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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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sprechen. Er war durch die schwülen Baue gegangen, fand überall schnelles Atmen und fieberhafte Pulse, und er fragte sich gerade, ob er nicht unter diesem Vorwand Chervil drängen könnte, die Erlaubnis des Rates zu erwirken, daß das Kennzeichen einen Teil des Tages in den Büschen oberirdisch verbringen könnte – denn da würde sich bestimmt eine gute Gelegenheit bieten –, als er dringend hraka machen mußte. Kein Kaninchen macht hraka unter dem Boden, und wie Schulkinder, die wissen, daß ihnen nicht gut die Bitte, zur Toilette gehen zu dürfen, abgeschlagen werden kann – solange es nicht zu rasch nach dem letzten Mal ist –, glitten die Efrafa-Kaninchen in den Graben, um frische Luft zu schnappen und einen Szenenwechsel zu haben. Obgleich ihnen nicht erlaubt werden sollte, öfter als nötig zu gehen, waren einige der Owsla zugänglicher als andere. Als Bigwig sich dem Loch näherte, das in den Graben führte, fand er zwei oder drei junge Rammler, die im Lauf herumlungerten, und wie gewöhnlich spielte er seine Rolle so überzeugend, wie er konnte.
    »Warum treibt ihr euch hier herum?« fragte er.
    »Die Eskorte des Gefangenen ist an dem Loch oben, und sie befahlen uns, umzukehren«, antwortete einer. »Sie lassen im Augenblick niemand heraus.«
    »Nicht mal, um hraka zu machen?« fragte Bigwig.
    »Nein, Sir.«
    Empört ging Bigwig zur Mündung des Loches. Hier traf er Blackavars Eskorte in einer Unterhaltung mit dem Posten an.
    »Ich fürchte, Ihr könnt im Augenblick nicht hinausgehen, Sir«, sagte Bartsia. »Der Gefangene ist im Graben, aber er wird sich nicht lange dort aufhalten.«
    »Ich auch nicht«, sagte Bigwig. »Geh mir aus dem Weg, verstanden?« Er stieß Bartsia zur Seite und hopste in den Graben.
    Der Himmel war noch finsterer und bewölkter. Blackavar hockte ein wenig abseits unter einem überhängenden Busch von Wiesenkerbel. Die Fliegen krabbelten auf seinen zerfetzten Ohren herum, aber er schien sie nicht zu bemerken. Bigwig lief den Graben entlang und hockte sich neben ihn.
    »Blackavar, hör zu«, sagte er schnell. »Ich sage dir jetzt die Wahrheit, bei Frith und dem Schwarzen Kaninchen. Ich bin ein geheimer Feind von Efrafa. Niemand weiß das außer dir und ein paar Weibchen. Ich werde mit ihnen heute Abend fliehen und auch dich mitnehmen. Tu vorläufig nichts. Wenn die Zeit kommt, bin ich da, um es dir zu sagen. Nimm nur deine Kräfte zusammen und halte dich bereit.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er weiter, wie um einen besseren Platz zu finden. Trotzdem war er vor Blackavar wieder am Loch, der offensichtlich so lange draußen bleiben wollte, wie die Eskorte es ihm erlauben würde – die anscheinend nicht in Eile war.
    »Sir«, sagte Bartsia, als Bigwig hereinkam, »das ist das dritte Mal, daß Ihr meine Autorität mißachtet habt. Die Ratspolizei darf nicht so behandelt werden. Ich fürchte, ich werde es melden müssen, Sir.«
    Bigwig antwortete nichts und ging wieder den Lauf hinauf.
    »Wartet noch ein bißchen, wenn ihr könnt«, sagte er, als er an den Rammlern vorbeiging. »Ich glaube nicht, daß der arme Kerl heute noch einmal hinauskommt.«
    Er fragte sich, ob er Hyzenthlay suchen sollte, aber er kam zu dem Schluß, daß es klüger sein wurde, sich ihr fernzuhalten. Sie wußte, was zu tun war, und je weniger sie zusammen gesehen würden, um so besser. Er hatte Kopfschmerzen von der Hitze und wollte nur allein sein und in Ruhe gelassen werden. Er ging in seinen Bau zurück und schlief ein.
38. Das Gewitter bricht los
Nun tobe, Wind! schwill, Woge! schwimme, Nachen! Der Sturm ist wach und alles auf dem Spiel!
Shakespeare Julius Caesar
    Am Spätnachmittag wurde es dunkel und sehr schwül. Es war klar, daß es keinen richtigen Sonnenuntergang geben würde. Auf dem grünen Pfad am Flußufer saß Hazel, voll Unruhe, als er versuchte, sich vorzustellen, was sich in Efrafa ereignete.
    »Er sagte dir, du solltest die Posten angreifen, während die Kaninchen fressen, nicht wahr?« sagte er zu Kehaar. »Und daß er die Mütter bei dem ganzen Wirrwarr herausbringen würde?«
    »Ya, das er sagen, aber nicht passiert. Dann er sagte, geh fort, komm wieder heut' Abend.«
    »Er will es also immer noch tun. Die Frage ist: Wann werden sie fressen? Es wird schon dunkel. Silver, was glaubst du?«
    »Soweit ich sie kenne, werden sie nichts an dem ändern, was sie normalerweise tun«, sagte Silver. »Aber wenn du dir Sorgen machst, daß wir nicht zur Zeit da sein werden, warum gehen wir

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