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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Lehmstraße, sie kehrten zum Haus zurück. Sie ritten langsam, und zwischen ihnen trotteten die Wildlingskinder in einer Reihe – jedem war ein Strick um den Hals geschlungen, der sie zwischen dem Faras des Kichwa und dem Reittier des Feuermannes festgebunden hielt. Zweiter und Schnüffler ritten neben ihnen und schauten immer wieder auf ihren Fang hinunter.
    Kitosime konnte ihre Zufriedenheit selbst auf diese Entfernung wahrnehmen. „Meme Kalamah“, flüsterte sie. „Eine Verbrennung.“
    Die Jungen drückten sich an Sie. Sie schloß eine Hand um die Augensteine und legte die andere um das Geländer, versuchte, das erstickende Ausströmen von Terror und Zorn niederzuringen. „Helft mir“, bat sie leise. Amea schluckte. Er schloß die Augen und kämpfte sich vom Rand der Blindwut zurück, trug Warne und Cheo mit sich in ein gewisses Maß der Ruhe. Kitosime schnellte STOLZ zu ihm und wandte sich um, sah die Fa-Männer näher und näher kommen. Cheo lehnte sich an ihrer Schulter vorbei. „Wir lassen sie frei“, flüsterte er in ihr Ohr.
    Kitosime nickte. „Heute abend“, sagte sie ruhig. „Sie stecken das Fa-Feuer in der Abenddämmerung an und halten während der Nacht abwechselnd Wache, bis auf den Feuermann, der das Feuer entzündet und es Fa weiht. Wenigstens habe ich das aufgeschnappt, als ich Kobes Erzählungen zuhörte.“ Sie schloß die Augen und schluckte ihr plötzliches Aufflammen alten Zorns hinunter. Vergessen. Mit ausdruckslosem Gesicht neben dem Alten Mann knien, während er mit haarigen und vernarbten Besuchern geschwatzt hat. Zuhören … Zuhören … Sie erhob sich unsicher auf die Füße. „Ich muß nach unten gehen, bevor sie hereinkommen. Amea, kümmere dich um die anderen. Hier.“ Sie übergab ihm den Schlüssel. „Du kannst die Tür von innen verschließen. Bitte, verschließe sie wirklich. Sie könnten jederzeit hier heraufkommen.“
    Der Junge nahm den Schlüssel zögernd, nickte jedoch. „Mache ich“, sagte er. „Kann ich aufschließen und herauskommen, wenn es dunkel ist?“
    „Seid vorsichtig, meine Kleinen.“ Sie strich über jedes der zu ihr aufgerichteten Gesichter, dann lief sie zur Treppe.
    Als der Fa-kichwa sie fand, saß sie in den Frauengemächern und arbeitete an einem Stück Stickerei. Hodarzu spielte mit S’kiliza ruhig im Zimmer herum, Mara saß zu ihren Füßen. Er stand in der Tür und winkte ihr. Kitosime legte stumm ihre Stickerei beiseite, durchquerte das Zimmer, ging auf ihn zu. Erzog sie auf den Korridor hinaus. „Bei Einbruch der Dämmerung brennen wir ein Feuer ab. Werdet Ihr kommen?“
    Sie senkte den Blick. „Ich sollte nicht, Fa-kichwa. Ich bin eine Frau.“
    „Lady, Kobe würde es billigen. Ihr seid sein Blut. Ihr werdet kommen.“ Seine Hände strichen über ihre Arme, verschwitzt und zitternd, um sie immer dichter an sich zu ziehen, bis sie gegen seinen Körper gepreßt stand. Er zitterte, fieberte vor Erregung. Diese Erregung konnte sie spüren, und sie stand ganz still, von einer Lähmung des Entsetzens ergriffen. Er keuchte, sein Atem war heiß auf ihrem Gesicht. Dann stieß er sie weg. „Seid da“, sagte er heiser, wirbelte dann herum und schritt zum Vorderteil des Hauses davon.
    Kitosime taumelte zur Tür, blieb stehen, preßte die Stirn gegen das Holz. Der Magen drehte sich ihr um. Kein Aufschub mehr. Er würde sie zwingen, Wildlingsfleisch zu essen, dann würde er … Sie schloß die Finger um die Augensteine und versuchte zu lachen. Aber der Laut ängstigte sie mit seinem unbeständigen, schrillen Klang. Sie preßte den Rücken gegen die Tür, bis ihr Zittern aufhörte.
    Als sie den Raum wieder betrat, saß Mara am Boden und starrte sie an. S’kiliza dämpfte Hodarzus beunruhigtes Nörgeln an ihrer mageren Brust. Kitosime projizierte eine ruhige Entschlossenheit, die bei allen dreien verblüffte Reaktionen hervorrief. Hodarzu hörte auf zu weinen, wand sich von S’kiliza los und trottete zu ihr herüber. Sie nahm ihn hoch und trug ihn zu ihrem Stuhl. S’kiliza setzte sich neben Mara, und beide Mädchen starrten zu ihr hoch. „Die Jungen und ich“, begann sie, hielt dann inne, als von den beiden Mädchen Protest kam. Sie lachte, entspannt, tief und leicht. Sie berührte Maras Wange. „Ich lerne langsam, ihr habt recht. Also gut. Wir alle, wir müssen … die Fa-Männer töten. Heute nacht.“ Sie schloß die Augen. „Wir werden in meinem Zimmer bleiben, bis es an der Zeit ist. Die Türriegel. Siki, würdest du bei …“ Sie

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