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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Adams
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bis sie herankommt. Halte dich still.«
    Die Katze begann, mit dem Schwanz um sich zu schlagen. Ihr Hinterteil hob sich und wippte in steigender Erregung von einer Seite zur anderen.
    »Kannst du laufen?« fragte Hazel. »Ich glaube nicht, du glotzäugiger Hintertür-Untertassen-Kratzer –«
    Die Katze stürzte über den Hof, und die beiden Kaninchen flohen mit kräftigen Stößen ihrer Hinterläufe. Die Katze kam sehr schnell heran, und obgleich beide bereit gewesen waren, augenblicklich loszurennen, gelangten sie gerade noch rechtzeitig aus dem Hof. Sie rasten an der langen Scheune entlang und hörten den Neufundländer vor Aufregung bellen, als er bis zur vollen Länge seines Stricks lief. Eine Männerstimme rief ihn an. Aus der Deckung der Hecke neben dem Feldweg drehten sie sich um und blickten zurück. Die Katze war plötzlich stehengeblieben und leckte sich eine Pfote, Gleichgültigkeit vortäuschend.
    »Sie lieben es nicht, dumm auszusehen«, sagte Hazel. »Die wird uns keinen Kummer mehr machen. Wenn sie nicht derart auf uns losgestürmt wäre, hätte sie uns viel weiter verfolgen können und wahrscheinlich noch eine andere Katze herbeigerufen. Und irgendwie kannst du nicht losstürzen, wenn die's nicht zuerst tun. Es war gut, daß du sie kommen sahst, Hlao-roo.«
    »Ich bin froh, daß ich dir helfen konnte, Hazel. Aber was hatten wir eigentlich vor, und warum sprachst du mit den Kaninchen in der Kiste?«
    »Ich werde dir alles später erzählen. Gehen wir jetzt zum Futtern auf die Wiese; dann können wir so langsam, wie du willst, nach Hause gehen.«
25. Der Überfall
Er willigte ein, sonst wäre er kein König... Es war niemandes Sache, zu ihm zu sagen: »Es ist Zeit, das Angebot zu machen.«
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    Es ergab sich, daß Hazel und Pipkin nicht vor dem Abend zur Honigwabe zurückkehrten. Sie fraßen noch auf der Wiese, als es zu regnen begann und ein kalter Wind einsetzte, und sie suchten zuerst Schutz in dem nahe gelegenen Graben und dann – da der Graben an einem Hang lag und sich in ihm etwa zehn Minuten später eine ziemliche Flut von Regenwasser ansammelte – zwischen einigen Schuppen auf halbem Weg den Feldweg hinunter. Sie gruben sich in einen dicken Strohhaufen und horchten einige Zeit auf Ratten. Aber alles war ruhig, und sie wurden schläfrig und nickten ein, während es sich draußen für den Morgen einregnete. Als sie aufwachten, war es Spätnachmittag, und es nieselte immer noch. Es schien Hazel, daß sie keine sonderliche Eile hätten. Das Vorwärtskommen würde in der Nässe beschwerlich sein, und außerdem konnte kein Kaninchen, das etwas auf sich hält, gehen, ohne sich mit Futter um die Schuppen herum zu versorgen. Ein Haufen Mangold und Rüben beschäftigte sie eine Weile, und sie machten sich erst auf den Weg, als das Licht zu schwinden begann. Sie ließen sich Zeit und erreichten den Abhang kurz vor Eintritt der Dunkelheit, von nichts Schlimmerem geplagt als dem Unbehagen eines durch und durch nassen Fells. Nur zwei oder drei Kaninchen waren zu einem ziemlich gedämpften silflay in der Nässe draußen. Niemand verlor ein Wort über ihre Abwesenheit, und Hazel ging sofort hinunter und bat Pipkin, vorläufig nichts von ihrem Abenteuer zu erzählen. Er fand seinen Bau leer, legte sich hin und schlief ein.
    Als er aufwachte, fand er Fiver neben sich wie gewöhnlich. Es war kurz vor der Morgendämmerung. Der Erdboden fühlte sich angenehm trocken und gemütlich an, und er wollte schon wieder einschlafen, als Fiver sprach.
    »Du warst ganz durchnäßt, Hazel.«
    »Na und? Das Gras ist doch naß.«
    »Du kannst nicht so naß bei silflay geworden sein. Du warst tropfnaß. Du warst gestern gar nicht hier, nicht wahr?« »Oh, ich ging den Hügel hinunter Futter suchen.« »Rüben gefressen – und deine Pfoten riechen nach Farmhof, Hühnermist und Kleie. Aber da ist noch etwas anderes Komisches – etwas, das ich nicht riechen kann. Was ist passiert?«
    »Na ja, ich hatte ein kleines Scharmützel mit einer Katze, aber wozu die Aufregung?«
    »Weil du etwas verbirgst, Hazel. Etwas Gefährliches.«
    »Holly ist in Gefahr, nicht ich. Warum machst du dir über mich Sorgen?«
    »Holly?« erwiderte Fiver überrascht. »Aber Holly und die anderen haben das große Gehege gestern am frühen Abend erreicht. Kehaar berichtete es uns. Willst du etwa sagen, du wußtest es nicht?«
    Hazel fühlte sich ertappt. »Nun, dann weiß ich es jetzt«, erwiderte er. »Es freut mich, das zu

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