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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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hüftenschwingendem Gang, blieb vor dem Fa-kichwa stehen, eine Hand zu ihm ausgestreckt. „Ich bin gekommen“, murmelte sie.
    Fa-kichwa starrte sie mißtrauisch an. „Ihr kommt zu früh, Lady. Geht zurück ins Haus und wartet.“
    Mit einer schlangenhaften Bewegung, die ihm den Schweiß in das Gesicht trieb, ging sie in die Knie. Er hatte seine Hände auf der Trommel in Bewegung gehalten, aber jetzt geriet der Schlag aus dem Takt. „Muß ich?“ sagte sie leise. „Die Dunkelheit macht mir Angst.“
    Er ließ seine Hand auf dem Trommelfell ruhen. „Ihr seid gekommen.“
    „Voller Furcht. Ich kann nicht zurückgehen, nicht allein.“ Ihr Atem stockte. Würde er ihr sagen, sie solle bleiben, oder würde er sie zurückgeleiten? Was war stärker – sein Fanatismus oder seine Gelüste? Sie senkte bescheiden den Blick, neigte den Kopf vor ihm, zeigte die sanfte Krümmung ihres langen Halses.
    Der Kichwa blickte auf Schnüffler. Dann erhob er sich. „Mach weiter“, sagte er streng. „Ich werde in ein paar Minuten wieder zurück sein.“
    Kitosime beobachtete Schnüffler aus dem Augenwinkel heraus, fragte sich, ob er protestieren würde. Aber er zuckte nur mit den Schultern und nahm seinen Gesang wieder auf. Fa-kichwa stieß ihr eine Hand hin. „Kommt.“
    Der Gang zum Haus zurück war ein Alptraum. Seine Hände bewegten sich über ihren Körper. Sein Atem war heiser und schnell, als sie die Küche erreichten. Fa-Männer waren verpflichtet, vor einem Feuer enthaltsam zu sein, aber er hatte alles vergessen – außer daß er sie wollte. Er schob sie durch die Küchentür und in den Raum, der von einer einzelnen Lampe erhellt und mit schwankenden Schatten erfüllt war. Kitosime ging auf die Tür zum Haupthaus zu, aber er hielt sie zurück. „Hier“, sagte er heiser. Er zog die Broschennadel aus dem Rollenknoten ihres Kleidertuchs, zog das Tuch von ihrem Körper und warf es beiseite. Dann war er über ihr, stieß sie nieder, knetete ihre Brüste, sein Mund küßte sie ab, mit den Knien zwang er ihre Beine auseinander.
    Cheo kam aus den Schatten und trieb das Fleischermesser in seinen Rücken. Es durchdrang den Fa-kichwa vollständig und zerkratzte die Haut über Kitosimes Rippen. In einem Orkan der Blindwut verloren, riß Cheo das Messer heraus und stach immer wieder zu, bis Amea und die anderen ihn zurückzogen.
    Kitosime schob Fa-kichwas Leichnam von sich und setzte sich auf, keuchte, war angeekelt. Geistesabwesend wischte sie über das Blut-Rinnsal, kauerte sich dann auf die Knie und übergab sich, bis sie vor Erschöpfung zitterte. Dann war Mara mit einem kühlen, nassen Tuch bei ihr. Das Mädchen wusch Kitosimes Gesicht und half ihr, sich hinzusetzen. Die beiden Mädchen nahmen sie zwischen sich und wischten mit einem Schwamm das Blut vom zitternden Körper der Frau ab. Allmählich hörte Kitosime auf zu beben. Sie schaute in die besorgten Augen und lächelte, projizierte ANERKENNUNG/LIEBE. Sie stand auf und nahm das Kleidertuch, das ihr Mara reichte, drehte den Rollenknoten fest. Sie schaute verschwommen umher. „Hat jemand von euch meine Broschennadel gesehen?“ S’kiliza schüttelte den Kopf und kroch auf dem Boden herum, um danach zu suchen.
    Kitosime ging zu den stillen Jungen. Sie schlang Cheo in ihre Arme und hielt seinen zitternden Körper lange Zeit an sich gepreßt. „Du hast mich vor einer schrecklichen Sache gerettet“, sagte sie leise. „Danke.“ Sie betrachtete die anderen. „Ist mit euch alles in Ordnung?“
    Amea zuckte mit den Schultern. Warne nickte. Liado sagte nichts, stand nur fröstelnd da, ein wildes Glühen in den Augen. Kitosime wischte mit der Hand über das Gesicht. Schlimmer als sie erwartet hatte. Das Töten hatte sie furchtbar durcheinandergebracht. Sie berührte sie leicht, projizierte TROST/LIEBE/GUT/ANERKENNUNG und streichelte sie, bis etwas von der düsteren Stimmung verschwunden war. Liado lehnte jetzt entspannt und schwer an ihr. Sie wandte sich an die Mädchen. „Ihr könntet hierbleiben.“
    Mara schaute finster drein. „Nein“, sagte sie und sah S’kiliza hilfesuchend an. S’kiliza setzte sich auf und schüttelte ihren Kopf.
    „Wir kommen mit“, erklärte sie.
    „Der Schnüffler ist in der Scheune.“
    „Und Wildlinge.“ Mara lächelte wölfisch. „Ich gehe.“
    „Nein!“ Kitosime stieß eine Hand vor. „Mara …“
    „Nein. Was du machst, Mama ’tosime, mache ich.“ Sie hob ihr Kinn und marschierte aus der Küche. Kitosime entriß S’kiliza ihre

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