Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unsterbliches Verlangen

Unsterbliches Verlangen

Titel: Unsterbliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemary Laurey
Vom Netzwerk:
Gärtner mit einem besonderen Bezug zum Garten, und der obendrein noch seinen Vorgänger kannte. »Also gut, abgemacht.« Sie nannte ihm noch den Stundenlohn, und dass er bei der staatlichen Sozialversicherung gemeldet sein würde. Sonst würde er wegen finanzieller Bedenken noch einen Rückzieher machen.
    »Wann soll ich anfangen?«
    Es ging doch nichts über engagierte Mitarbeiter.
    »Ginge morgen? Sie müssten noch ein Bewerbungsblatt ausfüllen. Geht aber ganz schnell. Und nehmen Sie immer den Weg um die hintere Seite des Hauses, da die Polizei vorne alles abgesperrt hat.«
    »Ich weiß« – er runzelte die Stirn – »diese Leiche, die sie gefunden haben.«
    »Beschäftigt Sie das?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht übermäßig. Bei dem, was in diesem Haus alles abging, ist es nicht allzu erstaunlich. Diese beiden Alten waren ziemlich schlimm.« Briten hatten wirklich einen Hang zur Untertreibung. »Es gibt noch den anderen, rückwärtigen Zugang in den Garten. Ich könnte ja den nehmen.«
    Den gab es in der Tat. »Ich weiß. Die Tür ist ein wenig wackelig. Da müsste vielleicht mal was getan werden.«
    »Ich könnte versuchen, ob ich sie reparieren kann. Haben Sie Werkzeug hier?«
    »Es gibt einen Werkzeugschuppen. Sehen Sie nach, was Sie da finden. Wenn etwas fehlt, können wir es kaufen.«
    »Dürfte ich vielleicht fragen, warum Sie den Garten wieder anlegen wollen?«
    »Weil ich eine Hexe bin.« Seine Augen wurden größer und größer. Warum nicht gleich mit der Wahrheit herausrücken? »Ich übe mich seit einigen Jahren in dieser Kunst, aber anders als die Underwood-Damen.« Er sah sie durchdringend an. »Ich richte mich nach der Maxime ›Füge nie jemandem Schaden zu‹.« Hierauf hob er die Augenbrauen. »Einen Zauber- und Kräutergarten wie diesen hier hab ich noch nie gesehen und ich möchte ihn erhalten.«
    Er nickte. Sie hätte nie gedacht, welche Emotionen sie damit bei ihm wecken würde. Hexen, jedenfalls die von der Sorte der Underwoods, bereiteten ihm ein gewisses Unbehagen. Was sicher nicht ganz unbegründet war. Womöglich war auch dieser junge Mann von den schmutzigen Machenschaften der alten Damen betroffen gewesen. »Alles klar dann so weit. Morgen geht’s los, aber Sie kommen besser noch mit rein und stellen sich bei der Chefin vor.«
    »Sie sind gar nicht zuständig?«
    »Nur für den Garten. Die Besitzerin und Leiterin des Unternehmens ist Antonia.«
    Er folgte ihr durch den Vordereingang ins Haus. »Alles mal herhören! Ich habe einen Gärtner!«
    »Das ging aber schnell«, sagte Antonia, blickte auf und lächelte.
    »Und er kennt obendrein auch noch den ehemaligen Gärtner.«
    »Es ist Ihr Projekt. Machen Sie was draus. Und wenn Sie schon mal hier sind, können Sie auch den Personalbogen und die Formulare für die staatliche Sozialversicherung ausfüllen.« Als sie ihm das Formblatt reichte, sah sie zu ihm auf. »Sie!«
    James erstarrte, hielt die Hand ausgestreckt in der Luft, ohne aber nach dem Papier zu greifen. »Oh!«
    »Sie sind unser neuer Gärtner?«, fragte Antonia ziemlich schroff.
    »Man hat mir den Job angeboten, und ich habe Ja gesagt«, erwiderte er.
    »Hast du es dir gut überlegt, ausgerechnet James Chadwick anzuheuern?«, fragte Antonia Elizabeth.
    Liebe Göttin! Elizabeth war fassungslos. Wie konnte es passieren, dass sie nicht nach seinem Namen gefragt hatte? »Chadwick! Sie sind Sebastians Neffe?« Elizabeth schlug sich vor den Kopf.
    Er setzte aufrecht hin. »Ja, der bin ich. Soll Ihr Angebot jetzt nicht mehr gelten?« Er klang aufgebracht, wie in der Defensive. Verständlich.
    »Möglicherweise«, sagte Antonia. »Aus welchem Grund wollen Sie die Stelle haben?«
    Wäre interessant zu hören. Er überlegte eine Minute. »Erstens, weil man sie mir angeboten hat. Zweitens, weil ich in dem Garten gerne arbeiten würde. Und drittens schließlich, weil ich noch nie einen Job gehabt habe und ich glaube, es wäre langsam an der Zeit.«
    Stella sah aus, als würde sie gleich in Ohnmacht fallen. »Sie hatten noch nie einen Job?«, fragte sie. »Niemals?« Anscheinend unbegreiflich für sie, hatte sie doch mit reichen Müßiggängern kaum Erfahrung.
    Er war taktvoll genug, seinen Blick von Stellas erstauntem Gesicht zu wenden. »Noch nie. Gleich nach der Schule habe ich angefangen, für meinen Onkel zu arbeiten. Sie haben vielleicht gehört, was mit ihm passiert ist.« Alle drei nickten. »Ich kümmere mich um seine Angelegenheiten und sein Haus, aber um ehrlich zu

Weitere Kostenlose Bücher