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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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LMI. Schlagartig erwachte er aus seiner Lethargie und wählte rasch eine Telefonnummer.
    »Monaghan?«, sagte er nach einer Weile und seine Stimme klang geschäftsmäßig wie immer. »Hier spricht Vincent Levy. Könnten Sie bitte sofort in mein Büro kommen? Ja ... danke.«
    »Was soll Monaghan tun?«, fragte Sergio.
    »Er wird uns sagen können, ob er seine Leute die Daten von MPM ändern können«, erwiderte Levy und lächelte, »denn wenn das möglich ist, können wir MPM morgen unbesorgt bankrottgehen lassen.«
    Das Lächeln erlosch auf seinem Gesicht, er rieb sich nachdenklich den Nacken.
    »Nur, hm ...«, er biss sich auf die Unterlippe, »irgendwer muss der Inhaber sein.«
    »Ja, sicherlich«, Sergio grinste kalt, »das wird auch jemand sein. Und zwar Zack.«
    Vincent Levy starrte ihn an, dann nickte er langsam.
    »Der Mann muss weg«, sagte Sergio, »er ist unhaltbar geworden.«
    »Aber er weiß zu viel!«, gab Levy zu bedenken. »Er kennt die Namen und Konten, er ...«
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, unterbrach Sergio ihn, »kümmere du dich darum, dass die Inhaber von MPM geändert werden und SeaStarFriends aus dem Handelsregister verschwindet. Ich erledige den Rest.«
    Vincent Levy nickte. Das war ohne Zweifel die beste Lösung. Sie würden alle Schuld auf Zack schieben und wären damit aus der Sache raus. Sergio wandte sich ab, ging an die andere Seite des Raumes und rief Silvio Bacchiocchi an.
    »Nimm deine beiden besten Leute und komm zu LMI«, befahl er, »ich habe einen Auftrag für euch. Such eine Waffe heraus, die nicht registriert ist.«
    »Okay, Boss.«
    Inzwischen war Henry Monaghan eingetroffen. Levy erklärte ihm rasch, was geschehen sollte. Der Sicherheitschef von LMI lauschte mit ausdrucksloser Miene, dann warf er einen Blick auf seine Uhr.
    »Ich werde sehen, was sich tun lässt«, sagte er schließlich. »Wir können in den Zentralrechner des Gewerbeamtes gelangen und eine Änderung vornehmen, aber falls es Handelsregisterauszüge gibt, ist das Pech.«
    »Dann ist das eben Pech«, mischte Sergio sich ein, »sollte es Untersuchungen geben, dann werden sie einen aktuellen Ausdruck machen und nicht nach alten Auszügen sehen.«
    »Gut«, Monaghan nickte, »ich mache mich an die Arbeit. Bis später.«
    »Puh«, sagte Vincent Levy und lockerte seine Krawatte, »das hätte ins Auge gehen können. Ich kann nicht verstehen, wie Zack so etwas tun konnte.«
    »Ich kann es verstehen«, entgegnete Sergio. »Er wollte seinen Fehler von neulich gutmachen. Er ist eifersüchtig auf Alex’ Erfolge.«
    »Den Eindruck habe ich auch«, sagte Levy, »die Eifersucht eines enttäuschten Liebhabers.«
    Sergio fuhr herum.
    »Was hast du gerade gesagt?«
    »Wenn ich St. John richtig verstanden habe, dann hatten sie mal was miteinander.« Levy goss sich einen weiteren Whisky ein. »Sie waren ja Arbeitskollegen bei Franklin & Myers.«
    Sergio schoss das Blut ins Gesicht. Plötzlich und mit einer Wut, die Levy zusammenzucken ließ, schlug er mit der Faust auf den Tisch. Wie hatte er nur so dämlich sein können? Alex und St. John!
    »Hast du das nicht gewusst?«, fragte Levy überrascht.
    »Nein«, knurrte Sergio, »es ist mir auch scheißegal.«
    Sein Handy summte wieder, er hätte es am liebsten in die Fensterscheibe geschleudert, um seinem Zorn Luft zu machen. Es war Luca.
    »Boss«, sagte er, »wir sind gerade dabei, das Penthouse zu säubern.«
    »Was geht mich das an? Soll ich dir sagen, wo der Staubsauger steht?«
    »Wir haben etwas gefunden«, fuhr Luca unbeeindruckt fort, »hinter dem Schrank, in dem der Fernseher steht, lag ein Computerausdruck von einem Kontoauszug.«
    »Einen Kontoauszug?«
    »Es ist ein Kontoauszug von Levy & Villiers mit Datum vom Juli dieses Jahres«, sagte Luca, »und er lautet auf den Namen Bruce Wellington.«
    Sergio erstarrte. Seine Nerven vibrierten. Bruce Wellington war der Vorsitzende des Stadtrates von New York City und einer der wichtigeren Männer auf seiner Schmiergeldliste. Wie gelangte einKontoauszug von ihm in Alex’ Wohnung? Niemand hatte Kontoauszüge der Geheimkonten, nicht einmal Levy oder er selbst. Er hatte sie bisher nie gebraucht, um einen seiner ›Freunde‹ daran zu erinnern, dass er ihm eine Gefälligkeit schuldete. Niemals hatte einer dieser hochbrisanten Kontoauszüge das Bankhaus verlassen.
    »Ich will das Ding sehen«, sagte Sergio heiser, »komm sofort her.«
    Er beendete das Gespräch und starrte stumm vor sich hin. St. John war der Einzige, der

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