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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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nicht mehr möglich.
    » Wie hast du das nur fertig gebracht?«, fragte sie völlig verblüfft, als verstünde sie die Welt nicht mehr, wenn nicht jeder unentwegt von Jack sprach.
    » Ich weiß nicht, Jane«, seufzte ich. » Er war einfach nicht Thema.«
    Um ehrlich zu sein, war ihre augenblickliche Besessenheit von Jack das Erste gewesen, was mich an ihm wirklich nervös gemacht hatte. Wenn er auf sie schon einen solchen Eindruck machte, wie musste er dann erst auf andere wirken? Und warum empfand ich nicht dasselbe?
    » Moment mal.« Milo dämmerte es, und ich hätte mir ein Bein abgehackt, um zu verhindern, dass er seinen Gedankengang vollendete. » Ist Jack etwa der Typ, mit dem du gestern Nacht ausgegangen bist?«
    » Du bist mit ihm ausgegangen?«, stieß Jane hervor.
    » Wir sind nur zu einem Konzert gegangen. Nichts weiter«, sagte ich beiläufig, doch ich hörte, wie sie scharf die Luft einsog.
    » Wer ist dieser Typ?«, fragte Milo mit Nachdruck. Janes Reaktion hatte ihn nervös gemacht, und er gab sich Mühe, so streng wie möglich zu erscheinen.
    » Jack ist so ziemlich der fantastischste Typ aller Zeiten«, schwärmte Jane.
    » Er ist ein Typ wie jeder andere.« Ich bemühte mich weiter um einen möglichst beiläufigen Ton und zuckte sicherheitshalber noch mit den Schultern.
    » Wie kannst du das nur sagen?«, fragte Jane. Er war bei ihr auf Platz eins der Wichtigkeitsskala gelandet, dort, wo sonst nur Schuhe und Handtaschen standen. Folglich durfte man nur in respektvollem Ton von ihm sprechen.
    » Ob du’s glaubst oder nicht, ich verstehe den ganzen Trubel um ihn einfach nicht«, entgegnete ich. » Was fasziniert dich denn so an ihm?«
    » Machst du Witze?«
    » Nein.«
    » Aber du hast ihn doch gesehen!«, beharrte Jane.
    » Ja, und trotzdem verstehe ich es nicht. Du bist diejenige, die so verrückt nach ihm ist. Also musst du doch auch wissen, was du an ihm so toll findest.«
    » Er ist einfach …« Jane rang nach Worten. Zwei Tage lang hatte sie nur an ihn gedacht, und jetzt konnte sie nicht erklären, warum? » Es ist wie … Er hat einfach so etwas Besonderes an sich. Das kann man nicht beschreiben. Ich will ihn einfach haben. Mehr, als ich je etwas haben wollte.«
    » Mhm.« Mehr fiel mir dazu nicht ein.
    » Willst du etwa behaupten, du bist nicht scharf auf ihn?«, fragte Jane ungläubig.
    » Nein, bin ich nicht«, sagte ich ehrlich.
    Ich mochte Jack, jedoch auf eine ganz andere Weise als Jane es tat. Eher freundschaftlich und weniger sexuell. Zumindest entnahm ich das der Art, wie sie sich verhielt und von ihm redete.
    » Hat er über mich gesprochen?« Jane ging zum einzigen Thema über, das sie wirklich interessierte: sie selbst.
    » Nö.« Ich stand auf und durchsuchte meinen Kleiderschrank nach passenden Klamotten. Die ganze Unterhaltung stand und fiel mit mir, und ich würde jetzt duschen und meinen Tag beginnen.
    » Überhaupt nichts?«, fragte Jane kleinlaut, doch ich ignorierte die Enttäuschung in ihrer Stimme.
    » Nö«, sagte ich noch einmal. » Aber hör zu, ich hüpfe jetzt unter die Dusche. Und du hast wahrscheinlich Besseres zu tun, als auf mich zu warten.«
    » Wahrscheinlich«, murmelte Jane.
    Sie wirkte absolut niedergeschlagen, aber vermutlich würde sie bereits in wenigen Stunden wieder betrunken und oben ohne auf dem Tisch irgendeines armen Kerls tanzen.
    Als Jane gegangen war, fragte mich Milo über Jack aus. Es dauerte eine Weile, bis ich ihn davon überzeugen konnte, dass es keinen Grund zur Aufregung gab. Widerwillig ließ er schließlich das Thema fallen und erlaubte mir, unter die Dusche zu gehen.
    Ich genoss das heiße Wasser auf meiner Haut und nahm meine Gedanken dort wieder auf, wo ich letzte Nacht stehen geblieben war. Mir wollte nicht in den Kopf, wie Jane so in Jack verknallt sein konnte, ohne einen einzigen Grund dafür nennen zu können.
    Da fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Der Jack, wie ich ihn sah – anziehend wegen seines jungenhaften Charmes –, das war der wahre Jack. Die anderen, wie Jane und die Kellnerin im Restaurant, reagierten hingegen auf etwas, das nicht der Realität entsprach. Dieses Pheromon, oder wie das Zeug hieß, schuf eine Art Illusion.
    Aber vielleicht war auch ich nicht ganz immun dagegen und reagierte nur weniger extrem darauf als andere. Vielleicht hatte Jack überhaupt nichts Besonderes an sich, und ich war dabei, in die gleiche Falle zu laufen wie Jane.

Kapitel 4
    Das un g laublich tie ƒ g ründi g e Programm

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