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Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
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Mühe schien ihm zu groß. Ein paar Blutbeutel wären eher angebracht, um sich nach den ständigen Verwandlungen der letzten Tage zu stärken.
    In der Stille, die sie umgab, hallte ein panischer Schrei durch sein Bewusstsein. Sam! Justin spürte seinen Schrecken und die Angst und war auch schon hochgesprungen, warf die Kleider von sich und rannte los, um sich noch ein paar Beutel einzuverleiben, ehe er sich verwandelte.
    »Was ist los, um Himmels willen?«, fragte Tom.
    »Ein Zwischenfall! In Bringham. Sam hat nach mir gerufen! Folge mir, so gut du kannst!«
    »Ich nehme das Auto«, sagte Gwyltha, »und deine Kleider.« Sie hob die Sachen vom Boden auf. »Macht ihr beide euch auf den Weg. Ich komme sofort nach!«
    Wenn jemand Sam gefragt hätte, hätte er geantwortet, er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass der Tag vorüber wäre und er seinen Dad in die Arme schließen könnte. Und zwar seinen richtigen Dad, nicht seinen Dad in Gestalt der Eule, die nachts vor seinem Fenster Wache hielt. Aber es fragte ihn niemand.
    Alle hatten zu tun. Hatten zu tun damit, was Erwachsene halt so tun.
    Alle wollten plötzlich heiraten. Am Abend zuvor hatte Antonia Michael zum Essen mitgebracht. Er und Elizabeth teilten sich die nicht gegessenen Vampirgerichte, und Michael tat so, als wäre das die normalste Sache der Welt. Jedoch konnte er die Teller nicht so schnell hin- und herschieben wie ein Vampir. Aber er war ganz nett. Mrs Gwyltha hatte Michael den ganzen Abend beobachtet, als überlegte sie noch, ob sie ihn mochte oder nicht. Das war typisch Mrs Gwyltha. Echt ein bisschen wie eine Lehrerin. Michael war anders als die anderen, kein Vampir und auch kein Ghul, aber so ganz normal war er auch nicht. Sam hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht, bis Antonia dann später am Abend erklärte, dass er ein Gestaltwandler war.
    Er fand das cool, zumal Michael ihm sogar versprochen hatte, ihn demnächst mal zuschauen zu lassen, wenn er sich verwandelte.
    Demnächst mal.
    Nach ihrer Hochzeit, von der kein Mensch wusste, wann sie stattfinden würde. Gwyltha musste wohl ihre Zustimmung geben, und bis jetzt hatte sie das noch nicht getan. Dabei würde man glauben, wenn jemand so alt war wie Antonia, und eine Vampirin noch dazu, dann könnte die doch heiraten, wen sie wollte. Mum hatte ihm letzten Abend erklärt, es sei wegen der Kolonie, die unbedingt geheim bleiben müsse. Als ob Michael sie verraten würde! Erwachsene waren manchmal schwer zu verstehen.
    Sam kickte einen Kieselstein über den Weg. Peter war übers Wochenende mit seiner Familie verreist, und er vermisste ihn. Darum fuhr er nicht so gern nach Hause – weil er Peter nicht mehr sehen würde … Sam seufzte. Er wollte unbedingt zurück nach Havering. Hier unten passierte zu viel.
    Als Sam den nächsten Stein über die Einfahrt kickte, fuhr ein Auto vor und James und Judy stiegen aus.
    James war okay, ein bisschen fahrig für einen Erwachsenen, als ob er dauernd befürchtete, es könnte was Schlimmes passieren, aber als die beiden ausstiegen, sah er wirklich glücklich aus, als hätte er Geburtstag. »Hi«, sagte er, als sie Hand in Hand auf ihn zugeschritten kamen.
    »Hallo!«, sagte Judy. »Ist Antonia da?«
    »Im Büro. Mit den anderen. Die Kissen, die Sie dagelassen haben, gefallen ihr sehr gut. Hat sie gesagt.«
    Judy lächelte James zu, der noch mehr grinste. »Super!«, sagte sie. »Ich schau gleich mal rein.« Sie drückte James Hand, ehe sie losließ.
    James grinste albern verträumt zurück. »Ich mach mich mal lieber an die Arbeit. Ist eh schon spät genug. Die eine Fläche will ich noch vor dem Wochenende sauber kriegen.«
    Sam sah, wie James um die Hausecke herum verschwand und wie Judy an der Tür klopfte, öffnete und eintrat. Er langweilte sich und er hätte wetten können, dass sich da drinnen auch nur alles um Brautsträuße und Brautkleider drehte. Warum nicht James fragen, ob er Hilfe gebrauchen könnte.
    Von seinem Van aus, den er ein paar Meter vom Barley Mow entfernt geparkt hatte, schaute Dave durchs Fernglas. Saublöd aber auch! Der Bengel war da, aber just in dem Moment trottete er los und verschwand ums Haus. Mist! Ganze zehn Minuten war er allein gewesen, aber John war nicht da. Sie hätten sich die Ratte schnappen können, aber nein! Der Trottel musste unbedingt los, um was zum Essen zu besorgen.
    Dieser Bursche könnte sie verpfeifen, oder vielmehr John, und wenn John geschnappt würde, könnte der doch nie den Mund halten. Da machte sich

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