Patrick merkte, dass er unwillkürlich die Fäuste geballt hatte,
und versuchte sich zu entspannen.
    Um
das Thema zu wechseln, sagte er: »Ich verstehe allmählich, was du mit diesen
Blicken gemeint hast. Mein Hinterkopf fühlt sich an wie ein Schweizer Käse.«
Hilfesuchend griff er nach seinem Whisky.
    Alexander
grinste. »Tja, du machst Schlagzeilen, ohne es zu wollen, mein Freund. Ich weiß
aus zuverlässiger Quelle, dass sich die Kunde von deinem unendlichen Reichtum
und deinen ausgezeichneten Verbindungen bereits überall in London
herumgesprochen hat.

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