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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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fühlte mich schuldig, dass ich ihn aufhielt.
    Es war schon fast sieben, als wir den Eingang erreichten, und ich wusste, dass das zum Teil meine Schuld war. Ich entschuldigte mich, doch er wollte davon nichts hören.
    Als ich den überfüllten Konzertsaal sah, begrub ich schnell jegliche Hoffnung auf einen Platz weiter vorn, geschweige denn einen Blick auf die Bühne. Doch Jack nahm meine Hand, und wir schlängelten uns durch die Menge. Seine Berührung hatte etwas Seltsames.
    Seine Haut war weder warm noch kalt. Sie war einfach … temperaturlos. Obwohl sie sich unglaublich zart anfühlte, erinnerte sie mich an die Haut einer Eidechse, die ihre Körpertemperatur nicht regulieren kann und immer die Temperatur der jeweiligen Umgebung annimmt.
    Wir schlugen uns bis kurz vor die Bühne durch, doch bei meiner Größe half das wenig. Als die Band auftrat und die Menge nach vorn drängte, wurde ich gegen den Rücken des Typen vor mir gepresst.
    Jack dagegen konnte sich behaupten und vor sich sogar eine kleine Pufferzone freihalten. Als er sah, in welch misslicher Lage ich war, schnappte er mich und hob mich geschickt auf seine Schultern, sodass meine Beine rechts und links vor seiner Brust baumelten.
    Mir wurde plötzlich sehr bewusst, dass ich über fünfzig Kilo wog (das genaue Gewicht tut nichts zur Sache). Und das auf den Schultern zu tragen, war bestimmt nicht gerade angenehm.
    » Melde dich, wenn ich zu schwer werde«, rief ich ihm durch die Musik hindurch zu.
    » Du wirst mir nicht zu schwer!«, rief Jack zurück. Das bezweifelte ich, doch ich wusste, er würde es mir nicht sagen, auch wenn es so wäre.
    Während des gesamten Konzerts – das absolut fantastisch war – wankte er kein einziges Mal und machte auch keine Anstalten, mich abzusetzen. Als die Show zu Ende war und sich die Menschenmenge langsam auflöste, saß ich immer noch auf seinen Schultern, und ich dachte schon, er wolle mich hinaustragen. Doch dann hob er mich über seinen Kopf und setzte mich ab.
    » Voll krass!«, sagte ich, als ich wieder auf dem Boden stand. » Du isst wohl jeden Morgen eine doppelte Portion Müsli, was!?«
    » Wovon redest du?« Jack schaute mich fragend an.
    » Du bist megastark!« Ich streckte spontan die Hand aus und fühlte seinen Bizeps. Ich hatte erwartet, auf versteckte Muskelpakete zu stoßen, doch ehrlich gesagt fühlte sich das alles ziemlich normal an.
    » Du bist einfach leicht, das ist alles.« Jack wandte sich zum Gehen und wollte das Thema damit beenden, doch ich holte ihn ein.
    » Na, das denkst aber auch nur du. Du betrachtest die Welt wohl aus einem anderen Blickwinkel, was?«, sagte ich betont scherzhaft.
    » Gleichschenklig«, antwortete Jack und versuchte wohl witzig zu sein.
    » Was?« Milo hätte die Anspielung wahrscheinlich verstanden, doch Geometrie war nicht meine Stärke.
    » Du hast mich nach meinem Blickwinkel gefragt, also habe ich gleichschenklig gesagt«, erklärte Jack und achtete darauf, mich im Gedränge nicht zu verlieren. » Das ist ein Dreieck mit zwei gleich langen Seiten. Na ja, ein Winkel ist das eigentlich nicht. Spitz oder stumpf hätte es besser getroffen, doch ich dachte, das würde sich anhören, als wollte ich dich für dumm verkaufen. Nein, ich hätte schief sagen sollen, das wäre richtig gewesen. Verdammt! Das merke ich mir fürs nächste Mal.«
    » Du bist der rätselhafteste Typ, dem ich je begegnet bin«, seufzte ich.
    Wir traten in die kühle Nachtluft hinaus, und ich zog mein Sweatshirt enger an den Körper und die Kapuze über meinen Kopf. Hätte ich bei dem Konzert in der dichten Zuschauermenge gestanden, hätte ich die Nachtluft bestimmt als willkommene Erfrischung empfunden. Auf Jacks Schultern war mir aber überhaupt nicht heiß geworden.
    Er selbst sah nicht so aus, als wäre er beim Ankämpfen gegen die tobende und tanzende Menge ins Schwitzen gekommen, und auch die Kälte schien ihm nichts auszumachen. Ich hätte gerne seine Hand genommen, um ihre Temperatur zu testen, doch das wäre zu seltsam gewesen.
    » Hat es dir gefallen?«, fragte mich Jack auf dem Weg zum Auto.
    » Ja«, sagte ich lächelnd. » Dir auch?«
    » Klar.«
    Nach einem guten Konzert fühlte ich mich immer wie im Adrenalinrausch, nur ohne die Angst, und quasselte normalerweise ununterbrochen über die Show, die Leute und das ganze Drumherum.
    An diesem Abend war ich still. Mir schwirrte so vieles im Kopf herum, über das ich gerne gesprochen hätte. Doch kaum etwas davon hatte mit dem Konzert zu

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