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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Urbanics Blick auf. Er unterdrückte ein Lächeln. Nachdem Champagne aus dem Raum gestürmt war, fragte ich ihn, wie er so einen Typen als Partner ertragen könne.
    »Sie waren doch selber mal bei der Polizei«, sagte er. »Hatten Sie da nie einen Partner, den Sie nicht ausstehen konnten?«
    »Doch«, sagte ich. »Er wurde erschossen.«
    »Vermissen Sie ihn?«
    »Jeden Tag«, sagte ich.
    »So geht es mir auch«, sagte er. »Und Sie sollten mal sehen, wie er einen Golfball schlägt. Wir haben sieben Jahre in Folge den Pokal unserer Behörde für das beste Duo gewonnen.«
    Ich dachte noch darüber nach, als Leon aufkreuzte. Er hatte weitere Magazine für den Privatdetektiv dabei und eine kleine Schachtel.
    »Hier habe ich ein Geschenk für Sie«, sagte er.
    Ich öffnete die Schachtel. Darin befanden sich mindestens zweihundert Visitenkarten. »Was ist das denn?«
    »Lesen Sie schon.«
    Ich nahm eine der Karten heraus. »Prudell-McKnight. Ermittlungen« las ich. Unter unseren Namen befanden sich zwei Pistolen.
    »Sehen Sie, das sind Ihr Dienstrevolver und meine Luger.«
    »Sieht aus, als ob sie aufeinander schössen.«
    »Nein, nein«, sagte er. »Das ist wie bei den zwei Musketieren. Alle für einen und einer für alle. Oder beides. Oder wie auch immer.«
    »Sie haben wirklich Visitenkarten drucken lassen«, sagte ich.
    »Ich dachte, das muntert Sie auf. Ich schau noch mal vorbei, nach der Arbeit.«
    »Das müssen Sie nicht«, sagte ich. »Mir geht es gut.«
    »Ich mag es nicht, wenn mein Partner im Krankenhaus liegt«, sagte er. »Mir geht es erst wieder gut, wenn Sie wieder am Fall arbeiten können.«
    »Der Fall«, sagte ich. »Wie lange haben wir uns insgesamt darüber den Kopf zerbrochen? Wieviel Ärger hat er uns gebracht? Mir zumindest. Von zwei Krankenhausaufenthalten ganz zu schweigen. Und was haben wir vorzuweisen?«
    »Nun ja«, sagte er. Er dachte lange nach. »Wir konnten einige Verdächtige eliminieren.«
    Ich konnte nicht umhin zu lachen. »Sie haben recht. Das konnten wir in der Tat.«
    »Werden Sie erst mal gesund«, sagte er. »Dann machen wir uns wieder an die Arbeit.«
    »Leon«, sagte ich, »im Ernst, ich weiß nicht, was zum Teufel wir überhaupt gemacht haben, aber ich bin froh, daß Sie mir geholfen haben.«
    »Bis bald, Partner«, sagte er.
    »Bis bald«, sagte ich. »Partner.«
    Als er gegangen war, blätterte ich in den Magazinen, die er mir mitgebracht hatte, dann schlief ich ein wenig. Als ich wach wurde, kamen gerade die beiden Schneemobilfahrer vorbei, ein Mann aus Traverse City mit seinem dreizehnjährigen Sohn. Beide hatten einen militärischen Haarschnitt und einen kräftigen Händedruck. Ich bedankte mich bei ihnen, gab ihnen meine Telefonnummer und lud sie für eine Woche in eine meiner Hütten ein, wann immer sie wollten.
    Bill Brandow kam an diesem Abend noch einmal. Diesmal hatte er eine braune Papiertüte mit einem kalten kanadischen Bier dabei. »Ich dachte, Sie könnten das gebrauchen«, sagte er.
    »Der Arzt erschlägt Sie«, sagte ich.
    »Ich werde Ihnen ab heute viele Drinks spendieren«, sagte er. »Da dachte ich, ich fang schon mal damit an.«
    »Und es ist auch genau das, was ich jetzt brauche«, sagte ich und betastete die Flasche. »Etwas richtig Kaltes.«
    Er sah zu Boden. »Da habe ich wohl nicht nachgedacht.«
    »Das macht nichts, Bill.«
    »Ich hätte mich nicht mit diesen Agenten einlassen sollen«, sagte er. »Sie hatten recht. Ich bin gewählter Sheriff. Sie können mir nicht an den Karren fahren.«
    »Klar, aber dieser Typ von Champagne kann einen so um den Finger wickeln, da konnten Sie einfach nicht widerstehen.«
    »Ich merke schon, daß ich dafür noch lange bezahlen muß.«
    Als er gegangen war, kam Jackie vorbei, der Mann, der eher seine Ex-Frau küssen würde, als seine Kneipe im Stich zu lassen, um im Schnee Auto zu fahren.
    »Was hast du denn gemacht?« fragte ich. »Etwa das Lokal geschlossen?«
    »Mein Sohn kümmert sich drum«, sagt er. »Ich mußte einfach vorbeischauen und sehen, wie es dir geht.«
    »Als ich das letzte Mal im Krankenhaus war, bist du nicht gekommen.«
    »Ja, da hatte man dich ja auch bloß vermöbelt. Als ich überhaupt davon gehört hatte, warst du ja schon wieder draußen. Wenn du dich aber jetzt zu Tode frieren willst, solltest du vorher noch deinen Deckel bezahlen.«
    »Es ist wirklich schön, dich wiederzusehen.«
    Der Arzt kam, und nach der Arbeit kam Leon noch einmal, und dann, etwa zur Zeit des Abendessens, sah ich auf und

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