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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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Worauf ich die Suche abbrach.
    Am anderen Tag trug sich nichts Ungewöhnliches zu. Es gab gewisses Gerede über Fiver und die Kaninchen, die mit ihm gegangen waren. Jeder wußte, daß Fiver gesagt hatte, etwas Schlimmes würde passieren, und alle möglichen Gerüchte gingen um. Viele Kaninchen meinten, an der Sache sei nichts dran, aber einige glaubten, daß Fiver möglicherweise Männer mit Gewehren und Frettchen vorausgesehen hatte. Das war das Schlimmste, was sich jemand vorstellen konnte – das oder die weiße Blindheit.
    Willow und ich beredeten das alles mit dem Threarah. ›Diese Kaninchen‹, sagte er, ›die behaupten, das zweite Gesicht zu haben – ich habe ein oder zwei zu meiner Zeit gekannt. Aber gewöhnlich ist es nicht ratsam, ihnen viel Beachtung zu schenken. Erstens einmal sind viele bloß boshaft. Ein schwaches Kaninchen, das nicht hoffen kann, durch Kämpfen weit zu kommen, versucht manchmal, sich auf andere Art wichtig zu machen, und Prophezeien ist sehr beliebt. Es ist merkwürdig – wenn seine Prophezeiung sich als falsch erweist, scheinen seine Freunde es selten zu bemerken, solange er seine Rolle gut spielt und drauflosredet. Zum anderen aber hat man vielleicht ein Kaninchen, das wirklich diese sonderbare Gabe hat – denn es gibt sie –, es sagt eine Überschwemmung voraus oder Frettchen und Gewehre. Gut, es wird also eine gewisse Zahl von Kaninchen nicht mehr draußen herumlaufen.
    Was ist die Alternative? Die Evakuierung eines Geheges ist eine gewaltige Sache. Einige weigern sich zu gehen. Das Oberkaninchen bricht mit all denen auf, die mitkommen wollen. Seine Autorität wird wahrscheinlich auf die härteste Probe gestellt, und wenn es sie verliert, wird es sie so bald nicht zurückerlangen. Bestenfalls hat man einen Haufen hlessil, die im Freien umherwandern und wahrscheinlich Weibchen und Junge im Schlepptau haben. Elil erscheinen in Horden. Die Arznei ist schlimmer als die Krankheit. Fast ist es für das Gehege als Ganzes besser, wenn die Kaninchen sich nicht vom Fleck rühren und alles daransetzen, den Gefahren unter der Erde auszuweichen.‹«
    »Natürlich habe ich mich nie hingesetzt und habe überlegt«, sagte Fiver. »Das hat sich der Threarah alles ausgedacht. Mich packte einfach das fürchterliche Entsetzen. Großer goldener Frith, hoffentlich passiert mir das nie wieder! Ich werde es nie vergessen – das und die Nacht, die ich unter der Eibe verbrachte. Es gibt entsetzlich viel Böses in der Welt.«
    »Es kommt vom Menschen«, sagte Holly. »Alle anderen elil tun, was sie müssen, und Frith leitet sie, wie er uns leitet. Sie leben auf der Erde, und sie brauchen Nahrung. Aber die Menschen werden nicht ruhen, bis sie die Erde verwüstet und die Tiere vernichtet haben. Doch ich fahre lieber in meiner Erzählung fort.
    Am nächsten Tag begann es nachmittags zu regnen.«
    (»Das war, als wir die Kratzer in die Böschung machten«, flüsterte Buckthorn Dandelion zu.)
    »Alle waren unter der Erde, Kügelchen kauend oder schlafend. Ich war einige Minuten nach oben gegangen, um hraka zu machen, und befand mich am Rande des Gehölzes, ganz nahe dem Graben, als ich einige Männer auf dem Gipfel des gegenüberliegenden Hanges neben diesem Brett-Ding durch die Pforte kommen sah. Ich weiß nicht, wie viele es waren – drei oder vier, nehme ich an. Sie hatten lange schwarze Beine und verbrannten weiße Stengel im Mund. Sie schienen kein besonderes Ziel zu haben. Sie liefen langsam im Regen herum, besahen sich die Hecken und den Bach. Nach einiger Zeit überquerten sie den Bach und trampelten auf das Gehege zu. Wann immer sie zu einem KaninchenLoch kamen, stach einer von ihnen hinein; und sie redeten ununterbrochen. Ich erinnere mich an den Duft der Holunderblüte im Regen und den Geruch der weißen Stengel. Später, als sie näher kamen, glitt ich wieder unter die Erde. Ich konnte sie noch einige Zeit herumstochern und sprechen hören. Ich dachte immer: Schließlich haben sie keine Gewehre und keine Frettchen. Aber irgendwie gefiel mir die Sache nicht.«
    »Was sagte der Threarah?« fragte Silver.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich habe ihn nicht gefragt, und soviel ich weiß, tat es auch sonst niemand. Ich ging schlafen, und als ich erwachte, war kein Geräusch über mir zu hören. Es war Abend, und ich beschloß, silflay zu machen. Es hatte sich eingeregnet, aber ich trödelte herum und fraß trotz allem eine Weile. Ich konnte nicht entdecken, daß irgend etwas sich geändert hatte, außer

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