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Unternehmen Vendetta

Unternehmen Vendetta

Titel: Unternehmen Vendetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Sieben-Uhr-Nachrichten gesendet worden.
    Carl ging in die Halle hinunter und drängte sich durch eine kompakte Mauer aus Polizisten und Journalisten zu dem wartenden Wagen, der sofort mit kreischenden Reifen und heulender Sirene losfuhr.
    Der Wagen fuhr nicht, wie er erwartet hatte, zu Da Piemontes Hauptquartier, sondern zum Gebäude der Regionalregierung auf der anderen Seite des Parks. Der Fahrer bog in das Tor ein. Dann wurde Carl von dem Fahrer und einem Offizier zur Rückseite des normannischen Palasts geleitet und in eine Kapelle geführt, in der Oberst Da Piemonte allein auf ihn wartete. Dieser sorgte mit einer Handbewegung dafür, daß man sie sofort allein ließ. Die beiden Männer sahen sich eine Zeitlang an, ohne etwas zu sagen.
    Da Piemonte machte eine auffordernde Handbewegung, und Carl folgte ihm. Außer ihnen war kein Mensch zu sehen. Da Piemonte setzte sich in die Mitte der Kirche und forderte Carl auf, sich ebenfalls zu setzen, noch immer ohne ein Wort.
    Carl wartete und ließ den Blick durch das Innere der Kapelle wandern. Marmorsäulen, Goldmosaiken sowie ein Jesus in Blau und Gold, etwa der gleiche Jesus wie oben in Monreale.
    »Ich weiß, daß Sie kein religiöser Mann sind, Hamilton«, begann Da Piemonte schließlich mit einiger Anstrengung. »Ich habe mir aber trotzdem vorgestellt, daß es hier leichter sein wird, die Wahrheit zu sagen, als in meinem Büro. Gleichzeitig kann ich Ihnen hier etwas Schöneres von Sizilien zeigen als das, womit Sie in Berührung gekommen sind. Das ist jedoch natürlich von untergeordneter Bedeutung.«
    »Ja«, sagte Carl zögernd. »Arabische Stilelemente, normannische, alles in einer märchenhaften Mischung. Die das hier gebaut haben, lebten in Frieden miteinander. Ein bemerkenswerter Gedanke, aber wir sitzen ja sozusagen in dem Stein gewordenen Beweis.«
    »Was ist heute morgen passiert?« fragte Da Piemonte, ohne Carl anzusehen.
    »Ich habe mich mit Don Tommaso getroffen. Er übergab mir wie vereinbart die schwedischen Gefangenen. Soweit ist alles gutgegangen«, begann Carl zögernd, da er nicht wußte, was er tun sollte: lügen, die Wahrheit verschweigen oder die Wahrheit sagen.
    »Und was passierte dann?« fragte Da Piemonte unerbittlich.
    »Dann tauchten zwei Armeehubschrauber des Typs Cobra auf«, begann Carl und beschloß die Wahrheit zu sagen, bevor er fortfuhr. »Sie feuerten eine funkgesteuerte Rakete ab, vermutlich des Typs Hellfire. Sie traf Don Tommasos Wagen. Es kann niemand überlebt haben.«
    »Nein«, sagte Da Piemonte kurz angebunden. »Niemand hat überlebt. Don Tommaso nicht und auch sein einziger Sohn nicht. Und dann?«
    »Dann landete General Cortini und machte mir ein Angebot, das ich sozusagen nicht ablehnen konnte.«
    »Sie sollen für dieses oder jenes die Schuld auf sich nehmen?«
    »Ja. Er berichtete, sie hätten die zweite Heroinwerkstatt oben in Purgatorio etwa zur selben Zeit ausgelöscht, in der sie Don Tommasos Wagen beschossen. Später hörte ich, daß Don Gaetano heute morgen ermordet worden ist.«
    »Und dafür sind Sie nicht verantwortlich?«
    »Nein, natürlich nicht. Wir waren dort in der Gegend von Castellammare mit den Schweden beschäftigt. Wir waren alle drei dort.«
    »Drei?«
    »Ja. Wir haben hier mit drei Mann operiert.«
    »Die Morde an Don Gaetano und seiner Familie sind bemerkenswert… wie soll ich sagen, militärisch ausgeführt worden. Aber dann hat man einige Leichen so zugerichtet, daß es nach einer Mafia-Auseinandersetzung aussieht.«
    »Fragen Sie Cortini. Wir sind es jedenfalls nicht gewesen. Ich werde bald eine Pressekonferenz abhalten und andeuten, daß es auch dabei um eine interne Auseinandersetzung der Mafia gegangen ist.«
    »Was Sie auch über die erste Raffinerie sagen werden, denn die haben doch wohl Sie erledigt?«
    »Ja. Das sind wir gewesen.«
    »Grandios ausgeführt. Gratuliere. Sogar Statisten waren dabei, soviel ich verstehe. Wie haben Sie sie dazu gebracht, mitzumachen? Haben Sie Ihnen ein Angebot gemacht, zu dem Sie nicht nein sagen konnten?«
    »Ja, etwa so«, erwiderte Carl und wandte sich voller Unbehagen ab.
    »Wie sieht Ihre Abmachung mit General Cortini aus?«
    »Wenn wir ihm mit einem bestimmten Propagandaeinsatz helfen, wird er uns nicht wegen Mordes einsperren lassen. Es wäre mir sehr schwer geworden, nicht auf den Vorschlag einzugehen, vor allem mit Rücksicht auf meine jüngeren Mitarbeiter, die wirklich nur Befehle befolgt haben.«
    »Ja, das kann ich verstehen«, sagte Da

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