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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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tun, also hielt ich den Mund.
    » Ich möchte nicht den Mysteriösen spielen«, sagte Jack, als wir fast bei seinem Auto angekommen waren. Er war stehen geblieben und starrte geradeaus ins Leere, die Hände tief in den Taschen seiner Dickies-Shorts vergraben. Er seufzte.
    » Ich habe keinen anderen Blickwinkel. Nur …« Er schaute mich an, als wollte er sichergehen, dass ich ihm zuhörte. Ich sah unter meiner Kapuze zu ihm auf, und er schmunzelte. » Dir ist kalt. Wir sollten zum Auto gehen.«
    » Nein! Sag mir erst, was du sagen wolltest!«, entgegnete ich und klang dabei forscher, als ich es beabsichtigt hatte, doch Jack lachte nur. Dann starrte er wieder geradeaus und sein Blick wurde ernst.
    » Ich will nicht, dass du mich für eingebildet hältst, denn das bin ich nicht. Ich bin nur realistisch.«
    » Redest du davon, wie dich die Mädchen alle anstarren?«, fragte ich. Am Abend, als wir uns kennengelernt hatten, hatten ihn Jane und die Kellnerin nicht aus den Augen gelassen, und auch bei dem Konzert war mir aufgefallen, dass ihn viele Mädchen gemustert hatten.
    » Ja«, sagte Jack verlegen. » Jeder … reagiert irgendwie auf mich. Nur du nicht. Das tut gut. Deshalb bin ich hier. Mit dir.«
    » Halt, halt, halt!« Ich fuchtelte mit den Händen durch die Luft, und eine Woge der Enttäuschung stieg in mir auf. » Warum hast du so eine Wirkung auf andere?«
    » Ich weiß es nicht«, wich Jack meiner Frage aus, und ich spürte, dass er log. Er wusste genau, was los war, wollte es mir aber nicht sagen.
    » Das ist nicht fair!«
    » Siehst du?« Jack lachte. » Genau das meine ich. Weißt du, wann das letzte Mal jemand mit mir gestritten hat?«
    » Warte es nur ab, wenn du glaubst, das tut dir gut.« Ich versuchte, ihn finster anzusehen, doch sein Lächeln war einfach unwiderstehlich.
    » Komm.« Jack ging weiter in Richtung Auto. » Du wirst sonst noch zum Eiszapfen.«
    » Jack!«, protestierte ich, folgte ihm aber. » Sag mir, was es ist? Hast du vielleicht irgendeinen besonderen Geruch an dir, den ich nicht wahrnehme?« Er schaute mich verblüfft an und schnalzte mit der Zunge. » Was?«
    » Na ja, das trifft es ziemlich gut«, gab Jack zu. Noch immer sichtlich erstaunt, schloss er das Auto auf und ging dann zur Fahrerseite. Als wir im Auto saßen, fuhr er fort: » Es sind Pheromone oder so was Ähnliches.«
    » Ist das eine Art Anomalie?«
    » Ja, ich glaube schon.« Er nickte, als hielte er diese Antwort für ausreichend.
    » Was für eine Anomalie?«, bohrte ich weiter, ohne mir bewusst zu machen, wie persönlich diese Frage war. In Jacks Gesellschaft verlor ich jeglichen Sinn für Förmlichkeiten.
    » Eine seltene«, antwortete er nur und startete das Auto.
    » Und warum reagiere ich nicht auf dich?«
    Ich begann mich ernsthaft zu fragen, ob mir vielleicht etwas fehlte. Jeder reagierte auf ihn, nur ich nicht. Vielleicht hatte ich einen mangelhaften Geruchssinn oder einen Hirntumor oder etwas ähnlich Schlimmes.
    » Das ist eine gute Frage.« Er fuhr aus dem Parkplatz heraus und fädelte sich in den Verkehr ein.
    » Du weißt nicht, warum es so ist, oder?«, fragte ich. » Du weißt nicht, warum ich anders bin als alle anderen.«
    » Nein, ich weiß es nicht«, gab Jack zu und schaute mich an. » Aber, Alice. Ich möchte nicht, dass du dir darüber den Kopf zerbrichst. Es ist zu kompliziert, um es zu erklären, und … für unsere Zwecke ist es auch nicht von Bedeutung.«
    » Wie meinst du das › für unsere Zwecke ‹ ?« Ich schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
    » Wenn unsere Freundschaft funktionieren soll, wirst du akzeptieren müssen, dass ich dir manche Dinge einfach nicht sagen kann«, erklärte Jack bestimmt. » Ob es mir gefällt oder nicht, es ist einfach so.«
    » Und wenn ich das nicht akzeptiere?«
    » Dann können wir uns nicht mehr treffen.« Er versuchte, sachlich zu sein, aber seine Stimme klang traurig.
    » Das macht keinen Sinn«, sagte ich, obwohl ich innerlich schon fast nachgegeben hatte. » Warum solltest du Dinge vor mir geheim halten müssen?«
    » Ich kann dir nicht erklären, warum ich es dir nicht sagen kann!« Er sagte das, als verberge sich hinter seinen Worten ein tieferer Sinn. Als müsse mir damit plötzlich alles klar sein.
    » Das wird mich schrecklich nerven, weißt du das!«, schmollte ich, doch er lächelte nur.
    » Ich weiß«, sagte er noch immer lächelnd, aber auch irgendwie entschuldigend. » Ich fahr dich jetzt nach Hause. Dann kannst du in Ruhe über

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