Unter dem Schutz des Millionaers
nicht als Person wahrnehmen, sondern nur ihren Vorteil suchen. Oh, entschuldigen Sie, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Mallory James.“
„Mein Name ist Lilli …“
„McCall“, ergänzte Mallory und errötete. „Ich habe gehört, wie er Sie mehrmals jemandem vorgestellt hat. Normalerweise bin ich nicht so neugierig, aber heute Abend bin ich allein hier, und auf meiner anderen Seite sitzt eine uralte Frau, die auch noch völlig taub ist …“
Lilli musste lächeln. „Ich bin froh, dass Sie durch uns gut unterhalten wurden. Es ist nett, Sie kennenzulernen, Mallory.“
Die andere warf einen Blick über Lillis Schulter. „Du meine Güte, da kommen sie schon alle wie die Motten ins Licht.“
„Sie sehen bezaubernd aus heute Abend, Lilli“, sagte ein Mann hinter ihr.
Lilli wandte sich um und entdeckte Alex Megalos. Lächelnd erwiderte sie: „Geben Sie eigentlich nebenberuflich Unterricht im Flirten?“
„Keineswegs. Ich darf doch meine Geheimnisse nicht verraten. Wo ist Max hingegangen? Er sollte eine so schöne Frau wie Sie nicht allein lassen.“
„Wir recht Sie doch haben“, gab sie kokett zurück. „Gleich werden alle Männer im Raum über mich herfallen.“
Mallory räusperte sich verlegen.
Lilli wandte sich ihrer Nachbarin zu. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie unbedingt vorgestellt werden wollte. „Alex, haben Sie Mallory James schon kennengelernt?“, sagte sie deshalb rasch. „Sie ist neu in der Stadt. Alex arbeitet für Megalos-DeLuca Enterprises.“
Alex nahm Mallorys Hand und führte sie galant an seine Lippen. „Sehr erfreut. Ich meine, schon von Ihrem Vater gehört zu haben.“
„Das kann sein“, erwiderte Mallory errötend. „James Investments und Wealth Management.“
Alex nickte und lächelte, während er sich zu Mallory beugte und ihr verführerisch zuflüsterte: „Ich bin sicher, er passt gut auf Sie auf. Wie ich höre, ist er sehr erfolgreich. Ich würde gern einmal mit ihm reden. Ist er heute Abend hier?“
„Leider nicht“, sagte Mallory und reichte ihm eine Visitenkarte. „Ich werde Sie gern mit ihm bekannt machen. Rufen Sie mich an?“, fragte sie und stand auf, wobei sie gegen einen Kellner prallte, der ein Tablett mit vollen Gläsern trug.
„Oh, nein!“, rief Lilli und sah hilflos zu, wie die Gläser schwankten und ihr Inhalt auf Mallorys rosa Kleid und eines von Alex’ Hosenbeinen spritzte.
Der Kellner erstarrte. „Das tut mir entsetzlich leid.“
„Sodawasser“, sagte Lilli sofort und sprang auf. „Das Zeug wirkt Wunder bei Flecken. Und wir brauchen ein paar saubere Servietten“, rief sie dem Kellner hinterher. Sie reichte Alex ihre eigene Serviette und nahm eine andere, die ihr ein Gast hinhielt.
Mallory schaute völlig verwirrt drein. „Gehen Sie in den Waschraum“, forderte Lilli die junge Frau auf. „Ich komme sofort mit dem Soda. Die Kellner sind flink.“
Sobald Mallory außer Hörweite war, wandte sie sich an Alex. „Schämen Sie sich nicht für all den Aufruhr, den Sie verursacht haben?“
„Ich?“, gab Alex zurück und rubbelte an dem Fleck auf seinem Hosenbein herum.
„Sie flirten hemmungslos, und ich bin sicher, dass Sie genau wissen, welche Wirkung Sie auf Frauen haben. Sie sollten ein bisschen vorsichtiger sein mit all Ihren Küssen und Nettigkeiten.“
Max tauchte wieder auf und warf Alex einen Blick zu. „Hat ihm endlich mal jemand die Grenzen aufgezeigt?“, fragte er halb im Scherz.
Alex seufzte. „Nein, das war der Kellner. Lilli kann es dir erklären“, sagte er und ging.
„Hat er es noch mal bei dir versucht?“, wollte Max wissen.
Sie schüttelte den Kopf. „Er versucht es bei jeder. Ich habe ihn der Frau vorgestellt, die neben mir saß, und er hat ihr den Kopf verdreht. Sie prallte gegen den Kellner, die Gläser schwappten über, na ja … Ah, hier kommt das Soda“, sagte sie erfreut und lächelte dem Kellner zu, der ihr auch noch ein paar Servietten reichte.
„Es tut mir so leid“, sagte er.
„Ach was, es war nur ein Unfall“, erwiderte sie und sah zu Max. „Ich muss jetzt Erste Hilfe leisten.“
„Bist du jetzt unter die Lebensretter gegangen?“, meinte er anerkennend.
„Na ja, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber ich hoffe, dass jemand anderer für mich dasselbe tun würde, wenn ich in der Klemme wäre.“
„Dafür könnte ich dich küssen“, flüsterte er.
Lilli bekam Herzklopfen. „Was …“
„Du hast doch gehört, was ich gesagt habe“, sagte
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