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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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Ach, noch etwas. Die Leute von Tattered Cover meinen, es wäre gut, wenn du am Hallo ­ weenabend etwas früher in die Buchhandlung kämest, viel ­ leicht etwa eine Stunde vor der Autogrammstunde? Ich könnte dir zeigen, wo die Küche im zweiten Stock ist und wie sie normalerweise ein Büffet aufbauen oder so.«
    Endlich waren wir vom Thema des Stanford-Vertreters a b gekommen. Ja, erklärte ich, wir sollten uns die Örtlichkeiten in der Buchhandlung unbedingt rechtzeitig anse ­ hen. Wir verabredeten, dass Audrey nach dem Bußimbiss am Freitag zu mir kommen sollte, damit wir zusammen nach Denver fahren konnten. Audrey fragte: »Warum hast du dich am Telefon als Blumenladen g e meldet? Willst du das Geschäft erweitern?«
    »Entschuldige, ich dachte, du wärst jemand anderes.«
    »… Ich will dir ja nicht zu nahe treten, Goldy, aber viel ­ leicht brauchst du Urlaub.«
    Damit waren wir schon zwei. Ich lachte immer noch, als Tom Schulz anrief.
    »Die Partylieferantin klingt aber beschwingt.«
    »Ist sie, ist sie. Erstens hatte sie gestern einen reizenden Abend mit diesem Polizisten.« »Mm-hmmm«, machte er. Ich fuhr fort. »Heute morgen ist sie allerdings als Ersatz ­ mutter durchgefallen. Aber dann kam ihr eben dieser Po ­ lizist zu Hilfe, indem er ihr Haus schnell in den Botanischen Garten von Denver verwandelt hat. Den Rest des Tages muss sie Plätzchen backen, vor einem Burschen aus Kalifornien Kniefälle machen, Marmelade probieren und mit dem Po ­ lizisten zu Mittag essen.«
    »Hhm. Hört sich ganz normal an für mich. Schön, dass dir die Blumen gefallen.«
    »Sie sind wunderschön. Du verwöhnst mich. Aber hör zu, ich muss dir etwas erzählen, das Maria herausgefunden hat.« Ich b e richtete ihm von Egon Schlichtmaiers angeblich schmutziger Ve r gangenheit und seiner angeblich laufen ­ den Affäre und erwähnte die Möglichkeit, dass der ehrgei ­ zige Keith Andrews vorgehabt haben könnte, diese Dinge in der Zeitung zu veröffentlichen.
    »Gut, hör zu«, sagte Schulz, als ich fertig war, »es kann sein, dass ich heute Mittag etwas später komme. Ich fahre nach Lakewood, um mich über einen Mordfall zu infor ­ mieren. Normalerweise hätte ich damit nichts zu tun. Aber der Name des Opfers ist Andrews.«
    Ich war sofort wieder nüchtern. »Besteht eine Verbin ­ dung zu dem verstorbenen Abschlussredner?«
    »Soweit uns bekannt ist nicht. Der Name des Opfers war Kathy. Sie haben ihre Leiche vor zwei Wochen in einem Feld gefunden. Man hatte ihr den Schädel eingeschlagen. Ihr Freund, der ihr ein paar tausend Dollar schuldete, steht unter Verdacht, aber die Polizei da unten konnte ihn bis ­ lang nicht finden. Jedenfalls, eine der Sachen, die sie über ­ prüfen, ist die Tatsache, dass Kathy Andrews’ Post gestoh ­ len wurde. Und noch etwas: Sie hatte ein Konto bei Neiman-Marcus. ›K. Andrews‹ stand auf ihrer Karte, sagen sie.«
    »Ich begreife das nicht. War es ein Raubmord?«
    »Das ist das Merkwürdige. Kathy Andrews war alleinste ­ hend und hatte viel Geld, das sie gerne ausgab. Wie es aus ­ sieht, ist ihr eine Menge gestohlen worden, so wie sie sich beim Postamt b e schwert hat. Vielleicht hat sie jemanden auf frischer Tat ertappt, wie er ihre Post stahl. Das versu ­ chen die Jungs in Lakewood zu rekonstruieren.«
    »Warum sollte jemand ihre Post stehlen?«
    »Aus demselben Grund, weshalb sie deine Brieftasche stehlen, Miss G. Wegen Bargeld oder Schecks, nach unse ­ ren Erfahrungen. Oder aus Vandalismus. Sie sehen Kathy Andrews gesamte Unte r lagen durch und versuchen, fest ­ zustellen, welche Sendungen sie möglicherweise erwartet hat. Aber wenn etwas, das abgeschickt worden ist – in die ­ sem Fall eine Kreditkarte –, nicht auftaucht, macht man sich Gedanken. Nach den Unterlagen von Neiman-Marcus ha ­ ben sie sie irgendwann im vergangenen Monat a b geschickt«
    Ich griff nach dem Telefonkabel, ließ es aber sofort wie ­ der los. Ich bemühte mich, das Bild einer mir unbekann ­ ten Frau, das vor meinem inneren Auge auftauchte, weg ­ zuwischen. Kathy Andrews. »Hast du mit den Marenskys über ihren Waschbärpelz g e sprochen?«
    »Sie behaupten, er sei bei einer Party gestohlen worden.«
    »Also, ich bin ganz durcheinander.«
    »Da bist du nicht die einzige, Miss G. Wir sehen uns ge ­ gen Mi t tag.«
    Etwas in Rot und Weiß. Keine Bahnschranke, keine Zucker ­ stange, kein verlegenes Zebra. Etwas, das eines Besuchers von jener Schule würdig war, die Nobelpreisträger,

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