Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
draußen laut. Sie wirbelte zur Tür herum, vibrierte zu einer Bewegung herum, die unglaublich vertraut war, unglaublich willkommen.
    Manoreh stand in der Tür, Faiseh hinter ihm. Dann trat er ein und lächelte sie an.
     
    Als die Nacht taghell wurde, ließ Umeme beinahe den Wasserschlauch fallen, den er und Havih gerade im Pferch des Stalles gefüllt hatten. Er packte Havih und ließ sich flach zu Boden fallen, kroch dann zu den tintigen Schatten am Ende des Stalles. Die beiden Jungen drückten sich gegen die Wand und starrten auf das verblassende Flackern, das über den Gipfeln der Berge im Osten hing.
    Havih stieß Umeme an. „Was ist das?“
    „Weiß nicht.“ Umeme zog ein nachdenkliches Gesicht. „Hier.“ Er schob Havih den Wasserschlauch hin. „Bring dies auf den Heuboden hinauf und sorge dafür, daß die anderen still bleiben. Ich klettere aufs Dach, um nachzusehen.“
    Er wartete, bis sich Havih um die Ecke geschoben hatte, begann dann, die verlängerten Kanten der Wand hinaufzusteigen. Als er sich auf das Dach preßte, sah er zwei Chwereva-Leute vorbeirennen – zu der nächsten Energiekanone. Verwundert starrte er ihnen nach, überlegte, ob das für ihn und die anderen Jungen Ärger bedeuten konnte. Nach einer Weile robbte er auf dem Dach entlang, dann über die Schindeln zum First hinauf. Oben sah er sich um.
    Die letzten Spuren des Aufflackerns waren zu einer schwachen Wolke hinter den Bergen verwaschen. Er blinzelte, vage beunruhigt. Da war eine Stille in der Luft, die ihn beunruhigte, bis er das Fehlen des schrillen, auf- und abschwellenden Summens des PSI-Schirmes bemerkte. Er betrachtete den Schirm genauer. Kein pulsierendes Flackern mehr. Dann starrte er auf den Hasenring. Einen Augenblick lang sah er keine Veränderung, dann taumelte ein Hase, brach zusammen, stürzte gegen einen anderen, der bereits steif auf dem Boden ausgestreckt lag. Sie sind tot, dachte er. Die Jäger haben es geschafft. Sie sind tot.
    Er hörte ein anschwellendes Gemurmel, die Straßen begannen sich zu füllen. In dem Chwereva-Gebäude unter ihm regte sich Unruhe. Jede der vier Kanonen war jetzt mit Männern besetzt. Hastig rutschte er vom Dach, schnellte über die Kante und kletterte in fliegender Hast die Stallwand zum Boden hinunter. Im Schatten zögerte er, als mehrere Chwereva-Männer Richtung Vordertor vorbeitrabten, dann flitzte er um die Ecke und durch die kleine Seitentür.
    Auf dem Heuboden fand er die Jungen dampfend vor Neugier. Die konzentrierte Emotion streckte ihn beinahe nieder. „He“, zischte er. „Laßt mich Luft holen.“ Er stieg auf einen Heuballen. „Die Hasen sind tot. Oder fast“, sagte er. Als sie aufsprangen, die Münder offen, funkelte er sie an. „Still! Noch sind wir nicht hier heraus. Wir sind alles, was vom Tembeat übrig ist. Wollt ihr, daß der Tod des Direktors umsonst war? Oder der Tod der Lehrer?“ Als sie sich beruhigten, sagte er: „Havih, was ist unser erstes Ziel?“
    „Über die Mauer schleichen, aus der Stadt hinausgelangen, ein Boot stehlen.“ Havih lächelte und verbeugte sich vor ihnen allen.
    „Anrah, was als nächstes?“
    „Wir segeln zur Küste, dann hinaus zu den Inseln. Wir suchen uns eine Insel aus, auf der nicht zu viele Leute sind.“
    „Ketreh?“
    „Einen Ort mit Wasser und vielleicht einem Haus suchen oder ein Haus bauen. Das Tembeat neu gründen.“
    Umeme konnte ihre Erregung ansteigen fühlen. Er projizierte so gut er konnte RUHE/SICHERHEIT, dann, als sie ruhig wurden, sagte er: „In Ordnung. Holt eure Sachen. Havih, kümmere dich um die Stricke. Ketreh, hilf ihm. Wir müssen jetzt hier herauskommen. Kiwanji erwacht. Insbesondere müssen wir schnell und leise über die Mauer kommen. Ich will nicht, daß die Chwereva-Leute mit diesen Kanonen hinter uns herfeuern. Wir gehen in der Nähe der Zisterne hinüber. Dort ist ein bißchen Schatten. Kapiert? Gut. Fünf Minuten. Gehen wir.“
    Die Jungen rutschten schnell einer nach dem anderen das doppelt gefaßte Seil hinunter, rissen es los, drängten sich dann durch das Gewühl von Menschen, blieben in der zunehmenden Verwirrung unbeachtet. Rasch schlängelten sie sich die Straßen entlang, arbeiteten sich zur Westseite der Stadt durch, wo sich der Fluß vorbeikrümmte.
    Ein Ruf brach durch den wirren Lärm in den Straßen. Zuerst war es ein Geräusch Wirrwarr, dann kamen Menschen in das Stadtzentrum gerannt und schrien aufgeregt: „Die Hasen! Die Hasen sind tot! Die Hasen sind tot! DIE HASEN SIND TOT

Weitere Kostenlose Bücher