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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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sollte?«
    Mehr als genug, danach zu urteilen, wie sie alle dreinschauten.
    Antonia brach das bleierne Schweigen. »Seit wann kennen Sie ihn denn?«
    Gute Frage. »Ich habe ihn gestern Morgen kennengelernt.«
    »Also noch nicht sehr lange«, sagte Elizabeth. »Aber Sie wissen einiges von ihm?«
    »Er ist völlig durcheinander, weil er befürchtet, die Tote, die man gefunden hat, könnte seine Mutter sein.«
    Wenn das keine Sensation war! Alle drei starrten ins Leere. Elizabeth stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Ist er sich sicher?«, fragte Antonia. »Und wieso wussten Sie darüber Bescheid?
    »Er hat es mir gesagt. Und was das ›sicher‹ betrifft, die Polizei jedenfalls nimmt seine Befürchtungen sehr ernst und lässt einen DNA-Mutterschaftstest durchführen.« Unmöglich, wie diese Weiber sich verhielten. James machte so viel durch, und ihnen schien es wichtiger zu sein, den Rasen pünktlich gemäht zu bekommen. Das war nicht ganz fair, aber …
    »Der Arme!«, sagte Elizabeth. »Er hat mir erzählt, dass er früher mit seiner Mutter oft hier war. Dass sie früh verstorben war, das wusste ich, aber die Vorstellung, sie könnte ermordet worden sein und die ganzen Jahre über hier gelegen haben …«
    Zumindest Elizabeth zeigte einen Hauch von Mitgefühl. »Dass es einen Bezug zu ihrem Verschwinden geben könnte, fiel ihm erst auf, als der Inspector von zwanzig Jahren gesprochen hat. James Mutter ist vor zwanzig Jahren verschwunden.«
    Die drei sahen sich abwechselnd an. Stella ignorierte das Faxgerät, das nun allein vor sich hin ratterte.
    »Was wissen Sie, das ich nicht weiß?«, fragte Judy. Warum nicht alles auf eine Karte setzen und direkt fragen? Diese verstohlenen, bedeutungsschweren Blicke gingen ihr auf die Nerven.
    »Wollen Sie sich nicht setzen?«, fragte Antonia, während sie aufstand und ihren Schreibtischstuhl in Judys Richtung schob. »Es ist ein wenig kompliziert.«
    »Ich kann stehen. Was ist es?« Sollten sie auch nur ein Wort gegen James sagen, würde sie …
    »Verworren«, sagte Elizabeth.
    »Sehr«, fügte Stella hinzu.
    Es stand drei gegen eine, oder vielmehr drei gegen James. Hatte er nicht schon genug einstecken müssen? Mussten diese Frauen nun auch noch anfangen? »Ach ja? Kompliziert und verworren?«
    Antonia ging um den Schreibtisch herum und lehnte sich dagegen. Sie stand nun auf Augenhöhe. »Ich nehme an, Sie haben gehört, was man sich im Dorf erzählt?«
    »Das meiste davon ignoriere ich. Hier wird einfach maßlos viel getratscht. So sind James und ich den Buschtrommeln zufolge angeblich durchgebrannt. Was gar nicht stimmt!« Jedenfalls noch nicht.
    Antonia – sie schien die Wortführerin oder die Hauptangreiferin zu sein – fuhr fort. »Sie wissen, dass es eine Verbindung gegeben hat zwischen einem Hexenzirkel hier vor Ort und James’ Onkel, Sebastian Caughleigh, der nun in Broadmoor einsitzt?«
    »Ja, und diesem Zirkel standen früher mal diese beiden Ladys vor, denen dieses Haus gehörte. Nach ihrem Tod übernahm James Onkel Sebastian das Ruder und brachte James dazu, dem Zirkel ebenfalls beizutreten. Sein Onkel war besessen von Macht und in seinem Bedürfnis nach umfassender Kontrolle hat er vielen Menschen schwer geschadet, bis er schließlich den Barmann aus dem Barley Mow umgebracht und am Ende, fertig mit sich und der Welt, ein Geständnis abgelegt hat. Ich weiß, dass James Mutter verschwand, als er noch ein Kind war, und er glaubt, dass sie die Tote ist, die sie hier ausgebuddelt haben. James mag vielleicht nicht der Musterbürger sein, wie man ihn sich hier vorstellt, aber wenn man bedenkt, dass er von seinem Onkel großgezogen und mit sieben auf ein Internat abgeschoben worden ist, hat er sich gar nicht so übel entwickelt, alles in allem.«
    Das wenigstens brachte sie einen Moment zum Schweigen.
    »Und das haben Sie alles gewusst?«, fragte Antonia.
    »Und noch eine ganze Menge mehr, das Sie nicht wirklich was angeht. Nach Brighton und zurück ist man ein hübsches Weilchen unterwegs. Wir haben uns während der Fahrt unterhalten.«
    »Antonia« – es war Stella, die bisher am wenigstens gesagt hatte – »ich glaube, Judy hat recht mit dem, was sie sagt, und wir haben, was auch immer in der Vergangenheit passiert oder nicht passiert ist, keinen Grund zu irgendwelchen Vorbehalten gegenüber James.«
    »Dann sprich mal mit Dixie; sie erzählt dir vielleicht was anderes.«
    »Ich bin Stellas Meinung«, sagte Elizabeth. »Ich habe James als Gärtner eingestellt, und er

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