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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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immer getraut hätte …“
    „Er ist aber kein Mensch“, unterbrach ihn Thal und lächelte herablassend, „er ist ein Pleir-Mann.“
    „Wie konnte er uns so lange hinters Licht führen?“
    „Ganz einfach“, sagte Thal. „Weil ihr nicht gewußt habt, daß ein Spion unter euch war, habt ihr auch nach keinem Ausschau gehalten, und außerdem ist er ein Pleir-Mann. Selbst eines unserer Kinder könnte leicht den schlauesten von euch Menschen hinters Licht führen.“
    „Wie lange war er denn auf unserer Erde?“
    „Seitdem uns unsere Geigerzähler gemeldet haben, daß ihr eine Atombombe explodieren ließet.“
    „Also schon seit dreihundert Jahren“, rechnete Jed aus und wollte sich nicht eingestehen, wie sehr ihm diese Nachricht zu schaffen machte.
    „Du scheinst mir nicht zu glauben“, sagte Thal und rechnete kurz seine eigene Lebenszeit in Erdjahre um, „Ich selbst bin ungefähr fünfhundert Jahre alt, und wir sind fast unsterblich. Wir sind schon lange dahintergekommen, wie wir den Prozeß des Alterns verhindern können.“
    „Wie interessant“, sagte Jed und rammte seine Linke tief in Thals Magen. Das kam so überraschend und unvorhergesehen,– daß Jed selbst erstaunt war. Er hatte seinen Ärger über sein hochmütiges Gegenüber einfach nicht mehr zurückhalten können.
    Thals herablassendes Lächeln wich einem blöden Staunen. Der Schlag brachte sein ganzes Nervensystem durcheinander und war für ihn viel schlimmer als die Begegnung mit dem Monstrum, das sich in die Nachrichtenübermittlung zum Großen Rat bei ihm eingeschaltet hatte.
    Für Thal kam der Schlag praktisch aus dem Nichts, und er krümmte sich zusammen. Die Waffe fiel ihm aus der Hand.
    Jeder Boxer auf der Erde hätte ihm sagen können, daß es jetzt der größte Fehler wäre, die Hände schützend vor den Magen zu halten. Aber Thal war weder ein Mensch noch ein Kämpfer. Er war ein Schachspieler, der solange defensiv spielte, bis er Gelegenheit hatte, den vernichtenden Zug zu machen.
    Dazu kam er jedoch nicht mehr, denn der zweite Schlag, den Jed gegen seine Kinnspitze führte, war so hart, daß der Pleir-Mann bewußtlos zusammensackte.
    Jed griff schnell nach dem auf dem Boden liegenden Instrument, das wie eine Stabtaschenlampe aussah. Ein kleiner Knopf diente als Abzug. Er zielte mit der Waffe auf den Boden und drückte auf den Knopf. Ein schwacher Lichtstrahl, den er fast nicht sehen konnte, traf den Boden und schmolz sofort ein großes Loch in die Plastikmasse. Ehe der Techniker die Waffe abschalten konnte, war das Loch zehn Zentimeter tief.
    Jetzt zielte er auf Thal. Aber trotz seiner großen Wut drückte er doch nicht auf den Auslöser. Er brachte es nicht fertig, einen bewußtlosen Feind zu töten.
    Jed suchte in dem Raum nach etwas, womit er den Pleir-Mann fesseln konnte, und ihm fielen die Plastikriemen ein, die Dr. Gregory noch immer auf dem Metalltisch festhielten. Rasch riß er die Drähte ab, die zu dem Gehirnwäscheinstrument führten, und lockerte die Fesseln. Er brauchte nur Sekunden, um Thal damit zu binden, und schob dann den Körper des Pleir-Mannes unter die Schaltanlage.
    Auf dem Tisch stöhnte Dr. Gregory und versuchte, sich aufzurichten. Jed sprang hinzu, um ihm zu helfen.
    „Wie geht es Ihnen, Sir?“
    „Ich weiß es nicht. Mir ist, als ob sie jedes Atom meines Verstandes durchstöbert haben und mir jedes Geheimnis entreißen konnten.“ Der Wissenschaftler faßte sich an den Kopf und stöhnte vor Schmerzen.
    Jed half ihm vom Tisch, aber Gregorys Beine waren wie aus Gummi, und er fiel sofort wieder auf die Liege zurück, als er versuchte, den ersten Schritt zu tun. „Kümmern Sie sich nicht um mich“, flüsterte der Wissenschaftler. Er versuchte, seinen verschwimmenden Blick auf Jeds Gesicht zu konzentrieren, sah aber schnell wieder weg. Ein Frösteln durchlief ihn. „Einer von ihnen war doch hier, wo ist er geblieben? Was ist passiert?“ Die starken Strahlen hatten seine Gehirnzellen reingewaschen, und er konnte sich an nichts mehr erinnern. Er schüttelte seinen Kopf und seufzte auf. „Ich bin völlig durch einander.“
    „Das wird sich bald geben“, sagte Jed und hoffte, daß er recht behalten würde. Daß er Thal niedergeschlagen hatte, hatte ihn nur aus dem Regen in die Traufe gebracht. Denn es mußten noch weitere Pleir-Männer auf dem Schiff sein. Und soviel er wußte, beobachteten sie jede Bewegung durch versteckte Fernsehanlagen und belauschten jedes Wort mit Mikrofonen.
    „Kümmern Sie

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