Unter dem Schutz des Millionaers
abgesehen von ihrer Schwangerschaft muss sie eine verdammt gute Figur haben. Hast du ihre Hausschuhe gesehen? Mit Häschen drauf.“
Jim lachte. „War nicht zu übersehen.“
„Sie trug noch nicht einmal Make-up, und ihre Haarfarbe scheint nicht aus der Tube zu stammen. Irgendwie kam sie mir sanft vor, irgendwie so natürlich“, fügte er hinzu. „Sie ist überhaupt nicht Tonys Typ.“
„Sie muss es aber eine Weile gewesen sein“, gab Jim zu bedenken.
Max spürte eine ungewohnte Zärtlichkeit. Was für ein Glück Tony gehabt hatte, ihr zu begegnen! Eine solche Frau ließ man nicht einfach sitzen. Jedenfalls nicht, wenn Max sich in ihr nicht vollkommen täuschte. „Stimmt“, erwiderte Max. „Er konnte sich glücklich schätzen.“
Lilli war jene unwiderstehliche Kombination aus sanft und sexy, nach der sich jeder Mann sehnte. Ohne es zu wollen, stellte er sich vor, wie sich ihre Lippen auf seiner Haut anfühlen würden. Es erregte ihn, und er verdrängte den Gedanken schnell wieder. Die Frauen, mit denen sich sein Bruder abgab, hatten ihn noch nie interessiert. Er schaltete die Klimaanlage eine Stufe höher und ließ kühle Luft in sein Gesicht blasen.
„Mein Angebot hat sie ziemlich wütend gemacht“, sagte er leicht amüsiert. Lilli hatte ausgesehen, als wäre sie ihm gern an die Gurgel gegangen. Er fand ihre Reaktion ungewöhnlich und irgendwie sehr anziehend.
Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass jeder Mensch seinen Preis hatte. Selbst eine blonde Frau mit rosigen Wangen, verführerischen Lippen und blitzblauen Augen, die funkelten, wenn sie wütend war. „Sie wird das Geld annehmen“, bemerkte er zu Jim und beschleunigte den Ferrari noch einmal. „Das tun sie alle.“
Max hatte vor, die Scherben, die sein Bruder hinterlassen hatte, gründlich zusammenzukehren. Darin hatte er genug Erfahrung, denn bereits sein Vater hatte ihm das Familienunternehmen als Scherbenhaufen hinterlassen. Max hatte zehn Jahre gebraucht, um den guten Ruf der Familie und der Firma wiederherzustellen. Allerdings hatte sich sein Einsatz dreifach ausgezahlt. Seit Megalos Resorts mit DeLuca Inc. fusioniert hatte, waren die Aktien in die Höhe geschnellt. Um die kreativen, hochintelligenten und engagierten Top-Manager in der Firma zu halten, zahlte er ihnen achtstellige Gehälter.
DeLuca senior war zwar aus dem Vorstand des Unternehmens hinausgeworfen worden, doch Max war entschlossen, es selbst an die Spitze des Unternehmens zu schaffen. Nichts konnte ihn aufhalten, auch nicht eine kesse Blondine, die zufälligerweise von einem DeLuca schwanger war.
Als Lilli am nächsten Abend die Zahnarztpraxis verließ, wo sie arbeitete, verzog sie das Gesicht, als sie ihre schmerzenden Finger bewegte. Timmy Johnson, der kleine Dreikäsehoch, konnte es nie lassen, bei der Behandlung auf ihrem Zeigefinger zu kauen. Die Gummihandschuhe, die sie bei der Arbeit trug, schützten nicht vor kleinen Nagern wie Timmy.
Es gab zwei Gründe, weshalb sie an drei Abenden die Woche Überstunden machte. Erstens erhöhte sich ihr Stundenlohn nach fünf Uhr, und zweitens hatte sie Abends sowieso nichts vor. Sie gehörte nicht zu den Frauen, die oft auf Partys gingen. Diese Phase in ihrem Leben hatte sie hinter sich.
Sie kramte in ihrer Handtasche nach dem Autoschlüssel, während sie hinüber zu ihrem verlässlichen, vier Jahre alten Toyota Corolla ging. Doch als sie ihren Wagen fast erreicht hatte, traten wie aus dem Nichts zwei Männer auf sie zu. Sie waren beide etwa Mitte zwanzig und sahen einander so ähnlich, als wären sie Zwillinge.
„Sind Sie Lilli McCall?“, fragte der eine.
Der Mann kam ihr irgendwie bekannt vor, obwohl sie sich nicht an seinen Namen erinnern konnte. War es einer von Tonys Kumpels? Nervös fragte sie: „Warum wollen Sie das wissen?“ Unwillkürlich wich sie zurück.
Beide Männer folgten ihr. „Wir hatten gehofft, Sie könnten uns helfen.“
Sie biss sich auf die Unterlippe und machte noch einen Schritt rückwärts. „Ich?“ Die Stimme drohte ihr zu versagen, und sie räusperte sich. „Wie könnte ich Ihnen helfen?“
„Wir sind wegen Tony hier“, erklärte einer der Männer. „Er hat bei uns Schulden hinterlassen. Da wir wissen, dass Sie mit ihm zusammen waren, dachten wir, Sie könnten uns vielleicht weiterhelfen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Tony und ich haben schon vor langer Zeit Schluss gemacht.“
„So lange kann das noch nicht her sein“, bemerkte der andere mit Blick auf ihren
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