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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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versteinert.
    »Sie meinen, eigentlich müßten
wir tot in der Bias-Bucht Hegen ?« sagte ich. »Aber für
Erklärungen ist jetzt keine Zeit .«
    Corvo trat an mir vorbei und
pflanzte sich vor Cheng auf. »Sie !« rief er. »Ich habe
auf diesen Augenblick gewartet .«
    Noch immer umfaßte Cheng mit
einer Hand seine Schulter. Er stöhnte vor Schmerz. »Ich habe einen Fehler
gemacht«, erklärte er ächzend. »Als ich Sie das erstemal sah, habe ich Sie richtig eingeschätzt. Sie sind ein tollwütiger Hund, und ich
hätte Sie erschießen sollen wie einen tollwütigen Hund .«
    »Klar«, stimmte Corvo ungerührt
zu. »Tut die Schulter weh? Ich fürchte, Sie werden bald ausgelitten haben .«
    Er rammte seine Pistole in
Chengs Brust und drückte auf den Abzug. Cheng brach im Zeitlupentempo zusammen.
    Corvo wandte sich Wong zu.
»Jetzt«, sagte er langsam, »sind Sie an der Reihe .«
    »Ruhig Blut, Corvo«, mischte
ich mich ein. »Mit dem habe ich andere Pläne .«
    »Wovon sprechen Sie ?« fragte Corvo wütend.
    »Er hat die Hände im
Rauschgiftschmuggel«, erklärte ich. »Wenn wir gründlich suchen, finden wir
vielleicht Beweise. Dann soll sich die Polizei mit ihm beschäftigen .«
    Eine ganze Weile stand Corvo
bewegungslos, dann ließ die Spannung in seiner Haltung langsam nach.
    »Vielleicht haben Sie recht«,
stimmte er zu. »Aber der Bursche da —«, er wies auf Chengs Leiche, »das war
eine persönliche Abrechnung .«
    »Okay«, meinte ich. »Aber
lassen Sie Wong aus dem Spiel .«
    »Ihm haben wir doch den
Schlamassel zu verdanken«, versetzte er. »Das Geld ist dort in der Aktentasche .« Er sah Wong an. »Oder nicht?«
    Wong lächelte plötzlich und
neigte den Kopf. »O doch«, bestätigte er samtweich. »Das Geld ist da drin —
alles .«
    »Unversehrt ?« fragte Corvo plötzlich argwöhnisch. »Ist kein Wasser eingedrungen ?«
    »In bestem Zustand«,
versicherte Wong. »In dieser Hinsicht brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen .«
    »Sie und Cheng leiten den Bund
der >Brüder< ?« fragte ich ihn.
    »Wir waren—«, in Wongs Stimme
schwang eine Spur Ironie, »sozusagen das Gehirn der Bewegung .«
    »Sie besaßen das Kanonenboot
und die Verbindungen in China«, fuhr ich fort, »und Cheng saß hier in seinem
Laden, pflegte Kontakte und vertrieb das Rauschgift ?«
    »Richtig, Andy«, bestätigte
Wong. »Sie sind ein vom Glück begünstigter Mensch. Das hätte ich eher erkennen
und Sie töten müssen. Ein Mensch, dem das Glück hold ist, ist viel gefährlicher
als ein kluger Mensch oder —«, er streifte Corvo mit einem raschen Blick, »ein
verrückter .«
    Corvos Blick ruhte auf mir.
    »Also, haben Sie
herausgebracht, was Sie wissen wollten ?«
    »Hm«, machte ich unbestimmt.
    »Wunderbar!« Er grinste und
schoß.
    Wong grunzte, zutiefst
verwundert. Er sackte zusammen.
    »Damit wäre dieser Teil
erledigt«, stellte Corvo fest. »Und die nächste auf der Liste ist die kleine
Dove .«
    Ich schoß ihn zweimal in den
Kopf, ehe er zu Ende gesprochen hatte. Zweimal, um ganz sicherzugehen. Ich
bedauerte nur, daß ich das nicht schon früher getan hatte. Der beißende Rauch
des Pulvers hüllte das kleine Zimmer in dicke Schwaden. Ich kniete neben Wong
nieder und steckte meine Pistole ein. Er war noch nicht tot.
    »Wir holen einen Arzt«, sagte
ich.
    »Nicht der Mühe wert, Andy«, versetzte
er. »Ich bin erledigt .«
    Plötzlich ertönte eine
schneidende Stimme hinter mir. Ich brauchte eine Sekunde, um sie zu erkennen.
     
    »Wenn Sie jetzt aufstehen,
Kane«, sagte Natalie, »dann ganz gemächlich. Versuchen Sie ja nicht, Ihre
Pistole zu ziehen. Dann müßte ich Sie nämlich töten .«
    Ich richtete mich gemächlich
auf — genau wie sie mir befohlen hatte — und drehte mich um. Natalie hatte eine
automatische Pistole in der Hand und hielt Tess und mich in Schach.
    »Kahn nahm einem der Chinesen
die Pistole ab«, erklärte sie. »Als mir klar war, daß sie ihm nichts mehr
nützen würde, nahm ich sie an mich .«
    »Okay«, sagte ich. »Und was
haben Sie jetzt vor ?«
    »Ich werde diese Aktentasche
nehmen«, erwiderte sie, »und dann die Örtlichkeit hier verlassen. Weder Sie
noch die Dame Donavan werden mich daran hindern .«
    Sie schritt langsam zur Bank
und hob mit der freien Hand die Aktentasche hoch. »Ich meine es ernst«, setzte
sie hinzu. »Wenn Sie die geringste Bewegung machen, schieße ich .«
    Rückwärts tastete sie sich
durch den Korridor zwischen der Wand und den Arbeitstischen bis zu dem Vorhang
aus

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