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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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das Loch zurück. Er sah, daß Blackavar mit dem anderen Posten rang. Gleich hinter ihnen kam Hyzenthlay mit Thethuthinnang an. Bigwig gab dem Posten einen kräftigen Knuff gegen den Kopf, der ihn quer durch den Lauf und in die Nische des Gefangenen beförderte. Er rappelte sich auf und starrte Bigwig wortlos an.
    »Beweg dich nicht«, sagte Bigwig. »Es wird dir schlimm ergehen, wenn du dich bewegst. Blackavar, bist du in Ordnung?«
    »Ja, Sir«, sagte Blackavar, »aber was tun wir jetzt?«
    »Folgt mir«, sagte Bigwig, »alle! Los!«
    Er lief voraus nach draußen. Von Bartsia war keine Spur zu sehen, aber als er zurückblickte, um sicherzugehen, daß die anderen folgten, erhaschte er einen flüchtigen Blick des erstaunten Gesichts von Avens, der aus dem anderen Loch herausguckte.
    »Hauptmann Chervil will dich sprechen!« rief er und schoß davon ins Feld.
    Als er den Distelhaufen erreichte, wo er an jenem Morgen mit Kehaar gesprochen hatte, erklang langes Donnerrollen aus dem Tal dahinter. Ein paar große warme Regentropfen fielen. Am westlichen Horizont bildeten die tiefhängenden Wolken eine einzige purpurfarbene Masse, gegen die sich ferne Bäume deutlich und scharf abhoben. Die oberen Ränder ragten ins Licht, ein fernes Land phantastischer Berge. Kupferfarben, gewichts- und bewegungslos, vermittelten sie den Eindruck von glasiger Zerbrechlichkeit wie bei starkem Frost. Bestimmt würden sie, wenn der Donner sie wieder traf, vibrieren, zittern und zerbrechen, bis warme Scherben, scharf wie Eiszapfen, aus den Ruinen herunterfielen. Durch das ockergelbe Licht rasend, wurde Bigwig von Spannung und Energie wie wahnsinnig vorangetrieben. Er spürte die Wunde in seiner Schulter nicht. Er war der Sturm. Der Sturm würde Efrafa besiegen.
    Er befand sich weit draußen in dem großen Feld und hielt Ausschau nach dem fernen Bogen, als er auf dem Boden die ersten dumpfen Alarmsignale spürte. Er hielt an und blickte sich um. Es schien keine Nachzügler zu geben. Die Weibchen – wie viele es immer sein mochten – waren dicht bei ihm, aber auf beide Seiten verteilt. Kaninchen auf der Flucht neigen dazu, Abstand voneinander zu halten, und die Weibchen hatten sich verteilt, als sie das Loch verließen. Wenn eine Patrouille zwischen ihm und dem Eisenweg war, würden sie nicht ohne Verlust an ihr vorbeikommen, außer sie schlossen sich dichter zusammen. Er würde sie trotz der Verzögerung sammeln müssen. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Wenn sie außer Sicht gelangen könnten, würden ihre Verfolger in Verlegenheit geraten; denn der Regen und das schwindende Licht würden das Spurenlesen erschweren.
    Der Regen fiel jetzt schneller, und der Wind schwoll an. Auf der Abendseite drüben lief eine Hecke am Feld zum Eisenweg hinunter. Er sah Blackavar in der Nähe und rannte zu ihm hinüber.
    »Ich möchte, daß alle auf die andere Seite dieser Hecke gehen«, sagte er. »Kannst du dir einige von ihnen schnappen und hier hinüberbringen?«
    Bigwig erinnerte sich, daß Blackavar nichts wußte, außer daß sie auf der Flucht waren. Es blieb keine Zeit, über Hazel und den Fluß Erklärungen abzugeben.
    »Geh sofort zu dieser Esche in der Hecke«, sagte er, »und nimm alle Weibchen, die du unterwegs auflesen kannst, mit. Geh zur anderen Seite hinüber und ich werde zur selben Zeit wie du dasein.«
    In diesem Augenblick rannten Hyzenthlay und Thethuthinnang auf sie zu, und zwei oder drei andere Weibchen folgten ihnen. Sie waren ganz offensichtlich verwirrt und unsicher.
    »Das Stampfen, Thlayli!« keuchte Thethuthinnang. »Sie kommen!«
    »Na, dann rennt«, sagte Bigwig. »Haltet euch alle in meiner Nähe.«
    Sie waren bessere Läufer, als er zu hoffen gewagt hatte. Als sie auf die Esche zurannten, schlossen sich ihnen noch mehr Weibchen an, und es schien, daß sie es jetzt mit einer Patrouille aufnehmen könnten, es sei denn, sie wäre besonders stark. Als er die Hecke durchquert hatte, wandte er sich nach Süden und führte sie, der Hecke folgend, den Abhang hinunter. Da, vor ihm, war der Bogen in der überwucherten Böschung. Aber würde Hazel dasein? Und wo war Kehaar?
    »Nun, und was sollte danach geschehen, Nelthilta?« fragte General Woundwort. »Vergiß nicht, uns alles zu erzählen, weil wir schon eine Menge wissen. Laß sie in Ruhe, Vervain«, fügte er hinzu. »Sie kann nicht reden, wenn du sie dauernd knuffst, du Dummkopf.«
    »Hyzenthlay sagte – oh! oh! – sie sagte, ein großer Vogel werde die Owsla-Posten

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