Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)
Tunnelverbindungen zu mehreren anderen Stützpunkten. Ich schätze, dass in einem davon der Vorrat an spaltbarem Material lagert.“
Mark hob die Augenbrauen und starrte auf die Darstellungen auf Laroches Laptop. Auch wenn es sich nur um Lagepläne handelte, so konnte man sich doch ganz gut vorstellen, wozu die einzelnen Komplexe dienten. „Eine derartige Anlage quasi ins Eis hineingebaut -
das muss eine ingenieurtechnische Meisterleistung sein“, meinte der deutsche Lieutenant im Alpha-Team der OFO anerkennend.
„C'est vrais!“, stimmte auch Laroche unumwunden zu. „Schließlich ist der Eispanzer keineswegs eine starre Masse, sondern gleicht eher einem in extremer Zeitlupe dahin fließenden Gletscher. Die Materialien der Außenwände müssen für eine extrem gute Isolierung sorgen, damit die gesamte Station nicht einfach in das Eis einsinkt. Außerdem dürften durch die Bewegungen und Verschiebungen der verschiedenen Schichten innerhalb des Eispanzers erhebliche Spannungen auftreten, die ausgeglichen werden müssen. Ich könnte mir denken, dass da ähnliche Techniken Verwendung finden wie sie bei Tiefbauten in Erdbebengebieten Verwendung finden.“
„Lassen sich Rückschlüsse darauf ziehen, wo die Energieversorgung zu finden ist?“, fragte Ridge.
„Was X-Point angeht, so dürfte sich die in diesem Komplex befinden.“ Er deutete dem Finger auf einen bestimmten Punkt auf der Darstellung.
„Es handelt sich um ein Gebäude an der Oberfläche!“
„Richtig“, nickte Laroche. „Aber auf einem der Satellitenbilder war ein Tankflugzeug direkt daneben erkennbar. Und da Strom leichter zu transportieren ist als der Treibstoff für die Generatoren, werden diese sich auch in der Nähe befinden. Alles andere macht keinen Sinn.“
„Dann schlage ich vor, dass jemand von uns dafür sorgt, dass es stockdunkel ist, sobald sich der Erste von uns im Inneren der Station befindet. Wir haben Nachtsichtgeräte dabei und können anschließend den Tunnel zur Hauptstation passieren.“
„Der ist mehrere Kilometer lang“, gab Haller zu bedenken.
„Jedenfalls, wenn der Maßstab auf dieser Darstellung stimmt!“
Ridge zuckte die Achseln. „Mit Widerstand werden wir rechnen müssen, aber wenn die Treibstofftanks in die Luft fliegen, wird die Stationsbesatzung genug mit dem eigenen Überleben zu tun haben.
Unsere Probleme dürften sich in Grenzen halten.“ Ridge deutete auf den Laptop-Schirm. „Diese Lagepläne muss jeder von uns in seinem Navigationssystem gespeichert haben. Sehen Sie zu, dass das klappt, Laroche.“
„Oui, mon colonel!“
„Es wäre mir ein Vergnügen, das Treibstofflager in die Luft zu jagen“, meinte Chrobak.
„Tut mir leid“, erwiderte Ridge und wandte sich an Haller. „Das ist ein Job für Sie, Lieutenant. Nehmen Sie Gomez mit. Sie bekommen ein Funksignal, ab wann Sie sprengen dürfen.“
„In Ordnung, Sir.“
„Es kommt bei dieser Sache auf das exakte Timing an.“
„Wo setzen Sie uns ab?“
„Nur ein paar hundert Meter vor der Station. Wir fahren einen kleinen Bogen, sodass Sie nicht so weit zu marschieren brauchen.“
„Dann könnte ich ja sogar diesen Job machen“, meldete sich Russo zu Wort.
„Darauf sind wir glücklicherweise nicht angewiesen“, fuhr ihm Gomez über den Mund, noch bevor der Colonel antworten konnte.
*
Haller und Gomez wurden in etwa fünfhundert Metern Entfernung von ihrem Zielpunkt abgesetzt. Sie hatten Sprengstoff genug dabei, um die Energieversorgung von X-Point nachhaltig auszuschalten. Es war anzunehmen, dass die Hauptstation Zero-Point ebenso wie alle anderen angeschlossenen Teilstationen über eine jeweils separate Energieversorgung verfügte.
Gomez und Haller kämpften sich in voller Polarmontur durch den noch immer heftig wütenden Schneesturm in Richtung der Tanks.
„War ja richtig gemütlich in dem Schützenpanzer - wenn man es hiermit vergleicht“, meinte Haller.
„Wenn Sie das nicht aushalten, hätten Sie es Ridge sagen sollen“, versetzte die Argentinierin spöttisch.
„Mein Name ist nicht Russo“, erinnerte sie Haller.
„Komisch, das hätte ich jetzt beinahe vergessen.“
Haller drehte sich kurz um.
Der Schützenpanzer wurde zu einem dunklen Schemen und verschwand schließlich im Schneetreiben. Wenig später tauchten vor Haller und Gomez die ersten Baracken auf. Sie dienten vermutlich als Lagerräume. Das Gebäude mit den Treibstofftanks befand sich dahinter.
Mit der MP7 im Anschlag arbeiteten sich die beiden
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