Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
Vom Netzwerk:
Oliver reichte Alex sein Handy.
    »MPM hat in den letzten sechs Wochen 2,6 Millionen Aktien der Firma Whithers Computers gekauft«, sagte Justin, »zu einem Durchschnittspreis von 38 das Stück.«
    Alex überschlug rasch im Kopf die Summe. Sie hatte Zack zugetraut, dass er für zehn Millionen gekauft hatte, aber er musste das Zehnfache investiert haben.
    »Wie du mir erzählt hast«, fuhr Justin fort, »ist dieses Geschäft nicht zustande gekommen und wahrhaftig ist der Kurs von Whithers in den letzten Stunden gewaltig abgestürzt. Er stand bei Börsenschluss auf 29,3, das heißt bis jetzt hat MPM 30 Millionen verloren, Tendenz stark fallend.«
    Oliver und Mark sahen sie gespannt an.
    »Morgen kauft niemand mehr Whithers«, sagte Alex langsam, »der Kurs fällt ins Bodenlose, aber spätestens morgen früh muss MPM seine Positionen glattmachen. Das werden sie nicht hinkriegen. 100 Millionen kriegen sie nie und nimmer zusammen.«
    »Was bedeutet das?«
    »MPM ist pleite. Es wird eine Untersuchung durch die Börsenaufsicht geben. Und sie werden herausfinden, wer hinter MPM steckt.«
    »Levy und Vitali …«
    »Genau«, Alex nickte, »ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das riskieren. Levy, als Präsident einer Investmentfirma, geht zehn Jahre in den Knast für so etwas.«
    »Was können sie tun, um das zu verhindern?«
    »Nicht viel«, Alex dachte nach, »den Inhaber ändern.«
    Plötzlich hatte sie das sichere Gefühl, dass sich hinter ihrem Rücken etwas für sie Verhängnisvolles zusammenbraute. Zack würde ihr allein die Schuld daran geben, dass der Whithers-Deal geplatzt war, und Sergio war auch nicht auf ihrer Seite. Es stand also mindestens zwei zu eins gegen sie. Da niemand wusste, wie viel sie von den illegalen Geschäften mitbekommen hatte, könnte es ihnen als die beste Lösung erscheinen, ihr das ganze Ding in die Schuhe zu schieben. Dann war sie wegen Insiderhandel dran. Und zwar richtig.
    »Ich mach mich mal schlau«, sagte Justin und legte auf. Alex berichtete Mark und Oliver in knappen Worten, was Justin ihr gesagt hatte. Während die beiden Männer diskutierten, dachte Alex angestrengt nach. Dann richtete sie sich auf.
    »Ich muss mit Zack sprechen«, sagte sie, »sofort.«
    »Aber warum denn?«, fragte Mark. »Spätestens seit der Syncrotron-Sache hasst er dich wie die Pest!«
    »Egal, was er für ein Arschloch ist«, Alex stand auf, »sie werden ihn genauso wie mich fertig machen wollen. Ich habe nicht geahnt, dass er eine derartige Menge Aktien kaufen würde.«
    »Okay«, Oliver nickte, »aber du fährst nicht alleine. Wir kommen mit.«
    Er winkte dem Kellner, bezahlte und sie verließen das Lokal.
    »Ich hole meine Autoschlüssel aus der Wohnung«, sagte Oliver. Sie überquerten die Straße, und während Oliver ins Haus ging, warteten Alex und Mark vor der Haustür.
    »Zack wird außer sich vor Wut sein«, sagte Mark, »ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee ist, mit ihm reden zu wollen. Was kannst du dabei erreichen?«
    »Verdammt, Mark, ich dachte, er würde fünf oder zehn Millionen in den Sand setzen, aber 100 Millionen sind …«, der Satz blieb Alex im Hals stecken, als sie eine schwarze Limousine die Straße heraufkommen sah.
    »Was ist?«, fragte Mark.
    »Komm mit ins Haus, schnell!« Alex zerrte ihn in den Hausflur. Die Limousine stoppte direkt vor der Haus.
    »Was hast du denn?« Mark begriff nicht, was los war, aber er folgte ihr die Treppe hinauf. Vor der Tür seiner Wohnung stießen sie auf Oliver.
    »Sergio ist gerade hergekommen!«, stieß Alex hervor. Sofort schloss Oliver wieder auf und sie flüchteten in die Wohnung. Sekunden später klingelte es an der Tür Sturm. Hilflos blickten die drei sich an.
    »Öffnen Sie die Tür!«, hörten sie eine Stimme, dann schlug jemand mit der Faust gegen die Tür. »Hier ist die Polizei! Öffnen Sie oder wir schlagen die Tür ein!«
    »Scheiße«, flüsterte Mark ängstlich, »was machen wir jetzt?«
    Die Angst der beiden Männer ernüchterte Alex.
    »Er ist hinter mir her«, flüsterte sie, »kann ich hier irgendwie raus?«
    »Vom Balkon aus kann man auf das Dach des Lagerhauses nebenan«, sagte Oliver nervös, »aber es geht mindestens zwei Meter runter.«
    »Das ist egal. Wenn er mich hier findet, bringt er mich um. Und dich auch.«
    Mark wurde totenblass. Das Hämmern an der Tür wurde heftiger. Alex rannte ins Wohnzimmer und riss die Balkontür auf.
    »Alex«, zischte Oliver und ergriff ihren Arm, als sie ihr Bein über die

Weitere Kostenlose Bücher