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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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überprüfte er vor der nächsten Runde, ob er einundzwanzig hätte. Das war nicht der Fall, also teilte er weiter aus.
    »Ich spiele«, sagte ich. Ich holte den Briefumschlag aus der Tasche, den, den die Mieter mir hinterlassen hatten. Nach meinem Abenteuer im Eisstadion hatte ich noch hundert Dollar.
    Als die Runde beendet war und die Gewinne ausbezahlt, nahm er die Banknote. »Hundert zum Wechseln«, kündigte er an. Der Aufseher nickte ihm zu.
    Ich wartete, bis die Karten neu ausgeteilt wurden.
    »Du hast mich nicht im Krankenhaus besucht«, sagte ich.
    »Ich habe gearbeitet«, sagte er. »Die Bank hat neun.«
    Das letzte Mal hast du mich aber besucht. Und jetzt bist du auf einmal zu beschäftigt? Haben sich deine Arbeitszeiten geändert?
    »Zweiundzwanzig«, sagte er, als die erste Frau eine Zehn zu ihren zwölf bekam. »Alex, ich kann jetzt nicht sprechen.«
    »Ich habe mir Gedanken gemacht«, sagte ich. »Ich glaube, ich weiß, warum du nicht vorbeigekommen bist.«
    »Fünfundzwanzig«, sagte er, als der Mann eine Neun zu seinen sechzehn zog. »Alex, bitte.«
    »Sie hätten die Achten splitten sollen«, sagte ich zu dem Mann. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, war mein Rat nicht willkommen. »Ich denke, du bist deshalb nicht gekommen«, sage ich zu Vinnie, »weil du ein rabenschwarzes schlechtes Gewissen hattest.«
    Er zeigte keine Reaktion. Er gab weiter. Der dritte Spieler hielt bei siebzehn.
    »Sie sind dran«, sagte er. »Bekommen Sie noch eine Karte?«
    Ich sah ihn nur an. Die andern Spieler sahen mich an.
    »Eine Karte für Sie, mein Herr?«
    Ich ließ meine Hände unter den Tisch gleiten und gab ihm versuchsweise einen kleinen Stoß. »Das Ding ist nicht sonderlich schwer«, sagte ich. »Was passiert wohl, wenn ich ihn umwerfe?«
    »Man würde Sie aus den Räumlichkeiten entfernen.«
    »Aber das erregte doch ganz schönes Aufsehen, oder?«
    »Wollen Sie nun eine Karte?«
    »Was ich will, ist, daß du mit mir nach draußen kommst.«
    »Alex, ich habe gerade erst an diesem Tisch angefangen. Ich kann hier nicht weg.«
    Ich gab dem Tisch einen weiteren Stoß. Dieses Mal stürzten alle Stapel mit Chips um. Die anderen Spieler sahen sich um, als erwarteten sie, daß ihnen jemand zu Hilfe käme.
    Vinnie schloß die Augen. »Beenden Sie bitte die Runde«, sagte er. »Dann werden wir gehen.«
    »Gib mir eine Karte«, sagte ich.
    Er legte eine Sechs auf meine vierzehn. »Sie haben gewonnen«, sagte er. Er räumte den Tisch ab und winkte dann dem Aufseher. »Es handelt sich um einen Notfall«, erklärte er dem Mann.
    Der Boss sah mich an und machte eine Handbewegung. Sofort war ein anderer Bankhalter da, um Vinnies Platz einzunehmen.
    Ich wartete, bis wir auf dem Parkplatz waren. Dann begann ich darüber nachzudenken, wohin ich ihn zuerst schlagen sollte. Das Problem war, daß ich mir nicht sicher war, ob ich den Arm überhaupt so hoch heben konnte, um ihm einen Schwinger zu verpassen. Und ich fühlte mich nicht wütend genug, um nach ihm zu treten. Jedenfalls zur Zeit nicht.
    »Sag mir eins«, begann ich. »Was ist aus deinem langen Vortrag geworden, daß sich Indianer nicht in ein fremdes Leben einmischen? Diese ganze Geschichte da, daß deine Mutter dich nicht mal zum Zahnarzt geschickt hat. Ihr geht euren eigenen Weg, ihr wählt eure Pfade selber, und diese ganze Riesenscheiße.«
    »Wovon redest du?« fragte er.
    »Vielleicht davon, daß Dorothy aus meiner Hütte gekidnappt wurde. Hat man sich da nicht in ihr Leben eingemischt? Nur ein kleines bißchen?«
    Er sah zur Straße hinüber. Ein kalter Wind kam auf. Ich spürte ihn kaum.
    »Wann wirst du mir das gefälligst erklären? Bevor oder nachdem ich dich zu Brei geschlagen habe?«
    »Alex, nicht so.«
    »Warum sagst du das jetzt? Weil du mir nicht weh tun willst? Weil du mich nicht in einen kleinen geheimen indianischen Schwitzkasten nehmen willst?«
    Er sah mich an. »Hör doch auf damit.«
    »Wie viele von euch Typen haben sie weggeschleppt?« fragte ich. »Sie wird sich ganz schön gewehrt haben.«
    »Falls du es vergessen haben solltest«, sagte er. »Ich war in der Nacht, in der sie weggeholt worden ist, im Gefängnis.«
    »Ja, das warst du. Aber du hast doch, warte mal, irgendwie siebenhundert Vettern? Wie viele davon sind in der Nacht ausgerückt?«
    »Wie hast du das rausgekriegt?« fragte er. »Wer hat dir das erzählt?«
    »Nun stell dir mal vor, Vinnie, niemand mußte mir das erzählen. Einige von uns Bleichgesichtern können so was alleine

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