Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
starb?“
„Ich war allein in meinem Quartier und habe mich mit dem Papierkram des Tages beschäftigt. Keine Zeugen, aber die Wächter vor der Tür hätten gesehen, wenn ich gegangen wäre.“
„Eure Wächter“, sagte Fischer.
„Natürlich“, sagte Sir Vivian.
„Danke für Eure Unterstützung, Kommandant“, sagte Falk und stieß sich langsam von der Wand ab. Fischer tat dasselbe. Falk zwang sich, unbekümmert zu lächeln. „Ihr wart sehr freundlich.“
„Normalerweise schütte ich mein Herz nicht so leicht aus“, sagte Sir Vivian mit seiner kalten Stimme und erhob sich. „Aber ich werde alles tun, um den Mörder meines Königs zu finden. Des Königs, der mir vergeben hat und an mich geglaubt hat – und vielleicht, weil ihr mich an jemanden erinnert, den ich einmal gekannt habe.“
Er verneigte sich vor Fischer, dann vor Falk, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Tiffany traf sich vor der großen Halle mit Chance und Chappie. Obwohl sie Chance nichts darüber erzählen konnte, hatte sie sich mit ihren Schwesterhexen über das Wesen der Vision ausgetauscht, die sie „gesehen“ hatte, von einem zukünftigen Königreich, das die Finsternis und der blaue Mond überrannt hatten. Sie hatten sie nicht nur nicht beruhigen können, sondern je mehr sie darüber geredet hatten, desto furchtsamer und aufgebrachter waren ihre Schwestern geworden. Eine gewisse Menge Tränen, Hysterie und Gruppenumarmungen waren gefolgt, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hatten. Die Schwesternschaft befürwortete es, seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, solange man darauf achtete, es nur privat zu tun, um die Bevölkerung nicht zu verprellen. Aber wenn alles gesagt und getan war, waren sie immer noch nur Hexen, sehr jung und kannten ihre Grenzen.
Tiffany übermittelte ihre Vision der Akademie, damit erfahrenere Hexen sie überprüfen konnten, wischte sich die Tränen aus den Augen und umarmte ihre Schwestern noch ein paar Mal, und dann machte sie sich auf die Suche nach ihrer anderen Quelle des Trostes, Quästor Allen Chance. Sie fand ihn geduldig wartend vor den geschlossenen Türen der großen Halle. Die Sitzung des Tages hatte begonnen, die Königin saß auf dem Thron und war wirklich schlechter Stimmung, und die Tagesgeschäfte waren bereits in Gezänk, Schimpfnamen und hin und wieder einer Kopfnuss untergegangen. Chance hatte es nicht eilig, vor dem versammelten Hof zu erscheinen, nicht zuletzt, weil er nichts wichtiges Neues zu sagen hatte. Er lächelte glücklich, als Tiffany auftauchte, ihre Schönheit und ihr Charme waren eine Brise frischer Luft an diesem dunklen, bedrückenden Ort. Chappie wedelte heftig mit dem Schwanz, als sie sich über ihn beugte, um ihn zu bemuttern.
„Irgendeine Ahnung, wo Falk und Fischer sind?“, fragte sie schließlich und stellte sich wieder hin, um Chance mit ihrem festen, grünen Blick zu betrachten.
„Das Letzte, was ich hörte, war, dass der Schamane unterwegs war, um mit ihnen zu reden“, sagte Chance. „Zwei bewegliche Objekte auf direktem Kollisionskurs. Da keiner von ihnen dafür bekannt ist, nachzugeben oder auch nur ein bisschen diplomatisch zu sein, können wir nur hoffen, dass es nicht mit einem Blutbad endet.“
Tiffany runzelte die Stirn. Auf ihrem attraktiven, glatten Gesicht sah das fehl am Platz aus. „Ich mag Falk und Fischer nicht. Brutale, gewalttätige Leute. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie versuchen, Geständnisse zu erzwingen.“
Chance zögerte, hin und her gerissen zwischen seinem Wunsch, Falk und Fischer zu verteidigen und seiner Unfähigkeit zu erklären, warum er das wollte. „Ich bin sicher, sie sind nur daran interessiert, die Wahrheit herauszufinden“, sagte er schließlich etwas lahm.
Tiffany rümpfte die Nase. „Wie viele Leute werden sie auf dem Weg dahin einschüchtern oder rücksichtslos behandeln? Falk und Fischer haben etwas Verstörendes. An ihnen ist definitiv mehr dran, als das Auge sehen kann, aber ich kann nicht erfassen was. Obwohl ich das können sollte. Ich kann mir nicht helfen, aber ich fühle mich, als entginge mir etwas, was sie angeht. Etwas Bedeutsames.“
Chance entschied, dass es längst an der Zeit war, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. „Sie haben ihre Art, an die Wahrheit zu gelangen, wir unsere. Wichtig ist nur, den Mörder zu finden und ihn dafür bezahlen zu lassen, was er getan hat.“
Tiffany lachte. „Das ist so typisch für dich. Immer die Stimme der
Weitere Kostenlose Bücher