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Unter dem Schutz des Millionaers

Unter dem Schutz des Millionaers

Titel: Unter dem Schutz des Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks
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sah Lilli die Haushälterin an. „Ich will aber nicht auf die lange Liste jener Personen, die von ihm abhängig sind.“
    Myrtle lächelte, was selten vorkam. „Es wird Ihnen schwerfallen, Mr. DeLucas Großzügigkeit zurückzuweisen.“
    Lilli runzelte die Stirn. „Wie lange arbeiten Sie schon für ihn?“
    „Seit sechs Jahren. Einmal war mein Ehemann krank, und Mr. DeLuca hat mir bezahlten Extra-Urlaub gewährt. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein.“
    „Ich weiß, dass meine Frage ungewöhnlich klingt“, fuhr Lilli fort, „aber hat Mr. DeLuca echte Freunde?“
    „Sehr wenige“, erwiderte Myrtle. „Er arbeitet viel und geht selten aus. Er hat aber Patenkinder.“
    „Patenkinder? Ich wusste gar nicht, dass er Pate ist.“
    „Da er so reich ist, wählt man ihn gerne dafür aus“, gab Myrtle zu bedenken. „Ich sollte jetzt gehen. Sie werden in dem Kleid wunderschön aussehen. Mr. DeLuca möchte sicher, dass Sie es genießen.“
    „Nur noch eins. Wann hat Mr. DeLuca Geburtstag?“
    „Am Fünften des nächsten Monats. Aber er feiert nie.“
    Lilli fielen sofort tausend Möglichkeiten ein, ihn zu überraschen. Dieses Jahr würde alles anders werden. Wie erstaunlich, dass er Patenkinder hatte. Sie sollte öfter mit dem Personal sprechen.
    Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass sie sich beeilen musste. Sie musste nur noch dafür sorgen, dass ihr Haar und Make-up zu dem eleganten Kleid passten.
    Lilli schaute in den Spiegel und zog eine Grimasse. Ich könnte einen Friseur und eine Visagistin gebrauchen, dachte sie. Stattdessen musste sie sich mit den Tipps behelfen, die sie in einer Frauenzeitschrift gefunden hatte. Und das war schon Monate her.
    Eine Stunde und zehn Minuten später schaute Max auf seine Armbanduhr und überlegte, ob er sich lieber wieder an seine Akten setzen sollte, bis Lilli fertig war. Doch als er gerade in sein Büro im Erdgeschoss gehen wollte, erschien sie auf dem obersten Treppenabsatz. Er sah ihr fasziniert zu, wie sie die Treppe herunterkam. Ihr blondes Haar fiel ihr in engelsgleichen Locken bis auf die Schultern. Das Kleid war rückenfrei und zeigte gleichzeitig viel von ihrem Dekolleté, und obwohl die Kaskaden schwarzer Seide ihre Schwangerschaft durchaus nicht verbargen, begehrte er sie. Warum, das konnte er sich nicht erklären. Es ergab keinen Sinn, vor allem, weil das Baby, mit dem sie schwanger war, von seinem toten Bruder stammte.
    Er nickte ihr zu. „Du siehst sehr schön aus.“
    „Danke“, erwiderte sie lächelnd. „Du auch.“
    Er musste lachen. „Danke.“ Dann bot er ihr den Arm. „Bist du bereit?“
    „Absolut“, murmelte sie und hängte sich bei ihm ein. „Du kannst immer noch einen Rückzieher machen, wenn du willst. Ich meine, falls du findest, dass ich doch besser nicht mitkommen sollte.“
    „Keineswegs“, gab er zurück während sie aus dem Haus gingen. „Du willst doch nicht etwa kneifen, oder?“
    Sie warf ihm einen Seitenblick zu. „Durchaus nicht. Ich werde diese Leute ja nie wiedersehen.“
    „Das weiß man nie“, erwiderte er und führte sie zu der Luxuslimousine, die in der Einfahrt stand. Er öffnete die Beifahrertür für sie. „Vielleicht gefällt es dir ja sogar.“
    „Ich hoffe nur, dass das Essen gut ist. Falls nicht, können wir auf dem Rückweg irgendwo einen Cheeseburger mit Pommes holen.“
    Er grinste und setzte sich hinters Steuer. Ehe er losfuhr, legte er eine CD ein. Gleich darauf ertönte eine Opernarie, doch nach ein paar Minuten bemerkte er, dass Lilli unruhig wurde. „Gefällt dir die Musik nicht?“, fragte er.
    „Doch, doch“, antwortete sie, aber die Art, wie sie mit ihrem Fuß den Takt im falschen Rhythmus mitklopfte, zeigte ihm, dass sie schwindelte.
    „Bist du sicher?“, hakte er nach.
    „Kannst du verstehen, was sie singt?“, erkundigte sie sich und deutete auf den CD-Spieler.
    „Es ist eine Arie aus der Zauberflöte, einer Mozartoper. Mein Deutsch ist nicht besonders gut, aber soweit ich mich erinnere, heißt es ungefähr so: ‚Die Rache der Hölle rast in meinem Herzen. Tod und Verzweiflung brennen in mir.‘“
    „Was für ein fröhliches Lied“, meinte sie sarkastisch. „Deshalb mag ich Opern nicht. Irgendjemand ist immer unglücklich, plant, jemanden zu ermorden, oder wird selbst umgebracht.“
    „Das stimmt. Aber manche Opern sind auch lustig. Ich sollte dich mal mitnehmen“, sagte er. „Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, welche Art Musik das Baby hören sollte?“
    Sie nickte.

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