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Unternehmen Delphin

Unternehmen Delphin

Titel: Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nicht: Es ist eine Frau! Eine zauberhafte Frau … Bleiben Sie ein Gentleman …«
    Clark nickte kurz und verließ das Zimmer. Admiral Atkins griff nach der Whiskeyflasche.
    »Bei diesen Burschen wird mir immer kalt«, sagte er gepreßt. »Aber sie haben Erfolg, und das allein zählt. Scheußlich.«
    Im Raum 19 saß Nuki-na-mu auf einem Korbstuhl, von zwei starken Scheinwerfern angestrahlt. Seit sechs Stunden saß sie dort, in glühender Hitze, ohne zu trinken, schweißüberströmt – aber stumm. Die beiden verhörenden CIA-Offiziere waren nervlich überreizt, genau wie General Layfield. Sie litten unter ihren eigenen, immer wiederkehrenden Fragen.
    Bevor Clark den Raum betrat, ließ er durch die davor stehende Wache die beiden Offiziere herausrufen. Sie kamen aus dem dunklen Zimmer wie aus dem Wasser gezogen. »Sie würde sich zerhacken lassen, ohne etwas zu sagen«, erklärte der eine erschöpft. »Ein ungeheures Weib!«
    »Ich gebe ein Zeichen, wenn ich jemanden brauche.« Clark zog den Schlipsknoten herunter und öffnete den oberen Kragenknopf. »Vorläufig komme ich ohne Hilfe aus.«
    Er riß die Tür auf, trat in den dunklen Raum und warf sie hinter sich wieder zu.
    Im Scheinwerferlicht, etwas zurückgelehnt, aber wie versteinert, saß Nuki-na-mu.
    Dr. Clark war es, als hiebe ihm jemand mit einem Buschmesser quer durch Leib und Brust. Vielleicht zum erstenmal in seinem Leben ging ihm die Luft aus, ohne unter Wasser zu sein. Er lehnte sich haltsuchend gegen die Wand neben der Tür, in diesem tiefen Schatten für die vom Licht geblendete Nuki unsichtbar, und spürte, wie der Brand in ihm wütete, ihn versengte und dann nur Leere hinterließ. Sein Mund trocknete aus. Er hatte das Gefühl, daß seine Lippen aufplatzten.
    Nuki-na-mu hatte das Zuklappen der Tür gehört und wußte, daß jemand in das Zimmer gekommen war. Warum er nicht an dem Tisch auftauchte, sich zum Tonband setzte und wieder mit den Fragen begann, machte sie unsicher. Sie spürte eine unbestimmte Gefahr. Ihr Instinkt signalisierte, daß jetzt eine andere Phase des Verhörs beginnen würde. Worte von Tulajew fielen ihr ein: »Das KGB ist nie zimperlich gewesen. Es hat Methoden entwickelt, bei denen sogar ein von Geburt Stummer plötzlich die Sprache entdeckt. Aber auch die Kerle vom CIA sind keine Weihwasserschwenker. Sie haben da ein Sonderbüro, eine Spezialtruppe für Sondereinsätze, die normale Gesetze als Märchenbücher für Kinder betrachtet. Gib alles auf, wenn du so einem in die Finger gerätst.«
    War ›so einer‹ gekommen?
    Sie hob den Kopf, streckte ihn etwas vor und versuchte, durch den Lichtvorhang etwas zu sehen. Clark kam ihr entgegen. Stumm drehte er die Scheinwerfer aus und ließ nur die abgeschirmte Schreibtischlampe brennen. Einen Augenblick war Nuki-na-mu blind, die plötzliche Dunkelheit war undurchdringlich. Aber dann gewöhnte sich ihr Auge an das neue, trübe Licht.
    Vor dem Schreibtisch, drei Schritte von ihr entfernt, stand Clark.
    Genau wie zuvor bei ihm erschütterte der Schock sie völlig. Ihre Augen wurden so weit, wie er es sich bei diesen Schlitzen nie hätte vorstellen können. Ihr Mund riß auf wie eine platzende Wunde, und dann kam ein Laut aus ihrer Kehle, der wie ein leises Heulen klang.
    »Abraham …«
    »Nona Kaloa … oder Li Yaou … oder Nuki-na-mu … Die ganze Menschheit möchte ich jetzt zusammenschlagen.«
    »Wer bist du, Abi?«
    »Zoologe, Tierpsychologe und Delphinforscher – aber das weißt du ja.«
    »Und weiter?«
    »Mitarbeiter des Sonderbüros K im CIA.«
    »Einer der Männer mit dem stählernen Herzen?«
    »Ja.« Clark lehnte sich gegen die Schreibtischkante. Der Brand in seinem Inneren war erloschen. Was geblieben war, nannte er Traurigkeit und Wehmut, erschütternde Erinnerung und Ausweglosigkeit. »Wie heißt du wirklich?«
    »Nuki-na-mu.«
    »Wenigstens bei dem armen James warst du ehrlich. Was hat er dir erzählt?«
    »Nichts.«
    »Mit mir solltest du nicht so sprechen«, sagte Clark fast milde. »Auch wenn deine Liebe vom KGB bezahlt wurde – ich werde sie nie vergessen. Sie war phantastisch. Du bist eine Frau gewesen, die erreicht hat, was keiner anderen je wieder gelingen wird.«
    Sie begriff sofort, daß er in Zusammenhang mit ihr nur in der Vergangenheit sprach, als sei sie bereits tot. Kälte überflutete sie und plötzlich auch Angst vor diesem unausweichlichen Ende.
    »Abi.« Ihre Stimme vibrierte. »Gibt … gibt es eine Möglichkeit zurück?«
    »Nein.«
    »Ich liebe James

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