Unter dem Schutz des Millionaers
er mit verführerischer Stimme. „Jetzt geh und vollbring deine gute Tat.“
Sie konnte einfach nicht aufhören, ihn anzusehen, und als sie gehen wollte, stolperte sie. Max fing sie auf.
„Du bist ja noch schlimmer als Alex“, beschwerte sie sich.
„Was soll denn das nun wieder heißen?“
„Ich muss meine gute Tat tun“, entschuldigte sie sich und eilte davon. Männer!, dachte sie empört und begab sich auf die Suche nach der Toilette.
„Mallory?“, rief sie, sobald sie den luxuriösen Raum betrat.
„Ich bin hier“, sagte die junge Frau und kam aus einer der Kabinen. Sie wirkte ehrlich verzweifelt. „Ich könnte im Erdboden versinken“, gestand sie. „Ich gehe nicht mehr zurück in den Saal.“
„Natürlich gehen Sie zurück in den Saal. Es waren doch nur ein paar Spritzer. So etwas passiert ständig“, sagte Lilli und schob Mallory zu den Schminkspiegeln. „Ich kümmere mich jetzt um die Flecken.“
„Weshalb muss ich ausgerechnet in jenem Moment einen Kellner anrempeln, in dem der absolute Traummann vor mir steht?“, jammerte Mallory.
„Alex tut es ganz gut, wenn ihm mal jemand einen Dämpfer verpasst“, entgegnete Lilli und verteilte ein wenig Soda auf den schlimmsten Flecken.
„Aber warum muss ausgerechnet ich diejenige sein, die das tut?“, fragte Mallory resigniert. „Sicher wird er mich jetzt nie wieder auch nur eines Blickes würdigen.“
Lilli schüttelte den Kopf und bearbeitete die Flecken. „Das wird ganz sicher nicht passieren. Er wird sich vor allem immer an dieses Zusammentreffen erinnern, was etwas heißt, denn er trifft täglich so viele Menschen. Aber heute Abend …“
„Hat er eine Frau getroffen, die ihm Wein über die Hose kippt.“ Mallory lachte zögernd. „Sie sind sehr nett zu mir, Lilli. Würden Sie mal mit mir Mittag essen gehen, wenn ich verspreche, Ihnen nichts aufs Kleid zu schütten?“
Lilli lachte. „Sehr gern“, erwiderte sie. „Wissen Sie, mir könnte so etwas nämlich auch passieren.“
„Das glaube ich nicht. Sie wirken so anmutig.“
„Danke, aber es stimmt. Jetzt müssen wir aber wieder zurück in den Saal. Die Auktion fängt gleich an.“
Mallory seufzte und stand auf. „Ich will nur noch meine Lippen nachziehen.“
Während Mallory ihr Make-up auffrischte, ging Lilli nach draußen. Doch sie war höchstens drei Schritte weit gekommen, als Kiki ihr in den Weg trat.
„Oh, Verzeihung“, meinte Lilli. „Wie geht es Ihnen?“
Kiki sah sie aus schmalen Augen an. „Könnte besser gehen“, bemerkte sie knapp. „Haben Sie einen Moment Zeit? Ich möchte ein Wort mit Ihnen wechseln.“
„Ich sollte lieber hineingehen zu …“
„Max?“, ergänzte Kiki kalt. „Er kann warten. Ich brauche nicht lang.“
Lilli blieb nichts anderes übrig, als sich anzuhören, was Kiki zu sagen hatte.
„Sie wissen es wahrscheinlich nicht“, begann Kiki ohne Umschweife, „aber Max und mich verbindet eine sehr, sehr enge Beziehung. Niemand wäre überrascht, wenn wir demnächst ankündigen würden, dass wir heiraten werden. Wir sind nun schon seit einer ganzen Weile zusammen.“
„Ich verstehe.“
„Bei einem Mann wie Max muss eine Frau ab und zu ein Auge zudrücken. Seine Seitensprünge bedeuten nichts. Männer, die so mächtig sind wie er, werden immer von Frauen belagert. Das ist nichts Neues.“
Lilli fragte sich, was das mit ihr zu tun hatte.
„Max hat mir bisher allerdings noch nichts davon gesagt“, fuhr Kiki mit einem entschlossenen Lächeln fort, das ihre Augen nicht erreichte. „Ich bin sicher, er will meine Gefühle nicht verletzen. Aber ich bin nicht dumm. Er fühlt sich für Sie verantwortlich, und ich verstehe, dass Sie Ihren Vorteil aus der Situation ziehen wollen.“
„Eigentlich nicht“, erwiderte Lilli.
Kiki winkte ab. „Sie brauchen es nicht zu leugnen. Jede Frau in Ihrer Lage würde genau so handeln.“
Ärgerlich fuhr Lilli auf: „Ich …“
„Hören Sie mir zu“, unterbrach Kiki. „Sie sollten einsehen, dass Sie Max niemals halten können. Er würde dem Kind sicher ein guter Vater sein, aber Max ist nicht wie andere Männer und man muss wissen, wie man mit ihm umzugehen hat. Er wird für Ihr Kind finanziell sorgen, aber so wie ich Sie einschätze, sind Sie eine clevere Frau, die sich über eine kleine Finanzspritze freuen würde.“
„Eine kleine Finanzspritze?“, fragte Lilli verwirrt.
Kiki fuhr leiser fort. „Ich schlag Ihnen Folgendes vor: Sie verlassen Max, verschwinden von hier, und ich
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