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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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runden Gesicht.
    Nach mehreren Minuten aufeinanderfolgender Juckwellen vibrierte sein Körper vor unfreiwilliger Bewegung. Ganz plötzlich verwandelte sich das leichte Zwicken in scharfes Stechen, das wie die vorhergehenden Juckreizanfälle in Wellen wanderte. Er hörte das Scharren kleiner Füße, die sich über die Fliesen bewegten, dann war ein Flüstern in seinem Ohr …
     
    Er lag ausgestreckt auf ockerfarbenem Sand. Sand kräuselte sich um ihn her, leer, monoton, bis zum Kreis des Horizonts. Der Himmel über ihm war leer, ein tiefes, dunkles Blau, weder Sterne noch Sonne unterbrachen den Satinschimmer der Kuppel. Er versuchte sich zu bewegen. Er konnte es nicht. Seine Arme waren gerade von seinen Schultern gezogen, die Handgelenke mit breiten, weichen Bändern, die sich wie Leder anfühlten, an Pfähle gebunden. Er zerrte versuchsweise mit dem rechten Handgelenk. Der Gurt hielt sein Handgelenk fest. Er drehte und wand sich, riß an dem Pfahl, aber er war so fest wie ein verwurzelter Wasserbaum. Seine Fußgelenke waren ebenfalls an Pfähle gebunden. Er versuchte mit den stärkeren Beinmuskeln zu ziehen. Die nachgiebigen Gurte schnitten in sein Fleisch, und die Pfähle waren zu tief in den Sand getrieben.
    Er schaute an seinem nackten Körper hinunter. Zwischen den Füßen konnte er eine Aufhellung des Blaus erkennen. Ein Bogen aus Orange wölbte sich an der flachen Krümmung des Sandes vorbei empor. Schnell schien der ganze Kreis der Sonne in den Himmel zu springen, und er sah ihr zu, wie sie rasch dem Zenit entgegenstieg. Er runzelte die Stirn. Zu schnell. Sie stieg zu schnell. Wurde heißer. Heißer. Sein Fleisch saugte die Hitze auf. Seine Augen begannen zu brennen, als die Sonne immer mehr direkt in sie hineinschien. Er schloß die Lider, aber das Licht brannte sich durch sie hindurch, nahm eine grünliche Färbung – wie die seiner Haut – an. Er fühlte, wie sich Schweiß auf seiner Haut sammelte. Die Tropfen wuchsen, begannen dann in die Vertiefungen seines Fleisches hinabzurinnen. Er verbrannte. Er verbrannte. Eine trockene Zunge leckte über bereits platzende Lippen. Zu schnell. Falsch. Er trocknete zu schnell aus. Die Mundhöhle war ledrig. Es war schwer, zu schlucken. Die Zunge fühlte sich rauh an, dick, ein Stöpsel in seinem Mund. Schwer zu atmen. Durstig. Meme Kalamah! Durstig. Die Sonne pulsierte direkt über ihm. Brannte. Brannte. Sie hörte auf, sich zu bewegen. Hielt an. Heiß. So heiß. Schweiß siedete auf seiner brennenden Haut. Wasser …
    Der Himmel flackerte. Eine große Negation, wie das Schlagen einer ungeheuerlichen Glocke, riß die Szene auseinander. Dann war die Sonne wieder da. Seine Lippen zuckten. Nein. Er krächzte. Der Glockenklang kehrte zurück, und er war wie das Prasseln von Regen auf seiner röstenden Haut. Nein. Er knüpfte seine Verneinung an die verborgene Glocke, und der Himmel erbebte. Keine Sonne. Die Hitze war gebrochen und unregelmäßig. Das Licht flackerte. Keine Sonne. Nein. Keine Wüste. Nein. Kein Durst. Nein. Nein. Nein.
    Hitze und Licht verschwanden. Der Himmel verwandelte sich in eine weiße Plastbeton-Decke. Der körnige Sand unter seinem Körper glättete sich zu der schweren, schwarzen Decke auf dem Labortisch. Durch die Verbindung, die in sein Bewußtsein zurückkehrte, als die Wüste verschwand, fühlte er Aleytys’ Ausbruch der Erleichterung und wußte, daß die große Glocke, die ihm geholfen hatte, die Illusion zu zerschlagen, ihre Verneinung gewesen war, die durch die Verbindung auf ihn übergeströmt war. Er empfand einen ruhigen Triumph. Wir werden sie schlagen, dachte er. Sternenjägerin, zusammen werden wir diese Dummköpfe schlagen. Dann war er über sich selbst verblüfft, daß er eine Frau als Partner akzeptierte. Er erkannte, wie unmerklich sie während ihrer Vereinigung seine Gedanken verändert hatte. Über die Verbindung berührte er sie, projizierte A NERKENNUNG und fühlte ihre verwunderte und erfreute Reaktion. Er wandte den Kopf und beobachtete die schweigenden drei am Instrumententerminal. Er lachte laut, ein träges, provozierendes Lachen, das Haribu herumzucken ließ – sein kaltes Gesicht zeigte eine plötzliche Verwirrung. Dallan wich zurück, er war nervös und zitterte vor Angst.
    Ein bitterer Gestank schwebte im Raum, breitete sich aus, und ein bläulicher Dunst wehte über Manorehs Gesicht. Songoa flatterte wie eine beunruhigte Glucke um sein Terminal herum, zu fassungslos, um sich um Geräusche seines Versuchsobjektes

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