Unter funkelnden Sternen
mir, dass ich falsch liege, und komm heute Abend mit.“ Nun lächelte sie verächtlich. „Du wirst es noch bereuen, das garantiere ich dir.“ Rafe zog eine Braue hoch. „Das Risiko gehe ich ein, wenn du auch dazu bereit bist.“
War sie das? Wenn sie sich heute Abend mit Rafe in der Öffentlichkeit zeigte, wäre die Story des Reporters nicht mehr exklusiv. Andererseits war die Vorstellung, mehrere Stunden an seiner Seite zu verbringen und sich seiner Nähe so bewusst zu sein wie jetzt, der reinste Albtraum für sie.
„Ich frage Daisy“, erklärte Caira entschlossen. „Wenn sie mitkommen möchte, begleiten wir dich.“ Ihr Tonfall bewies ihm, dass es keinen Sinn hatte, weiter darüber zu diskutieren. „Okay.“ Rafe seufzte. „Dann rede mit ihr, damit ich weiß, ob ich absagen muss oder nicht.“
Nachdem Caira ins Haus gegangen war, setzte er sich auf einen der Stühle auf der Terrasse, um tief durchzuatmen und sein Verlangen unter Kontrolle zu bekommen.
7. KAPITEL
„Glaub mir, Caira, ich hatte keine Ahnung, dass Bond heute Abend auch eingeladen war!“
Ja, Rafe sagte die Wahrheit, wie seine grimmig Miene bewies. Allerdings hätte Caira ihm niemals etwas anderes unterstellt. Auch wenn sie damals Probleme gehabt hatten und er keine Rücksicht auf ihre Gefühle genommen hatte, rachsüchtig war er nie gewesen.
Und das wäre er gewesen, wenn er sie mit auf diese Party genommen hätte, in dem Wissen, dass Lionel auch da wäre.
Bis jetzt war der Abend erstaunlich nett verlaufen. Sie hatte einige Bekannte getroffen, mit denen sie bei einem Glas Champagner plauderte, und sogar Daisy, die stolz darauf war, so lange aufbleiben zu dürfen, hatte ihren Spaß und zeigte ihr immer wieder Schauspieler, die sie aus dem Fernsehen kannte.
An den zahlreichen Reportern und Fotografen vor dem Eingang vorbeizugehen war nicht so schlimm gewesen, wie Caira befürchtet hatte. Rafe hatte ihr schützend den Arm um die Schultern gelegt, alle persönlichen Fragen abgewehrt und dabei nach dem Mann Ausschau gehalten, der sie tagsüber verfolgt hatte. Als sie das große Festzelt am Strand von Cannes betraten, in dem die Feier stattfand, hatte er ihr gesagt, er hätte ihn nicht gesehen.
Offenbar glaubte der Mann, er hätte für einen Tag genug Stoff – was wohl auch der Fall war …
Caira war entschlossen, den Paparazzo genauso zu verdrängen wie das Gespräch mit Rafe, in dem er ihr seine erotischen Fantasien geschildert hatte. Und sie hatte den Abend genossen und sich angeregt mit den Bekannten unterhalten, denen sie seit ihrem Umzug nach London nicht mehr begegnet war.
Bis sie zufällig zum Eingang geblickt hatte und Lionel eintreten sah …
„Vielleicht war er es gar nicht.“ Sie seufzte, denn ihr war klar, dass Lionel auch ohne Einladung auftauchen würde, in der Hoffnung, sie hier zu sehen. Bisher hatte sie seine Versuche, mit ihr Kontakt aufzunehmen, immer abgeblockt.
„Möchtest du lieber gehen?“, fragte Rafe.
Wollte sie das?
Es war zwar ein Schock für sie gewesen, Lionel so unerwartet wiederzusehen, aber wenn sie jetzt die Party verließ, hätte es den Anschein, als würde sie weglaufen. Schlimmer noch, sie hätte das Gefühl, sie würde tatsächlich flüchten!
„Nein“, erwiderte Caira deshalb entschlossen. „Machen wir einfach weiter die Runde, ja?“, schlug sie angespannt vor, während sie sich bei Rafe unterhakte.
„Okay.“ Er nickte und warf ihr dabei einen anerkennenden Blick zu.
Obwohl sie behauptet hatte, sie hätte nichts Passendes anzuziehen, sah Caira an diesem Abend einfach umwerfend aus. Ihr klassisch-elegantes schwarzes Kleid hob sich angenehm von den glitzernden Kreationen der anderen Frauen ab. Ihr langes rotes Haar fiel ihr in weichen Wellen über die Schultern, ihre braunen Augen strahlten, und ihre rot geschminkten Lippen bildeten einen faszinierenden Kontrast zu ihrem leicht gebräunten Teint.
Noch während er ihr Aussehen bewunderte, sah er Lionel Bond auf Caira und sich zukommen.
Ein wenig selbstgefällig lächelnd blieb er vor ihr stehen. „Ich hatte keine Ahnung, dass du heute Abend hier bist, Caira“, grüßte er lässig. „Hattest du nicht immer gesagt, du würdest solche Veranstaltungen hassen?“
Sie erwiderte sein Lächeln und verstärkte dabei ihren Griff, sodass Rafe spürte, wie ihre Fingernägel sich in seinen Arm bohrten. „Heute habe ich mal eine Ausnahme gemacht“, antwortete sie kühl.
Als er den Ausdruck in Bonds Augen bemerkte, mit dem dieser Caira
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