Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
Vom Netzwerk:
da war der Rocky Mountain Stanford Club, der vielleicht irgendwann ei n mal ein großes Essen aus ­ richten lassen musste. Und Stanford-spielte gegen die Uni ­ versity of Colorado Football, vielleicht sprang ja für mich in diesem oder im nächsten Herbst in Boulder ein Pic k nick für die Footballfans heraus. Bei dem Stanford-Vertreter Ein ­ druck zu schinden war vielleicht gar keine schlechte Idee.
    »Gut«, sagte ich. »Wie wär’s mit ein paar Granola-Keksen?« Audrey verharrte in missbilligendem Schweigen. »War nur Spaß. Hör zu, ich zaubere etwas zusammen. Aber Per ­ kins muss diesem Burschen ganz deutlich den Namen der Lieferantin nennen, die die Plätzchen gebacken hat. Und du kannst Perkins sagen, dass ihn das eine Stange kosten wird. Sechs Dutzend Stück Kleingebäck auf Platten ange ­ richtet und angeliefert, dreißig Dollar.«
    »Ich bin sicher, er wird keine Einwände erheben. Er hat mich sogar gefragt, ob wir rot-weißes Gebäck machen könn ­ ten. Du weißt schon, die Stanford-Farben. Er meinte« – sie räusperte sich »etwas in der Art wie … Bahnschranken oder rot-weiß gestreifte Zucke r stangen aus Teig oder …«
    »Eines Tages wird dieser Mann noch ersticken, und dann machen sie Wiederbelebungsversuche mit seiner Zunge.«
    Audrey fragte: »Soll das ein Witz sein?«
    »Außerdem«, erklärte ich bestimmt, »kann ich das Ge ­ bäck nicht in die Schule bringen, weil ich zum Essen ver ­ abredet bin.«
    »Aber das habe ich dir doch schon gesagt. Wo bist du heute? Ich kann es abholen. Die Logistik dürfte ohnehin etwas schwierig werden …«
    »Welche Logistik?«
    Sie holte wieder tief Luft, und ich bereitete mich auf eine lan g atmige Erklärung vor. »Ach, na ja, die Marenskys ha ben von Perkins erfahren, dass der Stanford-Vertreter kommt, und sie waren schon bei ihm, um sich zu beschwe ­ ren, dass Ferrell Stanford nicht in Brad Marenskys College- Liste aufgenommen hat, nicht, dass er jemals eine Chance hätte, da angenommen zu werden, er ist fünfter in seiner Klasse, weißt du … lass’ mich überlegen …« Sie schweifte ab.
    »Logistik«, warf ich freundlich ein, um sie wieder aufs Thema zu bringen.
    »Ach, ja, gut. Also Perkins hat mir gesagt, dass er die Ma ­ renskys angerufen hat – bestimmt, weil sie der Schule dicke Spenden zukommen lassen, obwohl Perkins das nicht er ­ wähnt hat – und ihnen gesagt hat, Brad solle zusehen, dass er heute mit dem Stanford-Vertreter zusammenkäme, und Rhoda Marensky hat ve r langt, dass sie eine Privataudienz mit dem Mann bekommen …«
    Der Papst von Palo Alto. Ich konnte mir diesen jungen Mann vorstellen, der sich der angestrengten Machtspiel ­ chen keineswegs bewusst war, die sein unangekündigter Be ­ such auslöste, ebenso wenig wie der Ehrfurcht gebietenden Autorität, die man ihm hier zuschrieb.
    « … die Marenskys holen also den Vertreter an der Aus ­ fahrt des Highways ab und fahren mit ihm zur Schule, zu ­ mindest war das so, bis die Dawsons Wind von diesem Pri ­ vatgespräch bekommen und darauf bestanden haben, dass Greer den Mann treffen sollte, ehe der eigentliche Emp ­ fang losgeht …«
    Wenn es denn überhaupt dazu kommen sollte, fügte ich im stillen hinzu.
    »Und dann meinte Miss Ferrell, es wäre besser, wenn sie als Vermittlerin dabei wäre und hat der Klasse für die vierte Stunde eine stille Beschäftigung aufgegeben, und weil da nämlich Heather Französisch hat, wollte ich natürlich, dass sie mit dem Vertreter zusammenkommt, da sie im Sommer doch zusätzlich die ganze technische Arbeit gemacht hat, und wenn sie an dieser Schule nicht einen so hohen Min ­ derheitenanteil hätten, er liegt, glaube ich, bei siebenund ­ vierzig Prozent, wäre sie eine Spitzenkandidatin …«
    »Komm zur Sache, Audrey!«
    »Worüber regst du dich so auf?« fragte sie verblüfft. »Wo bist du zum Essen verabredet? Ich hole das Gebäck ab und nehme Heather mit, damit sie den Stanford-Vertreter trifft, und Miss Ferrell kann dann ebenfalls da sein …«
    »Ich bin um 11.45 im Aspen Meadow Café, um Marme ­ lade zu probieren.«
    »Um Marmelade zu probieren? Warum machst du das nicht zu Hause?«
    »Eine berechtigte Frage, liebe Audrey, aber die Idee stammt von den Dawsons. Höchstwahrscheinlich bitten sie dich ebenfalls, sie zu probieren. Ich bin sicher, sie wollen auch, dass Julia Child, Paul Bocuse und der Stanford-Ver ­ treter sie probieren.«
    Sie schnaubte. »Also, das ergibt wirklich keinen Sinn, aber ich werde es ja sehen.

Weitere Kostenlose Bücher