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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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Tasche geangelt und hielt sie in der Rechten. Er schien sich für nichts mehr zu interessieren, was in dem Zimmer vorging, aber der Pfeifenstiel bog sich zwischen seinen Fingern. Fasziniert beobachtete ihn Jed. Der alte Mechaniker schien nicht zu wissen, was er tat. Er sah ihn mit leerem Blick an und grübelte sicher über X-81 nach.
    „Ich denke immer noch über dieses verdammte Schiff nach. Du kannst doch nicht einfach ein Schiff gesehen haben“, sagte Ridgeway schließlich und ballte die Rechte zur Faust. Der Pfeifenstiel krachte und fiel zu Boden.
    Das Hörsystem des X-81 nahm das Krachen des Pfeifenstiels auf, und die Gedächtnissubstanz dahinter registrierte es. Der Teststrahl aus dem einzigen Auge im Vorderkopf des Roboters huschte über die zerbrochene Pfeife am Boden. Der unsichtbare Strahl verharrte auf den zerbrochenen Stücken, und X-81 brauchte eine Sekunde, um diesen inkonsequenten Zwischenfall in sein Gehirnschema einzuordnen. Dann wanderte der Sehstrahl zu Pop Ridgeways Gesicht und von dort zu Jed Ambro. Die Gehirnsubstanz hinter dem Sehstrahl registrierte den Ausdruck der beiden ebenso sachlich wie die Pfeife am Boden. Dann wandte sich die Gehirnsubstanz des X-81 wieder den anderen Problemen zu. In die Stille des Zimmers drang ein neuer Laut. Jed Ambro begriff sofort, was er bedeutete: es war das Läuten der Hauptalarmglocke des Stützpunktes.
    Da schaltete sich auch der Lautsprecher des Warnsystems in seinem Zimmer ein, und ein Trompetenstoß erklang. Zur gleichen Zeit hörte er, wie in allen anderen Räumen des Stützpunktes die Trompete gellte. Jed und Pop sprangen auf und rannten aus dem Zimmer. Der Sehstrahl des X-81 folgte ihnen, aber der Roboter blieb bewegungslos in seiner Ecke stehen.
    „Alle Soldaten auf ihre Station!“ brüllte der Lautsprecher. Die Weltraumsoldaten rannten durch die riesige Kuppel zu ihren Waffen. Die raketengetriebenen Atomgeschosse standen feuerfertig auf den Abschußrampen. Diese Raketen hatten eine riesige Reichweite, weil sie kein Luftwiderstand hinderte und die Anziehungskraft des Pluto äußerst gering war. Einmal abgefeuert, konnten die Raketen nur durch ein schnelles Manöver ihres Opfers das Ziel verfehlen.
    „Ein unbekanntes Schiff nähert sich dem Stützpunkt!“ meldeten die Lautsprecher.
    Jed Ambro und Pop Ridgeway sahen sich an. „Also hast du doch ein Schiff gesehen“, sagte der Mechaniker, „wenn du es bloß früher gesagt hättest.“
    „Wie kann ich etwas erzählen, was ich nicht mehr weiß“, antwortete Jed. „Außerdem wissen wir nicht, ob es dasselbe Schiff ist.“
    „Feuer nur auf Befehl!“ kam es aus dem Lautsprecher. Und wieder folgte ein Trompetenstoß. Die riesige Kuppel war wie ein Bienenstock in Aufruhr. Sie hofften, das Schiff friedlich zu empfangen, aber niemand kann in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. Deswegen zeigte der Stützpunkt seine Waffen und bereitete sich auf den Kampf vor.
    „Alles wissenschaftliche und technische Personal auf die vorgeschriebenen Posten!“ kam es aus dem Lautsprecher.
    „Das geht uns an“, sagte Jed. „Wenn wir es lebend überstehen, unterhalten wir uns weiter.“
    „Na klar, Junge, wir kommen schon durch!“ rief Pop, aber Jed war schon längst auf dem Weg zu seinem Posten.
    „Das Schiff weigert sich, die Lichtsignale zu beantworten“, meldete sich das Radio, „und steuert weiter unseren Stützpunkt an.“ Die ganze Kuppel schien den Atem anzuhalten.
    „Geschütz eins! Fertig?“ brüllte der Lautsprecher.
    Schweigen war die Antwort, denn die Geschützmannschaft hatte einen direkten Sprechdraht zum Kontrollraum.
    „Geschütz eins! Feuer!“ kam der Befehl.
    Der Boden bebte unter Jeds Füßen, als die Rakete abgefeuert wurde. Sonst war nichts zu hören.
    Wieder hielt die ganze Kuppel den Atem an. Hinter dem Sehschacht sah Jed Ambro einen Feuerstrahl entlangfahren – die Rakete raste auf ihr Ziel zu. Weiter draußen im All erkannte er ein Licht, das schnell größer wurde – es war eine goldglühende Kugel. Dies muß das Schiff sein, dachte er und wußte nicht, wie er daraufkam. Die Explosion der Atomrakete schien den ganzen Weltraum zu zerreißen, und ihr Feuerschein war heller als die ferne Sonne. Für Sekunden raste die Explosionswelle durch das All, dann ebbte sie ab. Jed strengte seine Augen an, als sich die Flammen der Explosion verzogen, aber er konn te kein goldenes Schiff mehr am Himmel entdecken.
    „Volltreffer!“ meldete der Lautsprecher.
    Die Männer

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