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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nehmen. Aber je mehr ich darüber höre, was mit dem Waldkönigreich passiert ist, desto klarer ist mir, dass König John tot sein muss. Er hätte bei allem, was passiert ist, unmöglich versteckt bleiben können, und er wäre aus dem Reich des Todes zurückgekommen, um seinen ermordeten Sohn eigenhändig zu rächen, wenn er es könnte. Also ist er tot. Wie Harald. Übrig bin … nur ich. Der Letzte meiner Art. Es gibt natürlich Haralds Sohn Stephen, aber er stammt zur Hälfte aus dem Hügelland. Ich könnte König sein, wenn ich mich dafür entschiede. Es ist mein Recht. Man könnte sagen, es sei meine Pflicht.“
    „Aber du willst nicht König sein“, sagte Fischer.
    „Nein“, sagte Falk.
    „Wieder mal Zeit, das Thema zu wechseln“, sagte Chance. „Ich fürchte, es herrscht kein Zweifel, dass der Erzmagier tot ist. Der Magus sagte es uns, als er an den Hof kam, um sich zum Nachfolger des Erzmagiers auszurufen. König Harald musste sicher sein, dass der Erzmagier tot war, also sandte er einige zugegebenermaßen eher zögerliche Abgesandte zum Dunklen Turm, um die Situation zu prüfen. Sie haben den Turm verlassen und den Erzmagier tot in seinem Sessel vorgefunden, also haben sie den ganzen gottverdammten Turm über ihm zusammenbrechen lassen, als sein Grab. Vielleicht auch in der Hoffnung, dass all das Gewicht der Steine genug sein würde, um seinen Geist festzuhalten und ihn vom Wandern abzuhalten.“
    „Darüber bin ich immer noch sauer“, sagte Chappie. „Barbaren! Das war auch mein Zuhause.“
    „So viel Tod“, sagte Falk abgespannt. „Kein Wunder, dass wir so lange weggeblieben sind.“

    Sie ritten weiter. Tage vergingen. Es gab viele Gebiete mit toten Bäumen und totem Land, die der Anbruch der langen Nacht verpestet hatte und die sich noch nicht erholt hatten. Vielleicht würden sie das auch nie. Es gab Bäume ohne Laub, deren dunkle Stämme auseinanderbrachen, wenn man sie berührte, weil sie von innen verfault waren, und Lichtungen, auf denen nichts wuchs und der nackte Erdboden aufgesprungen und trocken war. Es war still, weil kein lebendiges Wesen diese Orte betreten wollte und sogar die Vögel und Insekten sie vermieden. Alte Wunden, die nie heilen würden. Auch die Pferde wollten diese Orte nicht betreten, und bei den wenigen Gelegenheiten, bei denen sie keine andere Wahl hatten, mussten die Reiter die Zügel fest im Griff behalten, damit sie nicht durchgingen. Sie schüttelten die Köpfe und rollten mit den Augen, und ihre Hufe wirbelten Schmutz und Asche auf, wo immer sie gingen.
    Einige Teile des Waldes würden Generationen brauchen, um sich zu e rholen. Manchen würde es nie gelingen.
    Hier und da in den Wäldern verstreut, auf stillen Lichtungen und offenen Hainen, trafen sie auf viele Kirchlein und Schreine. Die meisten waren christlich, einfache Orte des Gebets und der Festlichkeit, aber es gab auch andere Schreine für ältere Götter und zwiespältigere Kräfte. Die lange Nacht hatte der Bevölkerung des Waldes die Gottesfurcht zurückgebracht, und sie nahm den Trost an, wo immer sie ihn finden konnten. Es gab Hinkelsteine und primitive Altäre, die alte Orte der Macht oder einen gelegentlichen Geist des Ortes markierten; alte Schlachtfelder im nicht enden wollenden Kampf zwischen Gut und Böse oder Licht und Finsternis. Frische Blumenketten schlangen sich um alte Steine mit neuen Markierungen, zusammen mit einfachen Gebeten, die auf Papierfetzen geschrieben und mit glatten Steinen, auf die offene Augen gemalt worden waren, beschwert waren. Gebete um gutes Wetter und bessere Ernten, oder nur, um die dunklen Zeiten zurückzuhalten. Es gab sogar gelegentlich kleine Schreine für Prinz Rupert und Prinzessin Julia und den alten König John, mit Blumen, einfachen Opfergaben und Bitten um ihre Rückkehr. Falk fand sie rührend, aber Fischer rümpfte die Nase. Fischer hatte schon immer geglaubt, dass die Götter dem helfen, der sich selbst hilft.
    Sie waren jetzt in dichter besiedelten Gebieten unterwegs und kamen durch viele neue kleine Städte und Dörfer, die gebaut worden waren, um die zu ersetzen, die während des Dämonenkriegs verloren oder zerstört wurden. Sie waren hell und strahlten vor frisch geschlagenen Steinen und neuem Holz, und die Farbe und der Mörtel waren an den neuesten Anbauten noch feucht. In den größeren Städten sprossen neue Gebäude zwischen den alten in die Höhe wie neue Blumen in einem alten Garten. Sie waren alle lebendige, geschäftige Orte, brummend

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