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Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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wirklich noch nie erlebt.
    Ein paar belanglose Worte hatten sie lediglich miteinander wechseln können, bis die Sache sich nachts am Lagerfeuer zugespitzt hatte.
    So sicher sie auch ist, hier im „falschen Film“ zu sein, so sicher ist sie jetzt, dass sie die Augen aufhalten wird und sich den Fortgang nicht wird entgehen lassen, denn sie fühlt sich wohl und eine ihr sonst vollkommen fremde, nun aber zunehmend übermächtige Abenteuerlust ergreift von ihr Besitz.
    Wie war sie hierhergekommen, wie in diese Situation geraten?
    Die Frage ist leicht zu beantworten, denn wie der Zufall bisweilen so spielt, war sie Susanna, ihrer alten Freundin aus Studienzeiten, wiederbegegnet. Sie hatte sie eingeladen. Eingeladen zu einigen Urlaubstagen, von denen sie versprochen hatte, sie würde sie so schnell nicht mehr vergessen, es könnte ihren Horizont erweitern, vielleicht eine andere Frau aus ihr machen.
    Die Erinnerungen an Susanna waren schon fast verblasst gewesen, als sie sich vor wenigen Wochen zum ersten Mal seit Jahren wiedergetroffen hatten.
    Die wilden Zeiten, in denen sie nicht nur das spärlich möblierte Zimmer teilten, sondern auch eine ganze Menge Erfahrungen, und sogar in schwesterlicher Manier manchen Kommilitonen, waren zu Ende gewesen, als Susanna ihren Mann kennengelernt hatte. Sie hatte diesem arroganten Schnösel nie etwas abgewinnen können, sich unendlich gewundert, dass die Freundin sich Hals über Kopf mit ihm in die Ehe gestürzt hatte.
    Susanna war damals plötzlich derart verändert gewesen, dass es ihr kaum mehr möglich war, einen Zugang zu ihr zu finden.
    Reichlich zwanzig Jahre waren seither vergangen. Kein Wort war mehr gefallen zwischen den einst eingeschworenen Frauen. Sie hatte wohl mitbekommen, dass drei Kinder aus dieser für sie unnachvollziehbaren Verbindung hervorgegangen waren.
    Vor ein paar Jahren war ihr über einige Ecken zu Ohren gekommen, dass Susanna unglücklich geschieden sei, am Ende ihrer Kräfte. Die Idee, den Kontakt neu aufzubauen, hatte sie jedoch verworfen.
     

     

    Sie war in eine Buchhandlung eingetreten auf der Suche nach einem Fachbuch, als ihr eine Frau auffiel, die mit dem Rücken zu ihr stehend einen Klappentext zu lesen schien, und wie gebannt gewesen von der Erscheinung.
    Sie selbst fühlte sich auf einmal grau und belanglos in ihren Turnschuhen, Jeans, dem sportlichen Sweatshirt, ungeschminkt, das Haar etwas unordentlich zum Zopf zusammengebunden. Sie ärgerte sich in diesem Moment, sich vor dem Losgehen nicht wenigstens noch umgezogen zu haben. Das neue, elegante und doch schlichte Jil-Sander-Kostüm, erst kürzlich erworben, das ihre Figur so gut zur Geltung brachte, sollte vielleicht doch weniger Zeit im Kleiderschrank verbringen.
    Eigentlich hielt sie nichts vom „Kleider-machen-Leute“-Spruch, dennoch wusste sie von sich, wie sehr eine schöne Schale sich auf ihre innere Sicherheit auswirkte. Sie nahm sich vor, in Zukunft mehr auf sich zu achten. Diese Frau dort hatte eine Haltung, die ihr das abgedroschene, etwas altertümliche Wort „königlich“ in den Kopf schießen ließ. Hoch aufgerichtet, gerade im Rücken, wohl auch wegen des eleganten Korsetts sehr straff, den engen Rock knapp über dem Knie endend, in schwindelerregend hohen Heels, auf denen sie völlig mühelos zu stehen schien, das dunkle, leicht wellige Haar den Rücken herabfallend, war sie zweifellos für jeden Besucher der Buchhandlung ein Hingucker.
    Nie zuvor hatte sie in der Öffentlichkeit eine Frau im Korsett gesehen.
    An dieser Frau wirkte selbstverständlich, was sie sich sonst eher in Erotikmagazinen oder im vorletzten Jahrhundert als angemessenes Kleidungsstück hätte vorstellen können.
    Es gelang ihr nicht, die Augen abzuwenden, sie starrte auf das Bild, das sich ihr bot, und es war ein unendlich peinlicher Moment für sie, als die Frau sich umdrehte.
    Sie wäre unter dem folgenden Blick vermutlich in den Boden gesunken, hätte sie nicht erkannt, dass sie es mitnichten mit einer fremden Lichtgestalt zu tun hatte, sondern mit Susanna, die sie im Orkus der Millionen Lucy Jordans dieser Welt verloren geglaubt hatte. Das Lachen, das sich augenblicklich auf Susannas hübschem, sorgfältig geschminktem Gesicht zeigte, ließ keinen Raum für Fremdheit. Sie fielen sich um den Hals, als hätten sie sich nur ein paar Urlaubstage lang nicht gesehen.
     

     

    Wer ist er eigentlich, wer sind die anderen, die sich zu dieser offenbar zusammengeschweißten Gesellschaft hier treffen, in

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