Unter Sternenjägern
wie eine Viper um ihr Rückgrat gewickelten Inhibitor und schleuderte ihn durch den noch offenen Spalt von sich.
Nachdem sich die Erschütterung der kleinen Explosion gelegt hatte, hörte sie Kell schrill lachen. „So sei es, Dreck“, sagte er. Seine Stimme war rauh. „Komm her.“
Sie setzte sich langsam auf und rieb die Augen, bis sie sie öffnen konnte. Er saß in dem Pneumosessel, die gebrochenen Hände in den Schoß geschmiegt. In seiner Wut hatte er seine Gebrechlichkeit vergessen und blindlings auf sie eingeschlagen.
„Komm her“, sagte er. „Heile sie.“ Er hob seine Hände, dann ließ er sie wieder fallen.
Sie rutschte vom Bett, ihre Blicke erwiderten die seinen. Trotz all des Grauens, das er in ihr wachhielt, wurde sie unwiderstehlich zu ihm hingezogen. Mehr als in allem anderen fand sie ihre Bestimmung in ihrer Heilbegabung. Es war das einzige, das sie nie ganz im Stich gelassen hatte. Das Bedürfnis, diese Gabe zu nutzen, war wie eine Drogensucht. Sie berührte die Hände des Vryhh behutsam, ungeachtet seiner Verdorbenheit und des Leids, das er ihr zugefügt hatte. Sie griff nach ihrem Wasser und ließ es in ihn fließen, bis das verdorrte Fleisch wieder ganz und die spröden Knochen geflickt waren. Bevor er sich bewegen konnte, war sie auf den Füßen und unterwegs. Sie blickte kurz zur Tür, ignorierte sie dann. Der Kampf stand jetzt unmittelbar bevor, und er würde nicht eher enden, bis einer von ihnen geschlagen war. Sie wich zurück, bis sie mit dem Rücken an der Wand stand, sah ihn an, Erregung glitzerte durch sie hindurch. Sie atmete rasch, und ihr Herz schlug hoch oben im Hals. Sie nahm sich zusammen und schleuderte ihm einen Krafthammer entgegen.
Aus dem Gleichgewicht gebracht, lenkte er ihren Schlag kaum ab. Er ließ sich in den Sessel zurückfallen und schüttete Schwärze über sie, bedeckte sie damit.
Sie begrub sie unter sich, wurde enger, würgte. Sie stach mit Wutmessern und Schmerzmessern danach, zerfetzte sie, warf schimmernde, silberne Wutmesser auf ihn.
Alle wurden abgelenkt. Abgewehrt von einem stinkenden Schlick aus Neid, Haß, Bosheit, der sie anekelte und ihren Willen, Widerstand zu leisten, untergrub. Er beugte sich vor, nutzte die physische Anwesenheit, um den Druck auf sie zu steigern. Sie tastete umher. Seine Grünsteinaugen glitzerten. Sie brannte. Pure rote und blaue Flammen ergriffen den Schlick, schwelten, flackerten, verbrannten ihn dann zu Asche. Pure Asche. Sie bündelte die Flammen und schleuderte sie auf ihn.
Abgelenkt. Er schien stärker zu werden, als trinke er ihre Kraft. Er raffte die auseinandergesprungenen Flammen, die ihn umwirbelten, zusammen, sog sie eine nach der anderen in seinen Körper ein. Er schien sich auszudehnen. Ein Riese. Der sich über sie türmte. Flammenhaare züngelten um sein weißes Gesicht. Grüne Augen, kalt, erfüllt von einem kalten, kalten Haß. Kälte verlangsamte sie, entleerte sie der Wut, des Kampfeswillens.
Kälte … Sie schüttelte sich … Entsetzen … Hilflosigkeit … Er war zu stark … wußte zu viel … war zu alt. Sie brach in die Knie, kauerte zitternd am Boden … Eis schichtete sich über sie, begann sich auf sie herunterzudrücken, sie einzuschließen.
Das Diadem klimperte. Der Raum füllte sich mit seinem Glanz. Shadiths purpurne Augen schnappten auf. „Lee, Närrin, du schlägst nach seiner Stärke. Das Exo-Skelett. Triff seine Energiequelle. Nagle ihn mit dem Gewicht des Metalls auf diesem Sessel fest!“
Bernsteinaugen öffneten sich. Harskari sagte hastig: „Schlag zu, Tochter, wir werden abwehren.“
Schwarze Augen. Swarheld. „Pack ihn, Freyka.“ Er lächelte und hob sein großes Beidhandschwert. Nur symbolisch, doch es gab ihr ein Gefühl von Kraft, an das sie sich halten konnte, das ihr Selbstvertrauen nährte.
Kell grinste höhnisch und drängte fester nach, noch immer höchst zuversichtlich auf einen schnellen und gründlichen Sieg. Seine strahlend grünen Augen wurden größer, als er nach ihr schlug, seine Kraft gegen sie schmetterte, tröpfelnd, zuerst leicht, dann immer wütender, bis ihr Schädel im Rhythmus damit pulsierte.
Sie überließ die Abwehr den dreien, glitt unter den Knüppelschlägen hinweg, kitzelte über das Exo-Skelett des Vryhh, forschte nach der Schwachstelle, suchte nach den Energiepunkten. So begierig war er darauf, sie zu zermalmen, daß er nicht einmal spürte, wie sich ihre Finger um die Zellen schlossen, die das Metall-Skelett antrieben. Mit einem
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