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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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dann nicht gleich?«
    »Weil sie immer patrouillieren. Je länger wir da oben warten müssen, desto größer ist das Risiko. Wenn eine Patrouille uns findet, ehe Bigwig kommt, wird es nicht bloß eine Frage des Entwischens sein. Sie werden merken, daß wir zu einem bestimmten Zweck da sind, und werden Alarm schlagen – und das wird das Ende aller seiner Chancen sein.«
    »Hör zu, Hazel-rah«, sagte Blackberry. »Wir sollten den Eisenweg zur gleichen Zeit mit Bigwig erreichen und keinen Augenblick früher. Warum führst du sie nicht alle jetzt über den Fluß und wartest im Unterholz in der Nähe des Bootes? Wenn Kehaar die Posten angegriffen hat, kann er zurückfliegen und es uns melden.«
    »Ja, das ist richtig«, antwortete Hazel. »Aber wenn er es uns gemeldet hat, müssen wir unverzüglich da hinaufgehen. Bigwig wird uns ebenso brauchen wie Kehaar.«
    »Nun, du wirst mit deinem Bein nicht fähig sein, zum Bogen zu spurten«, sagte Fiver. »Das Beste, was du tun kannst, ist, aufs Boot zu gehen und das Tau halb durchzukauen, bis wir zurückkommen. Silver kann sich um den Kampf kümmern, wenn es einen gibt.«
    Hazel zögerte. »Aber einige von uns werden wahrscheinlich verwundet werden. Ich kann nicht zurückbleiben.«
    »Fiver hat recht«, sagte Blackberry. »Du wirst auf dem Boot warten müssen, Hazel. Wir können nicht riskieren, daß du zurückbleibst und von den Efrafas aufgelesen wirst. Außerdem ist es sehr wichtig, daß das Tau halb durchgekaut wird – das ist eine Aufgabe für jemanden mit Verstand. Es darf nicht zu früh reißen, sonst sind wir alle erledigt.«
    Sie brauchten eine Weile, um Hazel zu überreden. Und als er schließlich zustimmte, geschah es nur zögernd.
    »Wenn Bigwig heute Abend nicht kommt«, sagte er, »werde ich losgehen und ihn finden, wo immer er sein mag. Frith allein weiß, was schon passiert ist.«
    Als sie am linken Ufer entlang aufbrachen, begann der Wind in ungleichmäßigen warmen Stößen und mit einem Rauschen durch das Riedgras zu wehen. Sie hatten gerade die Bohlenbrücke erreicht, als ein Donner heranrollte. In dem starken seltsamen Licht schienen die Pflanzen und Blätter größer und die Felder jenseits des Flusses sehr nah. Es herrschte bedrückende Stille.
    »Weißt du, Hazel-rah«, sagte Bluebell, »das ist wirklich der komischste Abend, an dem ich je nach einem Weibchen Ausschau gehalten habe.«
    »Er wird bald noch viel komischer werden«, sagte Silver. »Es wird Blitze geben und strömenden Regen. Um Himmels willen, geratet nicht in Panik, oder wir werden unser Gehege nie mehr Wiedersehen. Ich glaube, das wird eine böse Sache werden«, fügte er, zu Hazel gewandt, leise hinzu. »Mir gefällt es gar nicht.«
    Bigwig erwachte, als er seinen Namen mehrmals dringend rufen hörte.
    »Thlayli! Thlayli! Wach auf! Thlayli!«
    Es war Hyzenthlay.
    »Was ist?« fragte er. »Was ist los?«
    »Nelthilta ist verhaftet worden.«
    Bigwig sprang auf.
    »Wann? Wie ist es passiert?«
    »Gerade eben. Moneywort kam in unseren Bau hinunter und befahl ihr, sofort zu Hauptmann Chervil hinaufzukommen. Ich folgte ihnen den Lauf hinauf. Als sie Chervils Bau erreichte, warteten zwei Ratspolizisten draußen, und einer sagte zu Chervil: ›So schnell, wie du kannst, und verspäte dich nicht.‹ Und dann führten sie sie direkt ab. Sie müssen zum Rat gegangen sein. O Thlayli, was sollen wir tun? Sie wird ihnen alles erzählen –«
    »Hör zu«, sagte Bigwig. »Wir haben keinen Augenblick zu verlieren. Geh und hol Thethuthinnang und die anderen und bring sie hierher. Ich werde nicht dasein, aber ihr müßt ruhig warten, bis ich zurückkomme. Ich werde nicht lange weg sein. Schnell jetzt! Alles hängt davon ab.«
    Kaum war Hyzenthlay durch den Lauf verschwunden, als Bigwig hörte, wie sich ein anderes Kaninchen aus der entgegengesetzten Richtung näherte.
    »Wer ist da?« fragte er, sich schnell umwendend.
    »Chervil«, antwortete der andere. »Ich bin froh, daß du wach bist. Hör zu, Thlayli, es wird eine Menge Ärger geben. Nelthilta ist vom Rat verhaftet worden. Ich war meiner Sache sicher, nach meinem Bericht an Vervain heute morgen. Wovon sie geredet hat, werden sie schon aus ihr herauskriegen. Ich glaube, der General wird selbst kommen, sobald er weiß, um was es sich handelt. Jetzt paß auf, ich muß sofort in den Ratsbau hinüber. Du und Avens, ihr bleibt hier und stellt sofort die Posten auf. Silflay fällt aus, und niemand geht hinaus, gleichgültig, aus welchem Grund. Alle

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