Unter dem Schutz des Millionaers
zahle Ihnen fünfzigtausend Dollar.“
Lilli starrte ihr Gegenüber fassungslos an. „Meinen Sie das ernst?“
„Ja, todernst“, antwortete Kiki. „Max ist mir sehr wichtig.“
Ungläubig schüttelte Lilli den Kopf. „Ich kann das nicht …“
„Doch, Sie können. Denken Sie darüber nach. Stellen Sie sich vor, was Sie mit dem Geld alles machen können. Ein klarer Schnitt, und eine neue Zukunft liegt vor Ihnen.“ Sie dachte einen Moment nach. „Wenn Sie innerhalb einer Woche verschwinden, könnte es sein, dass ich sogar noch ein paar tausend Dollar drauflege. Sie könnten sich eine schöne Wohnung leisten oder sogar ein Haus. Neues Leben, neues Glück. Glauben Sie mir, wenn Sie bei Max bleiben, schreibt er Ihnen bald vor, was Sie zu tun und zu lassen haben.“ Sie drückte Lilli ihre Visitenkarte in die Hand. „Rufen Sie mich an. Sie werden es nicht bereuen.“
Lilli starrte Kiki nach, bis sie im Saal verschwunden war. Sie konnte nicht glauben, was gerade passiert war.
„Hallo, Lilli.“ Mallory kam näher und wedelte mit einer Hand vor Lillis Augen. „Alles in Ordnung? Sie sehen aus, als sei Ihnen übel. Möchten Sie sich hinsetzen?“
Lilli schüttelte den Kopf, als könne sie ihre Gedanken dadurch klären. „Nein, ich …“ Sie seufzte und ging zurück in den Saal.
Mallory folgte ihr. „Sind Sie sicher? Sie sehen so blass aus, als wäre Ihnen schlecht oder als wäre Ihnen ein Alien begegnet. Die meisten Leute glauben nicht an Außerirdische, aber ich schon.“
„Ja, ich glaube, Sie könnten recht haben, was die Außerirdischen betrifft“, sagte Lilli.
„Wieso?“
„Ich bin gerade einer begegnet“, erklärte Lilli, zerknüllte Kikis Visitenkarte und warf sie auf das leere Tablett eines vorbeieilenden Kellners.
Sie war immer noch völlig aufgewühlt von ihrer Begegnung mit Kiki, doch sie konnte Max nicht länger warten lassen. Also kehrte sie mit Mallory an den Tisch zurück, gerade, als das Dessert serviert wurde. Max stand auf und rückte ihnen galant die Stühle zurecht. Lilli stellte ihm Mallory vor.
Als sie alle wieder saßen, wandte Max sich an Lilli. „Alles in Ordnung?“
Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, aber sie brachte ein Lächeln zustande.
„Möchtest du mir erklären, was du mit deiner Bemerkung über Alex sagen wolltest?“, fragte er.
Sie errötete. „Ich meinte nur, dass es nicht fair ist, wenn er – oder du – seine erotische Ausstrahlung nutzt, um eine Frau aus dem Gleichgewicht zu bringen.“
Er grinste. „Du gibst also zu, dass ich dich aus dem Gleichgewicht gebracht habe?“
„Ich werde jetzt überhaupt nichts mehr dazu sagen.“
„Hört sich an, als wolltest du gleich deinen Anwalt anrufen.“
„Wie geht es Kiki?“, fragte sie abrupt.
Er sah sie irritiert an. „Weshalb kommen mir Frauen zu Beginn einer Beziehung immer ganz normal vor, und dann verhalten sie sich plötzlich völlig irrational?“
„Das liegt an den Männern“, gab Lilli zurück. „Männer – und du bist ja einer – bringen Frauen zur Raserei. Sie deuten an, sie versprechen, sie führen uns auf eine falsche Fährte.“
„Ich bin in meinen Beziehungen immer sehr ehrlich. Ich stelle zum Beispiel immer von vornherein klar, dass ich nicht heiraten will.“
„Wieso nicht?“, wollte sie wissen.
„Weil man dazu die richtige Frau braucht, und zwar zum richtigen Zeitpunkt. Diese Frau habe ich bisher nicht gefunden.“
„Wieso heiratest du nicht Kiki?“, erkundigte sie sich leise.
„Hier ist nicht der Ort für eine private Unterhaltung, aber ich kann immerhin so viel sagen, dass das mit Kiki niemals wirklich ernst war. Sie ist schön und intelligent, aber auf Dauer nicht das Richtige für mich. Das habe ich ihr von Anfang an gesagt.“
Hm, dachte Lilli, das schien Kiki ganz anders zu sehen. „Gibt es irgendetwas, das sie vielleicht auf den Gedanken gebracht haben könnte, dass du es doch ernst meinst?“
„Wieso fragst du mich das?“
Sie zuckte die Achseln. „Reine Neugier. Sie schien mir ein bisschen …“
„Wie?“
„Ich weiß nicht. Irgendwie besitzergreifend.“
„Ich habe ihr heute Abend gesagt, dass Schluss ist. Also, willst du jetzt dein Dessert essen oder nicht? Es ist Schokoladenkuchen.“
„Liebend gern, aber ich bin so satt.“
Er sah sie forschend an. „Irgendetwas stimmt nicht mit dir“, sagte er.
„Ladies und Gentlemen“, begann Ann Wingate, die Zeremonienmeisterin, und Lilli blieb eine Erwiderung erspart. „Es ist
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