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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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drehte an ein paar Knöpfen auf dem großen Schaltbrett am Kopfende des Tisches. Ein Summen ertönte und wurde immer lauter. Thal beobachtete aufmerksam die Zeiger auf dem Instrumentenbrett.
    Der Techniker starrte auf Thals Rücken und fühlte, wie sich seine Muskeln verkrampften. Ein einziger wuchtiger Schlag, und der Pleir-Mann wäre bewußtlos, ehe er gewußt hätte, was los war. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und seine Beine setzten zum Sprung an, als hätten sie einen eigenen Willen, da flüsterte Dr. Gregory: „Nein, Jed.“
    „Warum nicht?“
    „Schauen Sie doch mal nach oben!“
    Jed entdeckte einen Spiegel, der über dem Instrumententisch angebracht war und durch den man gleichzeitig die Person auf dem Metalltisch überwachen konnte. Thal beobachtete ironisch grinsend die beiden Menschen. In seiner Hand hielt er etwas, das aussah wie eine Stabtaschenlampe. Das mußte eine Waffe sein!
    Jed beherrschte sich. Vielleicht hatte Thal ihm nur eine Falle stellen wollen, als er ihm freiwillig den Rücken zudrehte. Und beinahe wäre er darauf hineingefallen. Ohne Zweifel hätte Thal ihn dann getötet.
    „Legen Sie sich auf den Tisch, wie ich es Ihnen befohlen ha be! Worauf warten Sie denn noch?“ schnauzte Jed zum Schein den Doktor an.
    „Aber was hat man denn hier mit mir vor?“
    „Wer weiß das?“
    Der Wissenschaftler gehorchte ohne Widerrede, aber Jed sah, als er die Plastikriemen anzog, wie seine Lippen ein lautloses Gebet murmelten. Thal sah aus, als bedauere er es, daß Jed ihm nicht in die Falle gegangen sei.
    „Geh zur Seite“, forderte er Jed, auf und zog vom Schaltbrett ein paar elektrische Leitungen bis zum Metalltisch hinüber. Er riß dem Doktor die Jacke und das Hemd auf und zog ihm Schu he und Strümpfe aus. Dann befestigte er die Drähte an den Zehen und am Solarplexus. Fünf andere band er um Gregorys Kopf und zwei um seinen Nacken. Dann schaltete er das Gerät ein. Lichter flackerten auf und liefen durch ein Regenbogenspektrum auf dem Schaltbrett.
    Der Doktor auf dem Metalltisch schrie vor Schmerzen auf und versuchte, die Fesseln zu zerreißen.
    Thal beobachtete ungerührt die Lichtwellen auf den Skalen des Schaltbretts und warf nur ab und zu einen Blick in den Spiegel über ihm, um Jed nicht aus den Augen zu lassen. Die Waffe trug er die ganze Zeit in der Rechten.
    „Hilfe!“ schrie der Wissenschaftler, und Jed sprang unwillkürlich herbei, um ihm zu helfen.
    „Bleib dort, wo du bist!“ befahl Thal.
    Jed schmeckte Salz auf der Zunge und merkte, daß er vor Aufregung die Lippen durchgebissen hatte. Der Doktor bäumte sich ein letztes Mal auf und fiel dann in sich zusammen.
    „Er ist tot!“ schrie Jed.
    „Nein, er ist nur bewußtlos“, sagte Thal. „Aber das stört wei ter nicht. Wir können alles Wissen ebenso leicht aus ihm herausbe kommen, als wäre er bei Bewußtsein. Es hat sogar einen Vor teil: er kann uns nicht belügen.“
    „Also sammeln Sie Informationen von seinem Gehirn ein?“
    „Natürlich. Anders würden wir doch nur Zeit mit Kreaturen wie euch verschwenden.“
    „Aber wenn wir solche Kreaturen sind, wie Sie sagen, was können wir dann schon Interessantes wissen?“
    „Kleinere unwichtige Tatsachen, die uns entgangen sein könnten“, sagte Thal und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Wissenschaftler auf dem Tisch zu, der sich erneut aufstöhnend gegen seine Fesseln stemmte.
    „Wir wollen eine Information von ihm, die er nicht hergeben will, selbst wenn er bewußtlos ist.“
    „Was für eine Information denn?“
    „Das kann ich erst sagen, wenn ich die Aufnahmen wieder abgespielt habe.“
    „Also machen Sie Aufnahmen von dem, was Sie in seinem Verstand und in seinem Gedächtnis finden?“
    „Richtig. Wir füttern sein Gehirn und sein ganzes Nervensystem mit elektrischen Impulsen. Die Impulse stellen an den Verstand Aufgaben, und wenn er sie nicht löst, können sie für ihn tödlich sein. Deswegen beantwortet er auch die schwierigsten Fragen, um zu überleben, und gibt auch sein allerletztes Geheimnis preis.“
    Ein Lautsprecher, der irgendwo im Raum versteckt war, summte auf, und dann meldete sich eine Stimme. „Es gibt etwas Interessantes durch Ihr Fenster zu sehen. Rollen Sie doch die Wand zur Seite und schauen Sie es sich an!“
    Thal drückte einen Knopf, und eine Metallwand rollte zur Seite. Dahinter war ein Plastikfenster, und man konnte den kalten Weltraum und die ferne Sonne im All sehen. Jed entdeckte noch etwas: ihr kleines

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