Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
laut, es sei lange her, dass sie so gut gegessen hatte.
„Die Gewürze machen den Unterschied“, sagte sie ein wenig undeutlich zu Falk. „Iss auf, davon wachsen dir Haare auf der Brust.“
„Warum isst du es dann?“, murmelte Falk und piekte den dampfenden Haufen vor ihm mit einer Gabel.
„Wenn du es nicht willst, nehme ich es“, sagte Chappie.
„Was für eine Überraschung“, sagte Chance. Er aß seine Portion anscheinend ohne Probleme, also probierte Falk zögerlich einen Bissen. Dann entschied er, doch recht hungrig zu sein, und gab sein Bestes, um zu essen, ohne zu sehr darüber nachzudenken, was er eigentlich gerade kaute. Die Gewürze machten wirklich einen Unterschied.
Der Hausherr kam herüber, ein breitschultriger Mann mit einer Brust wie ein Fass, der zu einer bestimmten Zeit seines Lebens eindeutig ein Soldat gewesen war. „Ist alles zu Eurer Zufriedenheit, Herr Quästor? Hier, lasst mich das heiße Schüreisen noch einmal in euer Bier stecken, es ein bisschen wärmen. Gibt es noch etwas, das Eure Diener brauchen?“
„Wir sind nicht seine Diener!“, sagte Falk und sah plötzlich auf.
„Bitte um Verzeihung, Herr. Was dann?“
„Seine Beschützer“, sagte Fischer, während Falk nach einer Antwort suchte. „Wir sind auf dem Weg zur Burg.“
„Dann viel Glück dabei, mein Herr und meine Dame; das ist derzeit ein sehr unglücklicher Ort, wie ich gehört habe. Jetzt wo der König, Gott segne ihn, so plötzlich gestorben ist, und keiner eine Ahnung hat, wer das getan haben könnte oder warum.“
„Was hieltet ihr vom König?“, fragte Falk. „Ich meine, er war nicht lange euer König.“
„Er war unser König“, sagte der Gastwirt entschlossen. „Wir haben ihm alle die Treue geschworen, als wir zu Bürgern des Waldkönigreichs wurden, und wir sind stolz darauf, das getan zu haben. Der alte Herzog ... ich schätze, er hat das Hügelland gut genug regiert, aber er hat sich nie wirklich um sein Volk geschert oder darum, was sie von ihm hielten. War wirklich kein schlechter Kerl. Solange du deine Steuern rechtzeitig bezahlt und nicht über Dinge geredet hast, die dich nichts angingen, hat er dich meist in Frieden gelassen. Aber König Harald war ein Held; er hat uns alle vor der langen Nacht gerettet. Ein guter Mann, hörte ich.“
„Also findet ihr es besser hier im Waldkönigreich?“, sagte Falk.
„Ja und nein. Es gibt mehr Land für jeden Einzelnen, aber das bedeutet mehr Arbeit beim Bestellen. Mehr Freiheit, schätze ich, aber der Preis für alles ist verdammt viel höher. Es fühlt sich hier noch nicht nach einem Heimatland an, wenn Ihr versteht.“
„Ja“, sagte Falk. „Ich denke, ich verstehe. Das hier war mal mein Heimatland, aber ich war lange weg. Vieles hat sich in meiner Abwesenheit verändert.“
„Wandel liegt in der Luft“, sagte der Wirt, während er umherging und ihre Krüge mit frischem Bier auffüllte. „Jetzt, wo der König, Gott segne ihn, tot ist, wird überall viel über Politik geredet. Ich meine, die Königin, Gott segne und schütze sie, gibt sich als Regentin die größte Mühe, aber ihr Sohn Stephen ist noch viele Jahre davon entfernt, erwachsen zu sein. Manche Leute sagen, wir sollten die Gelegenheit nutzen und jetzt Veränderungen herbeiführen, solange wir noch können.“
„Was für Veränderungen?“, sagte Fischer.
„Egal welche, meine Dame“, sagte der Wirt charmant. „Neuigkeiten aus dem Süden erzählen von allen möglichen politischen Systemen, und die Vorstellung von Volksherrschaft liegt jedem Mann auf den Lippen. Obwohl jeder seine eigene Vorstellung davon zu haben scheint, was das bedeutet. Es gibt überall Vorträge und Versammlungen, und Vertreter der Reichen und Mächtigen versprechen uns viel für unsere Unterstützung. Jetzt, wo der König tot und die Königin so geschwächt ist, Gott segne sie beide, sieht es aus, als bereite sich jeder darauf vor zu kandidieren. Dann gibt es da natürlich noch Herzog Alrik.“ Der Gastwirt runzelte zum ersten Mal die Stirn. „Angeblich ist er hier, um die Königin in der Zeit ihrer Trauer zu trösten, aber höchstwahrscheinlich ist er hier, um ihr zu sagen, was sie zu tun hat, und niemandem von uns gefällt, wonach das klingt. Wir sind hergekommen, um den Herzog hinter uns zu lassen.“
Das Gespräch ging noch eine Weile weiter, wie es Gespräche in Tavernen für gewöhnlich taten, drehte sich weiter und weiter, während jeder etwas einwarf, gelangte aber nirgendwo hin.
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