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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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dann mit dem Feind geschah, wenn die drei Energiestrahlen sich auf seinem Abbild im Innern des Kristalls trafen, war für die Pleir-Männer eine Genugtuung.
    Die Waffe wirkte über zehntausend Meilen, und man brauch te nichts weiter zu tun, als das Bild des Feindes im Innern des Kri stalls zu spiegeln.
    Aber man konnte sie nur anwenden, wenn der Feind mehr als eine Meile entfernt war, weil sonst Mannschaft und Schiff bei der Explosion des Gegners selbst in Gefahr kamen. Ein Metallsplitter eines explodierenden Schiffs kann selbst zur gefährlichen Waffe werden.
    Jedoch konnte Ef keinen Feind entdecken und wußte, daß so schnell auch keiner erscheinen würde. Die niedrigen Krea turen auf dem kleinen Planeten konnten das Weltenmeer nicht befahren. Ef war von Anfang an dagegen gewesen, sich der Kuppel so weit zu nähern, daß sie die Kreaturen töten konnten, ohne das Gebäude und seine Einrichtungen zu beschädigen. Er hätte am liebsten den ganzen Planeten zerstört. Aber Var hatte es anders gewollt, und sein Wille war Befehl. Ef konnte nicht verstehen, daß Var jetzt neue Befehle einholen wollte. Was konnten diese niedrigen Kreaturen schon Interessantes hervorgebracht haben? Das mißglückte Abenteuer hatte Ef verstimmt, und er dachte, daß es Var ganz recht geschehen wäre, wenn das fremde Geschoß von dem Planeten ihr Schiff zerstört hätte. Aber Ef war ja nur ein vierdimensionaler Schachspieler und konnte nicht alle Entschlüsse in den höheren Dimensionen verstehen.
    Im Maschinenraum lehnte sich Thal in dem gepolsterten Stuhl zurück, der fest am Boden angeschraubt war. Er schloß die Augen und fing an, ein fünfdimensionales Schachspiel gegen sich selbst zu spielen. Thal knurrte ärgerlich vor sich hin. Er hatte einen falschen Zug getan. Verwirrt öffnete er wieder die Augen. Es war ihm unmöglich, hier ein zufriedenstellendes Spiel zu durchdenken. Es machte ihm Schwierigkeiten, die Figuren in der vierten und fünften Dimension zu verschieben, und sie schienen sich zu sträuben, wenn sie von der einen Dimensi on in die andere sollten, als hätten sie auf einmal einen eigenen Willen. Thal wußte, daß die Anziehungskraft des Sonnensy stems seine Konzentration hemmte, obwohl sie schon weit jenseits des Pluto waren.
    Die Anziehungskraft des Sonnensystems war mächtig. Ihr starker Einfluß schien alle Dinge und Energien auf drei Dimensionen reduzieren zu wollen. Thal stellte sich diese Kraft wie einen Strudel vor, der alles in sein dreidimensionales System ziehen wollte. Und selbst auf diese Entfernung wirkte er noch. Die Anziehungskraft mußte alle Lebensformen im Sonnensy stem beeinflussen. Thal schauderte fast bei dem Gedanken an die Lebewesen, die sich unter ihrem würgenden Einfluß entwickelt hatten. Er wußte, wie sie aussahen, nämlich wie er und seine Zwillingsbrüder vom Pleir. Aber was ging in ihnen vor? Die Anziehungskraft des Sonnensystems mußte jeden Gedanken, den sie faßten, wieder zu ihnen zurückkehren lassen. Unter dieser Kraft konnten sie doch nur im Kreise denken. Konnten die Lebewesen des Sonnensystems einen Gedanken fassen, der geradewegs auf das Objekt zuging und nicht wie ein Bumerang auf den Denker zurückkam?
    Das war das Problem, das Thal jetzt nicht zu Ende denken wollte. Zumindest störte ihn die Anziehungskraft so, daß sein eigener Verstand immer wieder zu dem Problem zurückkehrte, das er zur Seite schieben wollte. Er stellte sich die Jahre der Anstrengung, des Mißerfolges und der ständig wiederholten Versuche vor, ehe es den herrschenden Lebewesen des Sonnensystems gelungen war, von dem Planeten zu seinen Satelliten zu fliegen. Wie hatten sie das nur fertiggebracht? Wie konnten sie überhaupt einen Entschluß fassen, wenn ihre Gedanken ständig zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrten?
    Thal seufzte auf, selbst der Versuch, die Probleme dieser Rasse zu lösen, hatte ihm Kopfschmerzen bereitet. Er erkannte deutlich, wie gefährlich sie war. Jetzt war es noch einfach, sie an der Küste des Weltenmeeres zum Stehen zu bringen, da sie offensichtlich noch keine Schiffe hatten, die über ihr System hinausfliegen konnten! Man mußte sie jetzt vernichten, bevor sie weitere Fortschritte machten! Man brauchte nur den Knopf auf die Waffe zu drücken, die neben Ef im Beobachtungsraum stand.
    Thal wartete ungeduldig darauf, daß der Kapitän zu einer Entscheidung kam. Aber natürlich mußte die ganze Sache erst dem Großen Rat des Pleir vorgelegt werden, ehe sie etwas un ternehmen konnten.

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