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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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hinkriege, dann sind wir frei und können nach Hause fahren.«
    Gina nickte. Und wenn nicht?
    »Und wenn nicht …« Max blickte ihr direkt in die Augen. Lächelte reuig. »Dann schafft es niemand. Und das sage ich nicht, weil ich angeben will.«
    »Ich weiß.« Sie sortierte den Kleiderstapel. »Würde es dir etwas ausmachen, Emilios Unterwäsche zu tragen?« Sie zeigte ihm zwei unterschiedliche Modelle. »Du hast in etwa dieselbe Größe. Und sie sind frisch, in Papier eingewickelt, wie aus einer Wäscherei.«
    Max blickte sie an. Neben einem Paar sehr schöner, sehr teurer Boxershorts aus schwarzer Seide hatte sie sich auch einen Stringtanga ausgeliehen.
    »Was denn?«, fragte Gina. Der Stringtanga war definitiv ein Männermodell. Er bot ausreichend Platz für diverse nicht-weibliche Körperteile.
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Ist es nicht«, sagte sie und versuchte dabei ernst zu bleiben. »Erstens haben wir uns eine Weile nicht gesehen. Vielleicht hat sich dein Geschmack ja geändert. Und zweitens ist der hier vielleicht bequemer mit diesem Verband und …«
    Er griff nach den Boxershorts.
    »Aha, hab ich wohl falsch eingeschätzt.« Sie drehte sich um und sah die Hosen und Bermudashorts durch, die sie mi t gebracht hatte. Dabei versuchte sie, ihn nicht allzu offensich t lich aus den Augenwinkeln zu beobachten. Nur um sicherz u gehen, dass er nicht umkippte.
    Genau.
    Er stieg in die Boxershorts und streifte den Bademantel ab und …
    Okay, er war eindeutig nicht mehr so mager wie nach diesem langen Aufenthalt im Krankenhaus. Emilios Hosen würden ihm wahrscheinlich doch nicht passen. Obwohl, da war doch eine, die ziemlich gut und ausreichend weit au s gesehen hatte … ach ja, da. Die neongrünen Bermudashorts.
    Max warf ihr noch einen dieser »Du-machst-wohl-Witze«-Blicke zu und legte den Bademantel über eine Stuhllehne. »Sehe ich wirklich so aus, als hätte ich jemals kurze Hosen in dieser Farbe getragen?«
    Sie versuchte, ein Lächeln zu unterdrücken. »Ich glaube allerdings, du hast keine große Wahl.« Sie musterte ihn gründlich. »Weißt du was? Du könntest auch einfach nur die Boxershorts anziehen. Zumindest so lange, bis deine Hose getrocknet ist. Aber weißt du, was dann richtig gut dazu passen würde? Eine Fliege.« Sie drehte sich um, als wollte sie noch einmal zum Schrank gehen. »Emilio hat garantiert irgendwo einen Smoking. Nach seinen restlichen Kleidern zu urteilen ist er wahrscheinlich aus Polyester und hellgrün, aber vielleicht ist ja die Fliege …«
    »Gina.« Max hielt sie auf, noch bevor sie an der Tür war. Er winkte sie zu sich.
    Sie hielt ihm die grüne Shorts hin, aber er nahm nicht die Hose, sondern stattdessen sie in den Arm und zog sie an sich.
    »Ich liebe dich«, sagte Max mit einem Gesichtsausdruck, als hätte er eine grässliche, schreckliche Nachricht zu übe r bringen, die trotzdem noch ein klein wenig amüsant war.
    Gina hatte gehofft, dass er das sagen würde, sie hatte sogar darum gebetet, aber dass er sogar ein kleines Lächeln dabei zustande gebracht hatte, das war ein Wunder.
    Und dann, noch bevor ihr Herz wieder anfangen konnte zu schlagen, küsste er sie.
    Und, oh, sie war mehr als bereit, auch dieses Wunder zu genießen, die süße Sanftheit seiner Lippen, die Kraft seiner Arme, die sie umschlangen. Er war kräftiger geworden seit dem letzten Mal, hatte sein Kampfgewicht wieder – und auch das war unglaublich. Sie ließ die Hände über seinen g e schmeidigen, muskulösen Rücken gleiten, über seine Schultern, und sein zärtlicher Kuss wurde langsam immer hitziger.
    Und, oh Gott, auch das war ein Wunder.
    Nur, dass sie immer noch an die Worte denken musste, die er sich abgerungen hatte, als ob es seine Seele kostete. Wieso war er ausgerechnet jetzt damit herausgekommen?
    Sicher, sie hatte jahrelang darauf gewartet, aus seinem Mund zu hören, dass er sie liebte, aber …
    »Meinst du … Hast du das gesagt … Glaubst du, dass wir sterben müssen?«, fragte Gina.
    Max lachte überrascht auf. »Nein. Wie kommst du …?« Dann kam er von selbst dahinter. »Nein, nein, Gina, es ist nur … ich hätte es dir eigentlich schon viel früher sagen müssen. Schon vor Jahren. Aber auf gar keinen Fall hätte ich vorhin ›hallo‹ sagen dürfen.« Er lachte noch einmal, sichtbar voller Abscheu für sich selbst. »Oh Gott, ich bin ein Idiot. Ich meine: ›hallo‹? Dabei hätte ich eigentlich sagen müssen: ›Gina, ich brauche dich, ich liebe dich, geh nie wieder von

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