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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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bloß noch nicht, wie diese Verbindung aussieht, aber es gibt Beweise, die dafür sprechen.“ Sie gluckste. „Nach denen du bitte nicht fragen wirst. Wir haben alle unsere kleinen Geheimnisse.“
    Er war verwirrt, da er ihren Versuch, Humor einzubringen, übersah. „Die Acht Familien würden der Chwereva nicht erlauben, uns anzugreifen. Nur die Spur eines Verdachts, und die Gesellschaft würde aufgelöst werden. Die Familien schützen die ihren.“ Seine Blicke bewegten sich ruhelos im schattigen Garten umher. „Die Vodufa-Gesellschaft hat mit der Chwereva einen Vertrag für diese Welt geschlossen. Die einzigen zugelassenen Einwanderer sind ausschließlich Vodufa. Außer Chwereva-Angestellten natürlich, und diese werden nur widerwillig zugelassen. Warum sollte jemand anders diese Welt haben wollen?“ Neugier trieb die Kälte zurück, und er wirkte für eine kurze Weile menschlicher. „Die Vodufa sind billig davongekommen, da es keine großen Mineralien-Vorkommen gegeben hat. Es ist eine Leichtmetall weit, für hochtechnisierte Gesellschaften ohne Nutzen, für die Vodufa mit ihrem Haß auf die Technik und mit ihren Plänen für eine reine Gesellschaft, eine Rückkehr zu den alten Methoden der robusten und echten Begründer der Rasse, jedoch wie geschaffen.“
    Aleytys lachte über die Verachtung in seiner Stimme. „Das erklärt, warum die für diesen Angriff Verantwortlichen solch einen indirekten Weg gewählt haben, um diese Welt zu räumen. Ein paar Nadelschiffe könnten euch alle in wenigen Augenblicken auslöschen.“
    „Warum uns angreifen?“ wiederholte er.
    „Das brauchen wir nur Haribu zu fragen, sobald wir ihn finden.“
    Die Woge von Leben rieselte aus ihm heraus. Als er sprach, war seine Stimme matt und müde. „Wir haben nicht viel Zeit, ihn zu finden. In ein oder zwei Tagen werden die Hasen Hunderte von Ringen um Kiwanji gelegt haben. Der PSI-Schirm wird eine Weile halten, aber die Menschen darin?“ Er rieb zitternde Hände aneinander. „Wie lange werden sie aushalten, bis sie erschöpft sind?“
    Aleytys fröstelte. Sie strich sich über die Schläfen und verzog das Gesicht, als sie keine Reaktion fühlte. „Ich habe die Chwereva-Berichte gelesen. Die Richtung der Märsche aufzuzeichnen hat nichts ergeben. Und die Forschungen, die ihr Ranger gemacht habt, haben auch keine neuen Erkenntnisse gebracht.“ Sie hielt inne und lächelte dann. „Außer einem Kindermärchen von einem weisen, alten Baum. Ohne einen wahren Kern darin, nehme ich an.“
    „Wir haben gesucht und keinen Baum gefunden.“
    Seine ernsthafte Antwort entlockte ihr ein überraschtes Lachen. „Ihr seid gewiß gründlich.“ Sie wurde ernst. „Gibt es sonst noch etwas? Irgend etwas, das du mir sagen könntest, das in den Berichten nicht erwähnt worden ist oder über das du noch nicht geredet hast, weil du keine Zeit dazu gehabt hast? Erfühltes? Kleine, anscheinend unbedeutende Dinge? Wilde Vermutungen?“
    Sie konnte fühlen, wie er seine Erinnerungen anstachelte, konnte eine zunehmende Ungeduld und ein zunehmendes Empfinden der Enttäuschung fühlen. „Nichts“, sagte er langsam. Dann hob er den Kopf. „Außer … als ich dieses Mal vom Kartografier-Abstecher über die Jinolimas zurückkam, sah ich Hasen von den Bergen herunterkommen.“
    „So?“
    „Früher gab es in den Bergen keine Hasen.“
    „Ah!“ Sie spürte eine Glut der Erregung. „Sind in letzter Zeit irgendwelche anderen Rangers hereingekommen? Haben auch sie Hasen gesehen, wo es keine Hasen geben sollte?“
    Er war auf den Füßen, und einen Moment lang stand er über ihr, vergaß seine Abneigung gegen sie. „Der erste Marsch“, sagte er. „Das war dort, am Chumquivir. Und es war am Chumquivir, wo ich sie vor vier Tagen sah. Und ich habe nie daran gedacht. Ich habe nie daran gedacht.“ Er streckte seine Arme dem leeren Himmel entgegen, zum Juwelenreif des Mondringes empor. „Ahn! Meme Kalamah sei gesegnet, es ist eine Chance. Eine Chance!“ Er rannte zur Tür, drehte sich dort um. „Ich muß gehen, Jägerin. Danke.“ Er tauchte durch die Vorhänge. Einen Moment später hörte sie die Außentür der Unterkunft zuschlagen.

 
5
     
    Die Hasen bewegten sich langsam über die Ebene, eine große, weiße Flut, die alles fraß, was ihre Zähne aus der roten Erde reißen konnten. Sie schwärmten über bepflanzte Felder, rupften die Pflanzen aus der Erde, gruben sogar die Wurzeln aus. Sie zerrten an den Juapepo, ignorierten die Stöße von Schmerz

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